Die Nachfrage nach Servicerobotern wächst. 2023 wurden weltweit über 205.000 davon verkauft, darunter 12.000 Reinigungsroboter, so der Branchenverband International Federation of Robotics. Der chinesische Technologieführer bei Putzrobotern, Gausium, setzt bei seinen Helfern auch auf Künstliche Intelligenz (KI).
DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie gewährleisten Ihre Roboter Sauberkeit und Hygiene?
Edward Cheng: Wir setzen auf KI-gestützte Reinigung. Mithilfe von Algorithmen kartieren die Roboter ihre Umgebung und planen die beste Route. Über Sensoren nehmen sie Schmutz und Ablagerungen in Echtzeit wahr. Dadurch wird kein Bereich ausgelassen und die Reinigungsintensität an den Verschmutzungsgrad angepasst. Ist der Batteriestand niedrig, kehren die Roboter zu ihrer Ladestation zurück. Außerdem führen sie Selbstdiagnosen und -wartungen durch und erkennen, wann Komponenten gereinigt oder ausgetauscht werden müssen.
Wo kommen die Roboter zum Einsatz?
Cheng: Sie werden in Supermärkten, Drogerieketten, Einkaufszentren, Bürogebäuden, aber auch auf Parkplätzen eingesetzt. Krankenhäuser, das Gastgewerbe und Bildungseinrichtungen lassen unsere Roboter ebenfalls sauber machen.
Zu welcher Tageszeit werden die Roboter eingesetzt?
Cheng: Die Reinigungsroboter können je nach den Bedürfnissen des Kunden tagsüber oder nachts ein- gesetzt werden. Sie sind so konzipiert, dass sie die Planung von Reinigungsprogrammen an die Wünsche des Kunden anpassen können. Selbst tagsüber, wenn viel Kundenverkehr herrscht, können die Roboter dank ihres leistungsstarken intelligenten KI-Kartierungssystems und ihrer adaptiven Reinigungsfähigkeiten Hindernissen ausweichen.
Welche anderen Roboterlösungen sehen Sie im Einzelhandelssektor?
Cheng: Einige Einzelhandelsriesen experimentieren mit automatisierten Transportfahrzeugen, um Kunden schneller zu bestimmten Produkten zu führen. Roboter-Einkaufsassistenten interagieren mit den Kunden, stellen Ladeninformationen bereit, helfen beim Auffinden von Produkten und beantworten häufig gestellte Fragen. Ein anderer Bereich ist die Bestandsüberprüfung: Roboter wie „Bossa Nova“ scannen Regale, identifizieren falsch platzierte Artikel, prüfen Lagerbestände und fordern selbstständig Nachschub an. In Auftragsabwicklungszentren identifizieren und verpacken Roboter Waren präzise und schnell. In Vertriebszentren wieder- um sortieren sie zurückgegebene oder verlegte Artikel, optimieren die Rücknahmelogistik und die Bearbeitung von Retouren. Interessant sind auch KI-gesteuerte Ro- boter, die Käufern Produkte vorschlagen, die auf frühere Einkäufe zugeschnitten sind. Das Potenzial ist groß.