Knapp zwei Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle entstehen jedes Jahr allein in deutschen Kantinen, Mensen oder Restaurants. Dies geht auf Erhebungen des Statistischen Bundesamts zurück. Bis zu 50 Prozent davon ließen sich vermeiden, wie Analysen der Initiative United against Waste zeigen.
Das würde auch dem Klima zugutekommen. Schließlich verursachen Lebensmittelabfälle rund 9,3 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr – so viel wie die USA und die EU zusammen.
Doch das Problembewusstsein auf Verbraucherseite wächst. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Capgemini aus dem Jahr 2022 sind sich rund 72 Prozent der Befragten ihrer persönlichen Lebensmittelverschwendung stärker bewusst als noch vor der Coronapandemie. Dabei sehen sie vor allem Unternehmen in der Pflicht, Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit Nahrungsmitteln zu ergreifen.
Missverhältnis von Angebot und Nachfrage führt zu Abfällen
Häufig entstehen Lebensmittelabfälle durch ein Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. In Verkaufsauslagen, an Buffets oder auf dem Teller im Restaurant wird oft mehr angeboten, als tatsächlich konsumiert wird. Ziel ist eine permanente Verfügbarkeit – schließlich möchte kein Geschäft Kundinnen oder Kunden verprellen, weil es deren Nachfrage nicht bedienen kann.
Hinzukommen verkaufspsychologische Aspekte, denen zufolge eine große Auswahl die Ware attraktiver erscheinen lässt und so ihren Verkauf fördert – Warendruck lautet hier das Stichwort.
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) lässt sich dieses Dilemma lösen, wie automatisierte Lösungen für die Mitarbeiterverpflegung zeigen.
Wie lässt sich die Mitarbeiterverpflegung smart optimieren?
Im betrieblichen Kontext etwa gibt es intelligente Essensautomaten, die rund um die Uhr frische Mahlzeiten bieten. Möglich machen dies eine Algorithmen-gestützte Planung und eine automatisierte Lieferkette. So lassen sich die Automaten passgenau beliefern.
Software-seitig steht dahinter eine proprietäre Technologieplattform. Darin integrierte Machine-Learning-Algorithmen analysieren die eingehenden Bestellungen und leiten daraus Muster im Nachfrageverhalten ab. Dies ermöglicht eine bedarfsgerechte Mengenplanung.
Zudem lässt sich das Sortiment des betreffenden Automaten genau auf die Präferenzen der Mitarbeitenden am jeweiligen Standort abstimmen. Es wird also nur das geordert, was tatsächlich gekauft wird.
Ernährung am Arbeitsplatz: Versorgungslücke im Mittelstand
Die Möglichkeit, sich ohne großen Aufwand mit frischem Essen zu versorgen, dürfte vielen Beschäftigten entgegenkommen. Denn: Die meisten Firmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitenden keine Verpflegungsmöglichkeit an. Das gilt vor allem für die rund 3,3 Millionen Klein- und Kleinstunternehmen.
So ist auch davon auszugehen, dass circa 90 Prozent der Unternehmen ab 30 Mitarbeitenden keine eigene Kantine haben. Dabei handelt es sich zumeist um kleine und mittlere Betriebe, für die sich eine eigene Betriebsgastronomie schlicht nicht lohnt.
Ist dann auch noch die Zeit zum Essen knapp, wird eine gesunde Pausenverpflegung schnell zur Herausforderung. Das gilt insbesondere für die deutschlandweit 20 Prozent der Beschäftigten im Schichtbetrieb, die nachts oder am Wochenende arbeiten und es daher ohnehin schon schwerer haben, sich während der Arbeitszeit mit Essen zu versorgen.
Wer keine Zeit hat, zuhause etwas vorzukochen, greift in der Pause womöglich eher zu abgepacktem Convenience-Food oder einem schnell verfügbaren Imbiss. Aspekte wie Nährstoffgehalt und Frische rücken dabei aus pragmatischen Gründen oft in den Hintergrund.
Eine gesunde Mittagspause ist auch bei wenig Zeit möglich
Dabei wünschen sich mehr als neun von zehn Befragten eine Mittagsmahlzeit, die lecker, frisch und gesund ist. Dies zeigt eine Kundenbefragung meines FoodTech-Unternehmens Foodji. Zugleich nimmt sich mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) maximal 30 Minuten Zeit für die Mittagspause. Der Wunsch nach gesunder Ernährung lässt sich auf den ersten Blick nur schwer mit diesem knappen Zeitbudget vereinbaren.
Doch es gibt Lösungsansätze: Intelligente Essensautomaten etwa halten jederzeit frische Mahlzeiten auf Abruf bereit. Im betrieblichen Kontext schon vielfach genutzt, bieten sie die Möglichkeit, sich auch bei wenig Zeit gesund zu ernähren – egal ob im Büro oder in der Werkshalle, und egal zu welcher Uhrzeit.
Über einen steuerfreien Essenszuschuss können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden zudem ermöglichen, die Mahlzeiten günstiger zu beziehen, und ihnen so ein erschwingliches Versorgungsangebot machen.
In Zeiten des Fachkräftemangels kann eine solche Verpflegungslösung zugleich ein hilfreiches Mittel sein, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. So sind laut einer Studie der Compass Group unter weltweit 35.000 Beschäftigten vor allem Angehörige der Gen Z und Millennials der Ansicht, dass Arbeitgeber kostenlose oder subventionierte Mahlzeiten anbieten sollten.
Automatisierte Lösungen für die Mitarbeiterverpflegung eröffnen also sowohl Chancen, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, als auch die Arbeitgebermarke aufzuwerten – durch den Einsatz fortschrittlicher Technologie, die zur nachhaltigen Ressourcennutzung motiviert sowie das Mitarbeiterwohlbefinden fördert.