Einkaufstasche mit Obst auf gelbem Grund
06.02.2021    Karina Engelking
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Die Idee: SPRK.global leitet überschüssige Lebensmittel entlang der Lieferkette um und bewahrt sie so vor dem Abfall. Viel zu tun, denn allein in Deutschland landen jährlich rund 12 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Müll. SPRK.global will das seit März 2020 mithilfe neuer Technologien ändern. Umverteilt wird vor allem an wohltätige Organisationen, um Hunger dort zu stillen, wo er am stärksten ist. Die Ziele von SPRK.global orientieren sich an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Das Impact-Start-up verfolgt also klare soziale und ökologische Ziele. Dazu zählen auch Ressourcen zu schonen und CO2-Emissionen zu senken. Denn ein Kilo verschwendete Lebensmittel verursacht etwa 2,5 Kilogramm zusätzliche CO2-Emissionen.

Die Plattform: SPRK.global ist eine innovative Vertriebsplattform, die eine technologische Lösung im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln bietet. Der Marktplatzansatz steht dabei im Mittelpunkt der Plattform. Überschüssige Lebensmittel gelangen mithilfe einer Künstlichen Intelligenz, die Bedarfe analysiert und vorausahnen kann, zurück an den Markt. So können sie dahin umverteilt werden, wo sie akut benötigt werden. Die bisher einzigartige Technologie brachte dem Start-up 2020 sogar den ersten Platz in der Kategorie „Smart City“ bei der Extreme Tech Challenge (XTC) ein. 2.400 internationale Bewerber machten bei dem weltgrößten Wettbewerb für nachhaltige Start-ups mit.

Der Gründer: Alexander Piutti ist der Gründer und CEO von SPRK.global. Im Bereich Technologie und digitale Marktplätze ist das aber nicht sein erstes Start-up: 2003 wurde das von ihm mitgegründete Overture Deutschland für 1,6 Milliarden Dollar an Yahoo verkauft. Seine Expertise teilt er seitdem als Angel Investor und Mentor mit anderen Gründern. Eine Krebsfehldiagnose in 2014 sowie die Geburt seines ersten Kindes im Folgejahr änderten allerdings seinen Blick auf die Welt: Er nutzt sein Know-how inzwischen für die Gestaltung einer besseren, nachhaltigen Zukunft. SPRK.global ist der jüngste Schritt dorthin und meldet Vielversprechendes aus der Testphase in Berlin: Gemeinsam mit „Die Arche Kinderstiftung“ konnten inzwischen 30 Tonnen Lebensmittelüberangebot umverteilt werden.

Die Investoren: Mit einer siebenstelligen Seed-Finanzierung zeigten Investoren jüngst, dass sie an die SPRK.global-Vision glauben. Darunter war auch das Haas Family Office aus Österreich. Die Arbeit mit Family Offices und Privatinvestoren empfiehlt Piutti auch anderen Impact-Start-ups. Für ihn bedeutete dieser Weg eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen zu können, die auf intensivem Austausch basiert. Ebenfalls Investoren sind die Toniebox/Boxine-Gründer Marcus Stahl und Patric Faßbender sowie Young Sohn, Corporate Präsident bei Samsung Electronics und Mitgründer der XTC. Als Business Angels begleiten das junge Start-up unter anderem Fußballer Mario Götze, Schauspieler und Produzent Fahdi Yardim sowie Impact-Entrepreneur Christian Vollmann und Zanox-Mitgründer Jens Hewald.

Die Zukunft: Die Auszeichnung bei der XTC 2020 brachte SPRK.global internationale Aufmerksamkeit. Und das will Piutti nutzen. Denn das Konzept des Start-ups, das in Berlin bereits erste Erfolge erzielte, ist skalierbar. Im nächsten Schritt soll das Angebot bundesweit nutzbar gemacht werden. Helfen beim Wachstum wird das Kapital aus der Seed-Finanzierung, was nun in erster Linie in die Weiterentwicklung der Distributionsplattform, Logistik, Infrastruktur und in die Erweiterung des SPRK-Teams fließt. Wachstum, das ambitionierte Ziele zulässt: Bis 2030 will Piutti den Überschuss an Lebensmitteln mithilfe der SPRK.global-Technologie um bis zu sechs Millionen Tonnen reduzieren.

06.02.2021    Karina Engelking
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