Kundenservice
Warum Mitarbeitende bei Avenga gerne die Extrameile gehen
Für beste Qualität im Kundenservice gehen Mitarbeitende des IT-Dienstleisters Avenga die berühmte Extrameile. Im Interview verrät CEO Jan Webering, welche Strukturen dafür nötig sind, was er von New Work hält und warum im Unternehmen auch Werkstudierende mitentscheiden können.
27.05.2022
Jan Webering
ist seit 2019 CEO von Avenga Germany. Zuvor war er Geschäftsführer und Gründer der Sevenval Technologies und COO von YOC, einem Technologieunternehmen für Mobile-Advertising
Im November 2019 wurde die Avenga Gruppe gegründet. Wie fällt Ihr Resümee nach zweieinhalb Jahren am Markt aus?
Jan Webering: Wir haben uns aus vier etablierten Lösungsanbietern und Softwareentwicklern zu einem globalen IT-Dienstleister für Full-Service-Geschäftslösungen zusammengeschlossen und daraufhin kontinuierlich weiterentwickelt. Um den wachsenden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, sind wir sowohl organisch als auch durch weitere Fusionen und Übernahmen von anfänglich 2.000 Mitarbeitende auf 4.000 gewachsen. Heute verstehen wir uns als eine neue Art von Technologiepartner, der Unternehmen bei der digitalen Transformation mit Entwicklung und Integration von technischen Services unterstützt sowie mit Know-how strategisch berät. Dank dieser Mischung haben wir den Gewinn und Umsatz seit 2019 etwa verdoppelt.
Wie gestalten Sie bei einer derart schnellen Expansion die Strukturen im Unternehmen?
Webering: Nach innen leben wir eine flache Managementhierarchie, die kurze Entscheidungswege fördert. Das bedeutet konkret, dass es egal ist, ob ein Vorschlag von einem Werkstudenten oder einer Teamleiterin kommt. Was zählt, ist, ob die Idee Potenzial hat und umsetzbar ist. Nach außen gilt es, unseren Kundinnen und Kunden eine besonders hohe Qualität anzubieten. Wir fordern von jedem Mitarbeitenden unbedingten Willen, die bestmögliche Lösung zu finden. Unsere Kundinnen und Kunden sollen merken, dass sie sich auf uns verlassen können. Wenn wir ein Lieferversprechen abgeben, dann halten wir dieses auch ein – und zwar in einer hohen Qualität zu einem guten Preis.
Wie gelingt es Ihnen als IT-Dienstleister, den Service nach diesen qualitativen Standards konstant aufrecht zu halten?
Webering: Als IT-Dienstleister wollen und müssen wir schnell und fokussiert auf technologische Entwicklungen reagieren. Gleichzeitig haben wir das notwendige Expertenwissen und sind erfahren genug, um nicht jedem Trend blind hinterherzulaufen. Dazu gehört auch, dass wir über den eigenen Tellerrand hinaussehen, das große Ganze denken und somit den entscheidenden Schritt im Voraus denken. Gleichzeitig hinterfragen wir unsere Strukturen und unser Handeln. In dieser Bereitschaft, tagtäglich mindestens eine Extrameile zu gehen, liegt für uns ein zentrales Differenzierungsmerkmal gegenüber unseren Wettbewerbern.
Wie äußert sich diese „Extrameile“ im direkten Umgang mit Ihren Kundinnen und Kunden?
Webering: Grundsätzlich sind unsere Projekte immer klar definiert, wenn wir zum Beispiel einem Geschäftskunden ein CMR-Tool in die Systeme einbauen oder eine maßgeschneiderte Cloud-Strategie ausarbeiten. Wir sehen uns aber als Full-Service-IT-Dienstleister, sodass wir diese einzelnen Elemente im großen Geschäftszusammenhang unserer Kunden sehen müssen. Wir haben an dieser Stelle den Gesamterfolg im Blick und möchten unseren Partnern zeigen, wie sie ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen können. Diese strategische Beratungsleistung, wie sich Unternehmen zum Beispiel generell digitaler aufstellen können und ob eine eigene Digital-Unit Sinn macht, bieten wir gerne mit an. Manchmal gibt es Geschäftspartner, die uns sogar in ihre Vorstellungsgespräche einladen, damit wir sie bei der Auswahl der am besten geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern unterstützen können.
Zufriedene Kundinnen und Kunden sind das eine. Aber wie gewährleisten sie intern eine gute Unternehmenskultur?
Webering: Aus rein fachlicher Sicht: Wenn ich mein Team motivieren will, die eben beschriebene Extrameile zu gehen, dann muss ich auch selbst dazu bereit sein und diesen Spirit vorleben. Darüber hinaus geht es darum, die richtigen Leute in passende Positionen zu bringen und sie dazu zu befähigen, dort ihr Bestes zu geben. Wir haben ein Umfeld geschaffen, in dem unsere Mitarbeitenden gerne arbeiten. Das ist alles sehr wertebasiert. Wir bieten viele Freiheiten und Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Im Gegenzug fordern wir aber auch Hingabe und Leistung.
Stichwort New Work: Wie sehen diese Freiheiten konkret aus?
Webering: Es geht nicht um Anwesenheit und welchen Aufwand jemand für etwas betreibt; es geht um das Ergebnis. Wo, wie und wann eine Person arbeitet, ist egal, solange die Sache zum vereinbarten Zeitpunkt erledigt ist. Zu Beginn der Coronapandemie im April 2020 sind wir als Unternehmen komplett ins Homeoffice gewechselt – und es hat hervorragend funktioniert. Die eine möchte gern für immer in diesem bleiben, der nächste braucht die konzentrierte Arbeitsatmosphäre eines Büros oder bevorzugt ein hybrides Arbeitsmodell. Das ist alles möglich und individuell wählbar. Am Ende zählt bei uns die Leistung, nicht wie lange irgendwer irgendwo seine Stunden absitzt.
DUP Magazin Newsfeed
Fit für die Zukunft
4/5/2024
Matthias Weth, Geschäftsführer von fitcamp GmbH, teilt im Interview wie Teamleidenschaft, konstruktive Kritik und die Auszeichnung als "Arbeitgeber der Zukunft" das Wachstum vorantreiben.
allgemein
business-talks
finanzen
lifestyle
strategie
technologie
DUP Magazin Newsfeed
Jochen Schweizer: "Ich brauche Gegenwind“
3/7/2024
Neues wagen und es zum Erfolg führen. Das ist wohl die wichtigste Eigenschaft von Vordenkerinnen und Vordenkern – aber was für ein Typ Mensch muss jemand sein, um sich das zu trauen? Jochen Schweizer gibt Antworten und verrät sein Vordenker-Geheimnis.
management
strategie
DUP Magazin Newsfeed
Die Jochen Schweizer Trias: Springen, Aufstehen, Handeln
2/26/2024
Ein Name, der wohl allen in Deutschland bekannt ist: Jochen Schweizer. Sei es wegen der gleichnamigen Präsentbox, die sicher schon so manche verzweifelte Geschenksuche beendet hat, oder wegen des massentauglichen Gründer-Trends rund um „Die Höhle der Löwen“, wo er als Juror das Format mitprägte. Schweizer ist der Prototyp eines Vordenkers: Er hat neue, disruptive Ideen und erschließt damit erfolgreiche Geschäftsfelder. Und das immer wieder.
karriere
management
DUP Magazin Newsfeed
NEXT.2030 – Zukunftsbuch in der Jahresbestenliste des Handelsblatts
1/3/2024
Das Handelsblatt befragte seine Leserinnen und Leser nach ihren persönlichen Buch-Highlights 2023. Diese wurden schließlich Ende letzten Jahres durch das
„Best of 2023“ veröffentlicht. Dass diese Visionen auch im Jahr 2024 mehr als relevant sind, beweist die Auszeichnung.
business-talks
innovation