Rund 27 Prozent haben schon erlebt, dass Bewerbende wegen solcher Einschätzungen ihres Unternehmens zum Beispiel auf Kununu oder Trustpilot abgesprungen sind. Knapp 19 Prozent beklagen gescheiterte Geschäftsanbahnungen wegen Schlechtmacherei im Netz. Doch Firmen können sich wehren. Rechtsanwalt Jan Meyer von der Düsseldorfer Sterne-Advo Rechtsanwaltsgesellschaft sieht für Betroffene, auf deren Protest einschlägige Portale nicht reagieren, eine „Klageoption bei zu 100 Prozent sicheren Erfolgsaussichten teils ohne Kostenrisiko – je nach Portal“.
Viele Suchen beginnen im Internet – Bewertungen sind ausschlaggebend
Egal, ob Jobsuchende, Konsumenten oder Firmen auf Kundensuche – für viele beginnt die Fahndung nach lohnenden Adressen mit einer Internet-Recherche. So gab mehr als die Hälfte der vom Digitalverband Bitkom Befragten in einer Erhebung im Jahr 2021 an, sich beim Online-Shopping vor einem Kauf Rezensionen anzuschauen. Fast ebenso viele Jobsuchende (47 Prozent) prüfen Bewertungen von Unternehmen im Netz, ergab eine Studie des Verbands aus demselben Jahr.
Mehrheit fordert eine strenge Regulierung von Bewertungsportalen
Doch entsprechen Bewertungen immer auch der Realität? Meist erfolgen sie anonym. Daran stört sich die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden an der Umfrage des DUP UNTERNEHMER-Magazins DUP Monitor im Mai. 80 Prozent beantworten die Frage „In der Regel wird Kritik anonym geäußert. Sollte das verboten werden, indem Firmenbewertungen nur noch mit Klarnamen möglich sind?“ mit einem Ja. Lediglich 15 Prozent verneinten. So sind auch 78 Prozent der Befragten für eine strenge Regulierung von Bewertungsportalen wie etwa Kununu oder Trustpilot.
Wenige geben Geld für die Imagepflege aus
Knapp 24 Prozent der Firmen sind bereits rechtlich gegen ungerechtfertigte Negativ-Bewertungen vorgegangen. 16 Prozent der Teilnehmenden hatten Erfolg mit einer Löschung. Übrigens: Gut 80 Prozent der Befragten geben kein Geld für die Imagepflege auf Bewertungsportalen wie etwa Kununu, Trustpilot oder Google aus.