Nachfolge

Stiftungen sichern Firmenwerte

Viele Selbstständige stehen vor der Herausforderung, ihre Unternehmensnachfolge langfristig zu sichern und familiäre Streitigkeiten zu vermeiden. Stiftungsberater Sascha Drache erklärt, warum Stiftungen eine effektive Lösung bieten, um das Vermögen zu schützen und gleichzeitig die Nachfolge nachhaltig zu regeln.

Bild zum Thema Nachfolge und Stiftung

12.12.2024

Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer steht früher oder später vor der Aufgabe, ihre oder seine Nachfolge zu regeln. Dies ist ein meist langwieriger Prozess, der frühzeitig angegangen werden sollte – gerade wenn die Nachfolge außerhalb der Familie gefunden werden muss. Experte Sascha Drache, Gründer und CEO von Ratgeber Stiftung, erläutert, warum eine Stiftung oft die geeignete Lösung sein kann und worauf dabei besonders zu achten ist.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Die Nachfolge ist ein zentrales Thema für viele Unternehmer. Was sind die größten Herausforderungen, denen sie sich dabei stellen müssen?

Sascha Drache: Die Unternehmensnachfolge ist oft mit Unsicherheiten verbunden, besonders wenn es keinen klaren Nachfolger innerhalb der Familie gibt. Unternehmer stehen unter Druck, den Wert ihres Unternehmens zu sichern und Erbstreitigkeiten zu vermeiden. Ohne eine durchdachte Planung drohen negative Folgen – für die Firma und die Familie.

Sie betonen, dass Stiftungen effektive Lösungen für die Nachfolge sind. Warum sind sie für Sie die beste Option?

Drache: Eine Stiftung bietet langfristigen Schutz des Unternehmensvermögens und ermöglicht die professionelle Weiterführung der Firma, ohne sie durch Erbteilungen zu zersplittern. Eine Stiftung kann das Vermögen vor Risiken wie Insolvenz oder Scheidung schützen. Zudem bietet sie steuerliche Vorteile, beispielsweise durch den Wegfall der Gewerbesteuer. Der wesentliche Vorteil liegt aber darin, dass die Stiftung das Lebenswerk der Unternehmerin oder des Unternehmers langfristig sichern kann.

Was sind die Vorteile einer Stiftung?

Drache: Eine Stiftung bietet langfristige Sicherheit und Schutz vor Erbstreitigkeiten, da das Unternehmensvermögen nicht mehr Teil des Erbes ist. Im Gegensatz zu einem Testament, das angefochten werden kann, sorgt die Stiftung für rechtliche Stabilität und die Umsetzung des Stifterwillens.

Viele Selbstständige befürchten, durch eine Stiftung die Kontrolle über ihr Vermögen zu verlieren. Was ist da dran?

Drache: Diese Sorge ist unbegründet. Eine gut gestaltete Stiftungssatzung erlaubt es dem Stifter, klare Vorgaben zu machen, wie das Vermögen verwendet werden soll. Damit bleibt die Kontrolle weiter erhalten, ohne dass der Stifter das Vermögen direkt im Eigentum hält.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Gründung einer Stiftung?

Drache: Der häufigste Fehler ist eine ungenaue Satzung. Diese ist das zentrale Steuerungsinstrument der Stiftung und sollte präzise formuliert sein. Eine fehlerhafte Satzung kann später nur schwer korrigiert werden. Außerdem wird oft die Schenkungssteuer übersehen, die je nach Begünstigtenkreis und Bundesland stark variieren kann. Eine professionelle Beratung ist deshalb unerlässlich, um Überraschungen zu vermeiden

Porträtbild von Sascha Drache

Sascha Drache

startete seine Kar­ riere im Finanz­ dienstleistungssek­ tor. 2007 gründete er seine erste Stif­ tung, mittlerweile begleitet er rund 150 Stiftungsgrün­ dungen pro Jahr