BITMARCK Holding GmbH
Sinn ebenso wichtig wie Gehalt
Andreas Strausfeld, der Vorsitzende der BITMARCK-Geschäftsführung, weiß, was die Mitarbeitenden heute von einem modernen Arbeitgeber erwarten.
Andreas Strausfeld
ist seit 2014 Vorsitzender der BITMARCK Geschäftsführung. Zuvor war er bereits seit 2008 als Geschäftsführer bei der BITMARCK Holding GmbH und seit 2010 bei der BITMARCK Vertriebs- und Projekt GmbH aktiv. In gleicher Funktion war er bis zum 31. Mai 2016 bei der BITMARCK Software GmbH tätig. Vor seinem Engagement bei BITMARCK war der studierte Wirtschaftsinformatiker in verschiedenen leitenden Funktionen bei der DAK – Unternehmen Leben tätig.
Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?
Andreas Strausfeld: Die Transformation des Gesundheitswesens hat mit Corona nochmals an Fahrt aufgenommen. Versicherte erwarten von ihrer Krankenkasse eine Vielfalt an zeitgemäßen, digitalen Services. Sie erwarten ein ganzes Ökosystem Gesundheit – inklusive Vernetzung der beteiligten Kostenträger, Leistungserbringer, Arbeitgeber, Versicherten/Patienten im deutschen beziehungsweise europäischen Gesundheitswesen. Dadurch ändert sich auch die Rolle der gesetzlichen Krankenkassen. Es gilt nun Lösungen zu schaffen, die die Elemente der Digitalisierung bündeln und auf diese Weise Mehrwerte für alle Beteiligten schaffen.
Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business - der Motor für Wachstum?
Strausfeld: Ganz klar: Zentrales Element bei dieser Thematik ist der Ende-zu-Ende-Gedanke, intern wie extern. Intern, weil wir die gesamte Produktionskette mit unserem Know-how aus einer Hand bedienen können. Das fängt an bei der Betrachtung des Designs im individuellen Look des Kunden und geht über die Entwicklung bis hin zu Betrieb und Support des fertigen Produkts. Und extern, weil wir schon bei den ersten Ideen für neue Produkte auch unsere Kunden mit an Bord haben. Getreu dem Motto: Was beim Kunden beginnt, das endet auch dort. Auf diese Weise können wir unsere Lösungen optimal an die bestehenden Prozesse bei den Krankenkassen anpassen. Und im Ergebnis tragen wir als Vorreiter dazu bei, die – auch digitale – Versorgung der Versicherten und Patienten in Deutschland gemeinsam weiter zu verbessern.
Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?
Strausfeld: Es gilt mehr denn je, die sich wandelnden Vorstellungen und Wünsche der Versicherten zu antizipieren und zielgerichtet in die weitere Ausrichtung der Unternehmensgruppe einfließen zu lassen. Um hier erfolgreich agieren zu können, setzen wir im Rahmen unsere Strategie #daswirdBITMARCK2023 auf agile Entwicklung, Führung, Ziel- und Ergebnisorientierung. Wir etablieren zudem neue Arbeitsformen: Die temporäre Bildung von crossfunktionalen Teams etwa fördert die Entwicklung innovativer und relevanter Lösungen und Dienstleistungen für die Krankenkassen – Angebote für Mitarbeiter sowie Teams unter dem Leitbegriff „BITMARCKs Zukunft der Arbeit“ ermöglichen es, Erfahrungen im Bereich neuer und agiler Methoden zu sammeln und in den eigenen Arbeitsalltag zu überführen – innerhalb der Unternehmensgruppe und auf Seiten der Kunden.
In wenigen Worten: Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?
Strausfeld: Digitalisierung bedeutet, neue Wege zu beschreiten und die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer mit passgenauen Lösungen zu adressieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist das von uns entwickelte GesundheitsCockpit GeCo – als mobile Integrationsplattform rund um die elektronische Patientenakte ePA und Telematikinfrastruktur TI schafft es das GeCo, durch seine vernetzten Anwendungen spürbare Mehrwerte für die Versicherten zu generieren. Wichtig ist aber auch: Um in Deutschland im internationalen Vergleich den digitalen Anschluss nicht zu verpassen, braucht es zwingend neue Initiativen und Gesetzesvorhaben auf der politischen Ebene. Denn es reicht nicht, für Entwicklungen wie die ePA nur die Spezifikationen festzulegen – man muss auch die Voraussetzungen schaffen, dass diese Dinge genutzt werden. Dies fängt beim Thema Opt-out an und geht bis zur Verpflichtung der Leistungserbringer, die ePA auch zu befüllen. Vernetzung und Integration sind ebenso gefragt wie eine ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie für das deutsche Gesundheitswesen.
Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?
Strausfeld: Wichtig ist, die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen genau zu kennen – konsequente Kundeneinbindung ist daher aus unserer Sicht der zentrale Faktor bei der Entwicklung von Produkten oder neuen Services. Ein Beispiel dafür wäre unsere Data.Science.Factory: Das Format fungiert als zentraler Ansprechpartner für Krankenkassen bei der Umsetzung innovativer und datengetriebener Lösungen – KI und Analytik –, die dazu dienen, die Services für die Versicherten sowie die internen Prozesse von Krankenkassen intelligenter, einfacher und besser zu gestalten. Gemeinsam identifizieren wir Anwendungsfelder und bearbeiten diese agil. Data Scientisten und andere IT-Experten von BITMARCK bringen ihren Input ebenso ein wie die Experten der Krankenkassen und externe Partner.
Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?
Strausfeld: BITMARCK ist gewissermaßen ein Start-up der GKV: Im Jahre 2008 wurden wir von Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen gegründet – ein in Deutschland einmaliges Vorgehen, in dem kassenartenübergreifend ein gemeinsamer Weg zur Effizienzsteigerung im IT-Bereich beschritten wurde, ohne staatliche Einflussnahme. Im Ergebnis sind wir heute als führender Managed Service Provider im IT-Markt der GKV noch immer inhabergeführt unterwegs und können unseren Kunden – den gesetzlichen Krankenkassen – das gesamte IT-Spektrum aus einer Hand anbieten, von der Produktentwicklung bis hin zum Betrieb sowie Service und Support. Auch an dieser Stelle kommt wieder der Ende-zu-Ende-Gedanke als Erfolgsfaktor zum Tragen. Luft nach oben haben wir noch beim Speed – hier würde ich mir beispielsweise wünschen, dass wir mit unseren Lösungen noch einen Tick schneller am Markt sind, allerdings zeigen unsere quartalsweisen Kundenzufriedenheitsbefragungen auch, dass wir uns hier in den Augen unserer Kunden konsequent verbessern.
Was tun Sie, um sich als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?
Strausfeld: Bei BITMARCK spüren wir deutlich: Sinnhaftigkeit ist für Mitarbeitende mittlerweile mindestens genauso wichtig wie die Frage nach dem Gehalt. BITMARCK ist Digitalisierungspartner für die meisten gesetzlichen Krankenkassen. Das heißt, wir arbeiten in gleich zwei zukunftsrelevanten Themenfeldern: IT und Gesundheit. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen mit ihrer Arbeit, die Gesundheitsversorgung von mehr als 25 Millionen Menschen zu verbessern. Dazu bietet BITMARCK beispielsweise auch flexible Lösungen für Work-Life-Balance dank Gleitzeit und mobilem Arbeiten, um beruflichen sowie privaten Anforderungen gleichermaßen gerecht zu werden. Stolz sind wir unter anderem darauf, dass sehr viele der BITMARCKerinnen und BITMARCKer schon seit ihrer Ausbildung bei uns sind und in den folgenden Jahren immer mehr Verantwortung übernommen haben und für den Erfolg der Unternehmensgruppe ein eminent wichtiger Faktor sind.
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