Ob der Arbeitsweg, der Gang zum Büro der Kollegen oder in der Mittagspause: Im Homeoffice fallen viele Schritte weg. Laut einer Studie der DAK bewegen sich 48 Prozent der Arbeitnehmenden bei der Arbeit zu Hause deutlich weniger als im Büro.
Aber Bewegungsmangel ist nicht nur ein Phänomen, das die Menschen bei der Arbeit am heimischen Schreibtisch begleitet. Schon vor der Pandemie mahnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass sich 42 Prozent der Deutschen zu wenig bewegen würden. Zu den Folgen zählen Rückenschmerzen, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Und auch die Psyche kann deshalb leiden.
Ein großes Problem im Berufsalltag liegt im langen Sitzen. Wissenschaftler der spanischen Universidad Rey Juan Carlos fanden heraus, dass knapp 54 Prozent der Bundesbürger täglich länger als viereinhalb Stunden sitzen – der Schwellenwert, ab dem die Gesundheitsrisiken steigen. Der DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland?“ geht im Bundesdurchschnitt von 8,5 Stunden Arbeit werktäglich aus – ein Großteil dieser Zeit wird sitzend verbracht. Wie können Arbeitgebende Mitarbeitende also unterstützen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren?
Bewegung und Teambuildung
Dem Bewegungsmangel den Kampf angesagt hat das Münchner Start-up Teamfit. Über eine App können sich Mitarbeitende zu Teams zusammenschließen und in einen sportlichen Wettbewerb treten. Für Firmen hat das gleich zwei Vorteile. „Neben dem gesteigerten Gemeinschaftsgefühl, zusammen an einem übergeordneten Ziel zu arbeiten und es auch zu erreichen, führt die Company-Challenge dazu, dass sich Mitarbeitende signifikant mehr bewegen“, sagt Alexander Kuttig, Gründer von Teamfit.
Aktive Arbeitnehmende sind oft nicht nur leistungsfähiger und besser gelaunt, sondern auch seltener krank. „Ein Unternehmen aus der Immobilienbranche mit 600 Beschäftigten konnte 215 Mitarbeitende für eine Challenge gewinnen. Im Durchschnitt waren sie 293 Minuten pro Woche aktiv. Die WHO empfiehlt wöchentlich mindestens 150 Minuten Sport. Teilnehmer dieser Company-Challenge waren also fast doppelt so viel unterwegs wie von der WHO gefordert“, so Kuttig. Andere Firmen, beispielsweise DB Schenker, verbinden die Challenge mit Gemeinnützigkeit: Für jeden gelaufenen Kilometer spendet die Firma einen Cent an Projekte, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen.