Die Digitalisierung birgt ungeheures Potenzial, um die zentralen Probleme unserer Zeit zu lösen. Man denke nur an den Klimawandel: So können Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) beispielsweise dabei helfen, Ressourcen zu schonen. Damit der Fortschritt greift, ist es allerdings Voraussetzung, dass möglichst viele Menschen sich mit diesen Technologien auseinandersetzen und sie anwenden wollen. Die Frage ist also: Sind die Menschen schon bereit für die digitale Transformation im großen Stil?
VMware-Studie liefert Klarheit
Dieser Aspekt stand im Fokus einer aktuellen VMware-Studie. Und die Einblicke, die wir dort erhalten haben, zeigen, dass die Menschen in Deutschland dem Thema Technologien durchaus ambivalent gegenüberstehen. 53 Prozent der Befragten glauben zwar, dass Technologie zum digitalen Fortschritt Deutschlands beitragen kann. Und 63 Prozent wünschen sich Investitionen in technologische Innovationen, um unsere Welt nachhaltig zu beeinflussen. Doch zugleich empfindet ein Drittel neue Technologien als unangenehm oder sogar beängstigend.
Diese tiefe Kluft zwischen dem digitalen Interesse der Verbraucher und ihrem Misstrauen gegen die Verwendung ihrer Daten kann das Potenzial von Technologien für mögliche Verbesserung untergraben. Wir sind an einem entscheidenden Punkt angelangt, an dem technologische Innovationen und digitale Erfahrungen unser Leben, unsere Wirtschaft und Gesellschaft positiv beeinflussen können.
Vertrauensvolle Datennutzung
Aber es mangelt an Bewusstsein für den richtigen Umgang mit den Daten, die benötigt werden, um diesen Fortschritt voranzutreiben. Die Verbraucher sind misstrauisch. Die meisten Menschen erfahren aus den Nachrichten von Cyberattacken, Datenmissbrauch und Datenpannen, kaum aber von technologischem Fortschritt, den wir in vielen Bereichen unseres Lebens bereits erreicht haben.
Aus unserer Sicht zeigen die Studienergebnisse, dass Regierung und Industrie wichtige Schritte unternehmen müssen, damit Konsumenten auf die gemeinsame Nutzung von Daten vertrauen können. Das ist die Grundvoraussetzung, um die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen. Nahezu die Hälfte (45 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger macht sich zunehmend Sorgen um die Sicherheit ihres digitalen Fußabdrucks im Internet. 32 Prozent fürchten, dass Unternehmen tracken, was sie auf ihren Geräten tun.
Persönlicher Kontakt ist wichtig
Darüber hinaus sind nur zwölf Prozent der deutschen Konsumenten der Meinung, dass Unternehmen und Regierung offen kommunizieren, welche Technologien sie verwenden und wie sie diese nutzen. Auch bei der Frage, ob die Digitalisierung den menschlichen Kontakt hinfällig macht, zeigt sich der moderne Konsument unentschlossen: Einerseits sind ihm schnelle digitale 24-Stunden-Services extrem wichtig. 31 Prozent der Befragten würden beispielsweise einer App die Verwaltung all ihrer Finanzen anvertrauen, wenn sie dadurch jeden Monat höhere Erträge erzielten.
Andererseits wünschen sich auch viele mehr persönliche Interaktion. Wie also sollen wir als Gesellschaft mit solchen Ambivalenzen umgehen? Der Schluss, den Unternehmen und Behörden aus diesen Zahlen ziehen können: Die Strategie muss eher „digital first“ statt „digital only“ sein.