Wie die Suche nach internationalen Fachkräften gelingt

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Ihr Unternehmen agiert in einem internationalen Umfeld. Welche besonderen Merkmale prägen dadurch Ihre Firmenkultur?

Alexandra Prüter: Wir sind darauf spezialisiert, übernommene Run-off-Bestände abzuwickeln, anstatt neue Policen zu verkaufen. Dies erfordert eine Kultur der Effizienz und Kostenkontrolle. Wir denken langfristig, denn unser Unternehmen muss die Verpflichtungen aus alten Policen oft über viele Jahre hinweg managen. Wir handeln außerdem in einem hohen Bewusstsein für regulatorische Anforderungen und mit einem starken Fokus auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben in den Ländern, in denen wir tätig sind. Das internationale Umfeld bringt eine große Diversität an Mitarbeitenden und Geschäftspraktiken mit sich. Unsere Firmenkultur wird durch eine hohe kulturelle Sensibilität, gegenseitigen Respekt, Toleranz sowie die Fähigkeit zur internationalen Zusammenarbeit geprägt. Unsere Mitarbeitenden müssen in der Lage sein, effektiv über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg zu kommunizieren und lösungsorientiert zusammenzuarbeiten. Ein effizientes Datenmanagement und der Einsatz moderner Technologien sind entscheidend für die Abwicklung unserer Versicherungsbestände.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie aktuell bei der Gewinnung von Fachkräften?

Alice Stolle: Bei uns müssen alle fließend Englisch sprechen; eine zweite Fremdsprache ist von Vorteil. Besonders für Profile außerhalb unseres Londoner Büros kann es eine Herausforderung sein, qualifizierte Fachkräfte mit ausgezeichneten Englischkenntnissen zu finden. Grundsätzlich lautet mein Motto im Mitarbeiter- Recruiting jedoch: „Hire attitude, train skills“. Mir ist es wichtig, dass Bewerber die richtigen Charaktereigenschaften mitbringen, die zu uns passen. Die spezifischen Kompetenzen und Fachkenntnisse sind ebenfalls von großer Bedeutung. Insgesamt haben wir durch unsere Präsenz in mehreren Ländern automatisch Zugang zu einem breiteren Talentpool.

Wie fördern Sie eine gute Unternehmenskultur trotz unterschiedlicher Nationalitäten und Arbeitsweisen?

Stolle: Mir ist es wichtig, eine respektvolle Atmosphäre zu schaffen, ebenso lege ich großen Wert auf Transparenz und Vertrauen. Diese Prinzipien sind für mich unerlässlich, um eine starke und erfolgreiche Teamdynamik zu fördern. Besonders wichtig ist mir, dass sich alle Teammitglieder, unabhängig von ihrem Standort oder ihrer Kultur, als Teil eines Teams mit einem gemeinsamen Ziel sehen. Das Umfeld bei Darag ist schnelllebig. Täglich müssen wir uns auf neue Gegebenheiten einstellen und schnell reagieren. Ich glaube, Verlässlichkeit und Beständigkeit in den Strukturen sind daher wichtiger denn je.

Warum braucht Darag einen Chief of Staff?

Prüter: Diese Position trägt erheblich zur Förderung und Stärkung unserer Unternehmenskultur bei. In meiner Rolle arbeite ich eng mit der Geschäftsleitung zusammen und übernehme eine Vielzahl von Aufgaben, die neben der strategischen Planung und internen Kommunikation auch die operative Effizienz und Steuerung umfassen. Durch meine operative Nähe kann ich zudem Prozessoptimierungen leicht identifizieren, Akzeptanz zur Veränderung bei den Mitarbeitenden fördern und Change-Management-Prozesse zielgerichtet und adressatengerecht begleiten.