Menschen, die relevante Gesundheitsinformationen beschaffen und einordnen können, neigen eher dazu, gesündere Entscheidungen zu treffen und ihre chronischen Krankheiten besser zu managen, hat der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz in einer Umfrage herausgefunden. Sie sind besser in der Lage, ihre Symptome zu überwachen, Medikamente richtig einzunehmen und mit ihren Ärzten über digitale Kommunikationsmittel in Kontakt zu treten.
„Digitale Gesundheitskompetenz entscheidet mit darüber, ob wir gesund leben, Risiken für die Gesundheit vermeiden und Verhaltensweisen stärken, die der Gesundheit guttun“, sagt Professor Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer Krankenkasse.
Präventionsprojekt soll die Gesundheitskompetenz stärken
Allerdings zeigen zwei Barmer-Studien in Kooperation mit der Hochschule Fulda und der TU München, dass mehr als die Hälfte der deutschen Schülerinnen und Schüler sowie 42 Prozent der Lehrenden ihre digitale Gesundheitskompetenz als gering oder mangelhaft einschätzen. Vor allem im Umgang mit personenbezogenen Daten sowie bei der Relevanz und Bewertung von Gesundheitsinformationen sehen sie bei sich Kompetenzlücken.
Deshalb hat die Barmer das Präventionsprojekt „Durchblickt“ ins Leben gerufen und möchte damit die digitale Gesundheitskompetenz von Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften fördern.
Die Krankenkasse hat dafür eigens eine Online-Plattform eingerichtet, stellt Schulungsmaterial zur Verfügung und unterstützt Eltern und Schulen dabei, über digitale Gesundheitsinformationen im Internet sowie in den sozialen Medien zu informieren, sie zu bewerten und daraus Konsequenzen für das eigene Leben abzuleiten. „Um für eine gesunde, aufgeklärte Gesellschaft zu sorgen, muss eine gesundheitsfördernde Prävention direkt in die Lebenswelt von Schule und Ausbildung getragen werden“, erklärt Straub.