Einig waren sich die Mitglieder der Mindestlohnkommission dieses Mal nicht. Denn erstmals fiel ein Beschluss nicht einstimmig. Arbeitnehmervertreter forderten eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,50 Euro pro Stunde, um einen Inflationsausgleich zu gewährleisten.
„Die Beschlussfassung fällt in eine Zeit schwachen Wirtschaftswachstums und anhaltend hoher Inflation in Deutschland, die für Betriebe und Beschäftigte gleichermaßen große Herausforderungen darstellen“, heißt es im Beschluss der Mindestlohnkommission. Entsprechend betrachte man eine stufenweise Erhöhung auf 12,42 Euro pro Stunde ab Januar 2024 und dann auf 12,82 Euro ab 2025 als vertretbar.
Höherer Mindestlohn, steigende Preise
Aufseiten der Unternehmerinnen und Unternehmer dürfte die Entscheidung der Kommission zumindest für etwas Erleichterung sorgen.
Denn eine Umfrage von Lexware unter kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) zeigte kürzlich, dass es für viele von ihnen wirtschaftlich eine Herausforderung wird, wenn der Mindestlohn in den kommenden Jahren weiter steigt.
50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie infolge einer Erhöhung des Mindestlohns erneut Kosten umlegen und Preise erhöhen müssten. Allerdings glauben 54 Prozent nicht, dass Kundinnen und Kunden Preiserhöhungen noch einmal mitgehen würden beziehungsweise sie sind überzeugt, dass diese dann weniger Leistungen in Anspruch nehmen würden. Die Folge wären Umsatzverluste.
Christian Steiger, Geschäftsführer von Lexware, erklärt, was KMU jetzt helfen würde.