Gastbeitrag

Management

Wissen generieren und bewahren dank Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz wird oft genutzt, um neue Inhalte zu entwickeln. Dabei bedeutet "intelligent" auch, schnell auf schon bestehendes Wissen zuzugreifen. Dieser Gastbeitrag erklärt, wie das gelingt.

Humanoider Roboter als Sinnbild Künstlicher Intelligenz

24.06.2024

Der Fachkräftemangel wird auch weiterhin anhalten. Insofern ist effizientes Wissensmanagement für Unternehmen unerlässlich, um wertvolles internes Know-how zu sichern. Besonders durch Fluktuation und das altersbedingte Ausscheiden von Arbeitskräften droht wertvolles Wissen verloren zu gehen. Um dem entgegenzuwirken, setzen immer mehr Unternehmen auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), darunter generative Modelle wie ChatGPT sowie analytische Systeme, die beispielsweise belastbare Prognosen zu Projektvolumina geben können.

Ein fortschrittliches Beispiel für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Wissensmanagement sind KI-gestützte Such- und Wissensmanagementplattformen, die in der Lage sind, Fragen zu verstehen, Dokumente zu durchsuchen und relevante Inhalte zu extrahieren. Solche RAG-KI (Retrieval Augmented Generation)-Systeme revolutionieren den Zugang zu gespeichertem Wissen, indem sie die benötigten Informationen schnell und präzise bereitstellen. Im Alltag bedeutet dies, dass Mitarbeitende schnellen Zugriff auf frühere Dokumente und damit verbundenes Fachwissen haben.Darüber hinaus unterstützen KI-basierte Analysetools nicht nur bei der Identifikation von Wissenslücken, sondern bieten auch personalisierte Lernempfehlungen. Diese fördern lebenslanges Lernen und tragen so zur Karriereentwicklung bei. Das wiederum kann die Mitarbeitendenbindung um ein Vielfaches stärken. Doch um wirklich effektiv zu sein, müssen Wissensdatenbanken kontinuierlich gepflegt und aktualisiert werden, um stets den neuesten Informationsstand zu gewährleisten.

Zusammenspiel von Mensch und Künstlicher Intelligenz

Eine nachhaltige Wissensmanagementstrategie erfordert zugleich mehr als nur fortschrittliche Technologie. Sie muss auch das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz mit menschlichen Skills berücksichtigen und eine starke Unternehmenskultur fördern, die den Austausch und die Weitergabe von Wissen unterstützt. Hier kommt das Verständnis von explizitem und implizitem Wissen ins Spiel. Während explizites Wissen gut dokumentierbar und leicht durch KI-Systeme handhabbar ist, bleibt implizites Wissen – erworben durch persönliche Erfahrung und oft schwer zu artikulieren – eine Domäne menschlicher Expertise. Das Verständnis und die Integration beider Wissensformen in die Wissensmanagementstrategie eines Unternehmens sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Effektives Wissensmanagement, gestützt durch Künstliche Intelligenz, bietet Unternehmen somit eine doppelte Chance: Es sichert nicht nur vorhandenes Wissen, sondern fördert auch die Entwicklung neuer Ideen und Lösungsansätze. Indem die Geschäftsführung und Vorgesetzte eine Strategie verfolgen, die sowohl die technologischen Möglichkeiten als auch die menschliche Komponente berücksichtigt, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Fachkräftemangel erfolgreich meistern.

Porträtbild von Kerstin Götz

Kerstin Götz

CEO von Troi sowie Teil von Pulse Women Economic Network und Mission Female