Die Corona-Krise hat die Stimmung in der deutschen Wirtschaft schwer eingetrübt – und auch zu weniger Unternehmensgründungen geführt. Ihre Zahl sei im ersten Halbjahr auf rund 117.800 gesunken, teilte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn mit. Das bedeutet einen Einbruch um 15,5 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019. Jedoch verschärfte die Pandemie mit ihren ökonomischen Folgen nur einen längerfristigen Trend: Laut IfM handelt es sich um den zehnten Rückgang in Folge seit dem ersten Halbjahr 2011. Dieses Mal habe es vor allem im Kleingewerbe einen deutlichen Einbruch gegeben.
Ebenfalls gesunken sei allerdings auch die Zahl der Unternehmensaufgaben – „entgegen den Erwartungen“, so das . Hier ermittelte das Institut für die ersten sechs Monate dieses Jahres auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts eine Zahl von rund 111.000 gewerblichen Liquidationen und damit ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum. Per Saldo bestünden damit insgesamt rund 6.800 mehr Unternehmen in Deutschland als am 1. Juli 2019.
Anteil der Gründerinnen stabil
Die Anzahl der Neugründungen sank den Angaben zufolge in allen Bundesländern. Besonders groß sei das Minus in Bremen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Hamburg ausgefallen. In der Elbmetropole etwa wurden nach 5.340 gewerblichen Existenzgründungen im Vorjahreszeitraum für die ersten sechs Monate 2020 nur noch 4.210 registriert.
Leicht zugelegt habe dagegen die Zahl der Gründungen im Nebenerwerb. Deren Zahl überschreite mit etwa 141.100 die der gewerblichen „deutlich“. Zugleich sei die Zahl der Nebenerwerbsaufgaben im Jahresvergleich um circa 13.000 auf nur noch rund 81.000 gesunken. Damit habe sich der Bestand an Nebenerwerbsfirmen ausgeweitet.
Stabil zeigte sich der Anteil der Frauen unter den Unternehmensgründern: Dieser wurde mit 29,7 Prozent nach 28,9 Prozent im ersten Halbjahr 2019 angegeben. Dagegen sei der Anteil von Gründern ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 43,6 auf 40,1 Prozent gesunken. Es habe vor allem weniger Existenzgründer aus Polen, Rumänien und der Türkei gegeben, so das IfM.