Zero Motorcycles

Teamspirit durch die Liebe zum Motorrad

Zero Motorcycles stellt rein elektrisch angetriebene Motorräder her und ist damit Marktführer. Ralf Czaplinski, Country Manager DACH & Central Eastern Europe, erklärt, welchen Einfluss die Leidenschaft der Belegschaft auf den Unternehmenserfolg hat.

05.03.2023

Was sind die Stärken und Schwächen von Zero Motorcycles?

Ralf Czaplinski: Fangen wir mal mit den Stärken an: Unsere größte Stärke ist mit Sicherheit unser Motto „We love what we do“, welches wir überall ausleben. Diese Leidenschaft zeigt sich abteilungsübergreifend, alle Zero-Mitarbeitenden sind absolute Motorrad- und Technik-Fans. Unsere Motorräder sind innovative und leistungsstarke Produkte, mit denen sich alle identifizieren – jeder sicher aus anderen Gründen. Unsere jüngeren Kollegen finden das Thema smartes Motorrad und die Konnektivität der Zeros spannend; ich als Motorrad-Dino schaue eher auf Motorrad-Fakten wie Reichweite oder Power. Und zu unseren Schwächen: Wir wachsen aktuell sehr stark – und starkes Wachstum bringt einige Herausforderungen mit sich, da bleiben viele Aspekte auf der Strecke. Da müssen wir uns dringend drum kümmern. Das wissen wir.

Wie gewinnen Sie neue Talente?

Czaplinski: Was uns auszeichnet, ist unser enormer Teamspirit sowie unser sehr diverses und internationales Team. Jeder hilft, springt ein und arbeitet für eine gemeinsame Sache. Wir haben alle zwei Leidenschaften: Motorrad und Technologie. Und wir haben alle eine Mission: Wir als Zero Motorcycles wollen die Zukunft der Mobilität mitgestalten. Das treibt uns an.

Und was treibt den Erfolg Ihres Unternehmens voran?

Czaplinski: Für uns spielen zwei Aspekte eine wesentliche Rolle: Der Hype um E-Mobilität und Nachhaltigkeit, hier speziell die Elektromobilität als innovative Art der Fortbewegung. Zudem treffen unsere zukunftsweisenden Hightech-Produkte, die Spaß machen und auch Ausdruck eines bestimmten Lifestyles sind, den aktuellen Zeitgeist. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die vorsehen, dass zum Beispiel ab 2035 EU-weit keine Verbrenner mehr gebaut und verkauft werden, treiben unser Business an. Und dass einige namhafte Motorradmarken mittlerweile E-Motorräder entwickeln und auf den Markt bringen, bedeutet für den gesamten E-Motorrad-Markt einen wichtigen Schub nach vorne. Wir freuen uns über weitere Marktteilnehmer, da nur so das Thema E-Mobilität überall präsenter wird.

 

Wie fördern Sie Innovation und Neugier in Ihrem Unternehmen?

Czaplinski: Wir als Zero Motorcycles arbeiten eng mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Europa zusammen. Zudem begleiten wir Uni-Abschlussarbeiten, identifizieren Talente an den Hochschulen und holen diese ins Unternehmen. Einer der deutschen Absolventen arbeitet heute zum Beispiel im Zero-Headquarter in den USA.

Wie halten Sie sich digital fit, um den Anschluss nicht zu verlieren?

Czaplinski: Wir haben das Glück, als kalifornisches Unternehmen nahe am Silicon Valley und den Top-Tech-Playern zu sitzen. Dort findet ein enger Austausch zu den Themen Technologie, Digitalisierung und Konnektivität unserer Maschinen statt. Denn in Zukunft geht es nicht nur mehr ums Motorradfahren, sondern auch darum, was die Zeros im Hinblick auf digitale Features alles können. Ein großer Schritt in diese Richtung ist unser kürzlich gelaunchter Cypher-Store – eine Art Online-Marktplatz, mit dem man die aktuellen Zeros nach seinen Bedürfnissen konfigurieren und zum Beispiel die Performance optimieren kann.

Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Czaplinski: Zero hat einen guten Customer-Service, der Händlern und auch Kunden zugutekommt. Die Zeros können heute alle over-the-air upgedated werden; falls es größere Probleme gibt, können unsere Techniker auch über Digital-Sessions helfen – wohl gemerkt den Händlern. Zero selbst hat kein Endkundengeschäft.

Welches Learning haben Sie aus der Coronakrise mitgenommen?

Czaplinski: Zero Motorcycles hat als Anbieter und Weltmarktführer bei Elektromotorrädern und -antrieben von der Coronakrise profitiert. So hart das klingen mag: Der Trend, dass Menschen während der Pandemie lieber den Individualverkehr nutzen – sei es die eigenen Zwei- oder Vierräder – und in dieser Zeit auch mehr Geld dafür übrig hatten, hat unser Geschäft beflügelt. Die Mobilitätswende spielte auch eine wichtige Rolle für uns. Dieser Trend hält aktuell noch an. Allerdings bemerken auch wir beziehungsweise der Handel, dass die Menschen aufgrund der aktuellen Krisen bei Ausgaben immer zurückhaltender werden. Die Leute haben Angst und die Stimmung ist gedämpft, da alles sehr unsicher geworden ist. Das Premium-Segment der Elektromotorräder betrifft das vielleicht noch nicht so stark.

Wie begeistern Sie Kundschaft für Ihr Unternehmen?

Czaplinski: Jeder, der einmal auf einer Zero gesessen und eine Probefahrt gemacht hat, ist ein Fan. Daher ist unsere Prio: So viele Leute wie möglich auf unsere Bikes setzen. Unsere englischsprachigen Kollegen haben dafür das Motto „bums on seats“. Das trifft es ziemlich genau. Konkret heißt das, in der Saison von April bis Oktober können interessierte Motorrad-Fans bei Demoride-Events, Open Houses, Roadshows, Messen oder Reader-Experiences unsere Zeros testen und erfahren. Unsere Zero-Händler – in Deutschland um die 40 – bieten natürlich auch Probefahrten an.

Daneben erweitern wir stetig unser Händler-Netzwerk. Entweder sprechen wir potenzielle Neuhändler an oder wir werden angesprochen. Zudem treten wir auf diversen Veranstaltungen als Speaker auf, um mögliche Händler oder auch Geschäftspartner auf Zero aufmerksam zu machen.

Wie verbessern Sie Ihren Service?

Czaplinski: Wir haben in den letzten Jahren beim Thema Personal enorm aufgestockt. Besonders das Team der Techniker wird immer größer. Wir haben nicht nur Zweiradmechaniker, sondern auch Elektrotechniker, die sich um die Zeros kümmern. Diese werden regelmäßig im US-Headquarter geschult. Gleichzeitig nehmen sie auch Feedback aus ihren Märkten zu den Produktentwicklern nach Kalifornien mit. Und die Zero-Community ist ebenfalls ein wichtiger Feedbackgeber für uns.

Wie leben Sie eine Service-Kultur im Unternehmen?

Czaplinski: Unsere Service-Mitarbeitenden unterstützen unsere Händler sehr konkret und fahren zum Beispiel selbst hin und helfen beziehungsweise schrauben. Keiner wird allein gelassen. Unser Netzwerk an Unterstützung ist sehr groß. Wenn wir den DACH-Markt ansehen, dann sind wir sechs Leute, die alle sehr eng zusammenarbeiten und solange nicht lockerlassen, bis die Lösung gefunden ist.