Wie ein grüner Faden zog sich das Thema nachhaltige Wirtschaft zwei Tage lang durch die zahlreichen Programmpunkte der EuroMinds im Hamburger Sternehotel „Grand Elysée“. Egal ob in der Mobilität oder Finanzwelt, im Einzelhandel oder im Tourismus – nachhaltiges Handeln treibt inzwischen immer mehr Unternehmensstrategien an.
Dabei entstehen ganz individuelle Ansätze für Innovationen. Zum Beispiel bei Dolomiti Superski. Einer der weltweit größten Skiverbunde will Nachhaltigkeit und Skitourismus in Einklang bringen, etwa mit Investitionen in Forschung und Entwicklung (siehe Interview unten).
Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher zeigte sich auf der EuroMinds innovationsfreudig. Nur durch emissionsfreies, autonomes Fahren könne man Städte entlasten und den Verkehr sicherer machen. In seinem Grußwort berichtete er aus eigener Erfahrung. Einen Tag lang habe er sich die Woche zuvor in einem autonomen Automobil durch die Stadt bewegt, um Termine wahrzunehmen. Sein Fazit: „Es hat funktioniert.“
Lösungsorientierter Austausch fördert nachhaltige Wirtschaft
Der lösungsorientierte Ansatz von EuroMinds-Gründer Sören Bauer bekam in diesem Jahr dank der zusätzlichen Lösungsbühne eine zentrale Rolle. Moderatorin Gila Thieleke resümierte: „Hier bekommen genau diejenigen eine Plattform, die sonst nicht genug Gehör finden. Der Austausch mit dem Publikum ist intensiver, und wir schaffen durch die Nahbarkeit eine regelrecht familiäre Atmosphäre.“
Auch die Themen Finanzen, Diversity, moderne Führung sowie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) wurden auf der EuroMinds diskutiert. Um KI sinnvoll vorantreiben zu können, braucht es ein gesellschaftliches Wertefundament. Dazu sprach auch Boxlegende und Unternehmer Henry Maske und stellte klar: „Ein zentraler Wert ist für mich die Freiheit des Einzelnen. Meine Freiheit kann aber nur so weit gehen, wie sie meine Mitmenschen nicht einschränkt.“
Mehr Mut zur Verantwortung
Über die gemeinsamen Werte, mit denen Europa vor dem Hintergrund multipler Krisen eine nachhaltige Wirtschaft gestalten kann, diskutierten unter anderem die EU-Parlamentsabgeordnete Lena Düpont und das Mitglied des estnischen Wirtschaftsausschusses Andres Sutt. Der Digitalpionier Estland war in diesem Jahr Euro Minds-Partnerland.
Sutt betonte, man müsse das europäische Selbstvertrauen durch mehr Erfolgsgeschichten stärken: „Wenn wir auf die Tech-Branche schauen, so zeigt der europäische Technologie-Report Atomium, dass Europa im Jahr 2023 mehr Talente aus den USA angezogen hat als umgekehrt.“ Und Düpont wies darauf hin, dass Demokratien uns alle in die Verantwortung nähmen, mitzugestalten und dem schädlichen „Narrativ vom Staatsversagen“ kritisch zu begegnen.
Am Ende der beiden inhaltsreichen Tage zeigte sich Gastgeber Bauer äußerst zufrieden: „Im fünften Jahr haben wir das umfangreichste Programm unserer Geschichte präsentiert. Aber wir haben noch viele Ideen. Seien Sie also gespannt auf 2025.“