Adam Riese

Teamspirit für besseres Recruiting

Manuel Wanner-Behr, Geschäftsführer des digitalen Versicherungsanbieters Adam Riese, erklärt, weshalb seine Belegschaft eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung spielt.

07.06.2022

Manuel Wanner-Behr

ist seit 2021 Geschäftsführer von Adam Riese. Schon vorher war er in Führungspositionen bei der Versicherungsgruppe W&W und in Banken tätig

Weshalb sollten die besten Nachwuchstalente zu Ihnen kommen ?

Manuel Wanner-Behr: Als digitaler Versicherungsanbieter sind wir für die Zukunft gewappnet. Bewerberinnen und Bewerber kommen zu uns in der Hoffnung und im Wissen, dass wir die Dinge anders angehen als klassische Versicherer. Sie wollen also Teil unserer Erfolgsstory und Gestalter des Umbruchs in unserer Branche sein.

Zudem vereinen wir als Corporate Start-up der W&W-Gruppe das Beste aus zwei Welten: Raum für Innovationen, agile Methoden und schlanke Prozesse in einem im Greenfield-Approach aufgebauten Unternehmen – mit der Sicherheit einer seit fast 200 Jahren erfolgreichen Mutter im Rücken.

Unsere hochmotivierten Mitarbeitenden tragen den Teamspirit und unsere Vision in ihren Bekanntenkreis. Dadurch entsteht bereits vor dem eigentlichen Recruiting-Prozess ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Wunsch, ein Teil von Adam Riese zu sein.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Wanner-Behr: Im Bereich der Softwareentwicklung besteht meist der größte Bedarf an Unterstützung. Neben unseren privaten Netzwerken und persönlichen Empfehlungen setzen wir auf die Hilfe unserer bewährten Recruiter, denn aktuell ist der Stellenmarkt richtiggehend leergefegt.

Welche Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit treffen Sie?

Wanner-Behr: Wir ermöglichen jedem Mitarbeitenden mehrere Schulungen, Seminare und Weiterbildungsevents pro Jahr. Wir sind in einer Win-Win-Situation, bei der sie sich selbst sehr aktiv mit dem Thema Lernen beschäftigen und konkrete Vorschläge einbringen, wie ihre persönliche Lernreise aussehen kann. Darüber hinaus führen wir regelmäßig Entwicklungsgespräche, um Maßnahmen an das jeweilige Potenzial anzupassen. Wir haben zudem das Feld „Kultur und Führung“ fest in unsere Strategie eingebettet, um dauerhaft eine Arbeitsatmosphäre des Mit- und Füreinanders beispielsweise durch ein menschenzentriertes Führungsverständnis zu fördern und zu erhalten.

Wo sehen Sie künftig Chancen und Herausforderungen in Ihrer Branche?

Wanner-Behr: In unserer Branche werden wir mit mehr Herausforderungen konfrontiert werden, als es schon heute der Fall ist. Es wird darauf ankommen, die Chancen der Digitalisierung so zu nutzen, dass Kundinnen und Kunden sowie Vertriebspartner das beste Erlebnis im Sinne von Convenience und Mehrwert-Services erfahren – bei gleichzeitig niedrigen Betriebskosten.

Dies ist nötig, um sich eine vorteilhafte Wettbewerbsposition zu verschaffen. Dabei kommt es auch darauf an, eine hohe Anschlussfähigkeit technischer und geistiger Natur an die Verbraucherbedürfnisse und an die Bedürfnisse unserer Vertriebspartnerinnen und -partner sicherzustellen.

Eine weitere Herausforderung wird künftig auch bei der Kundenakquise liegen. Da sind gerade die großen Plattformen, Verbünde und Ökosysteme – auch aus anderen Branchen – im Vorteil, die den Zugang zum Kunden bereits haben. Vor diesem Hintergrund werden wir uns weiterhin als anschlussfähiger Partner positionieren. Dies wird nur gelingen, wenn wir stets die passenden Talente gewinnen und halten können. Die Einhaltung eines hohen Datenschutz- und Datensicherheitsniveaus, das zudem regulatorisch sukzessive strenger wird, bei gleichzeitiger Fortentwicklung innovativer Geschäfts- und Marktbearbeitungsmodelle dürfte ein weiteres Brett sein, dass es zu bohren gilt.

Was macht Sie als Unternehmen zukunftsfähig?

Wanner-Behr: Gegenseitiges Vertrauen, Mut, ein motiviertes Team mit ausgebildeten Fachkräften, die zu unserer Unternehmenskultur passen, agile Strukturen und Zusammenarbeitsmodelle sowie eine ermutigende Organisation im Rücken, die uns den Raum für Innovationen, Entwicklungen und Verbesserungen gibt.

Insbesondere setzen wir auf die Fähigkeit der dynamischen Marktbearbeitung. Aufgrund sich verändernder Verbrauchergewohnheiten erwarte ich neue Technologien – oder zumindest einen breiteren und kostengünstigeren Zugang zu bestehenden Technologien für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für Unternehmen. Darüber hinaus erwarte ich auch neue Wettbewerber, die in den Versicherungsmarkt eintreten. Außerdem sehe ich noch mehr Chancen durch die enormen Datenmengen, die nach meinem Dafürhalten zum Vorteil aller Parteien effektiv genutzt werden müssen.

Dies zusammengenommen wird eine immense Dynamik in der Gesellschaft und im Markt erzeugen und die Komplexität in der Marktbearbeitung deutlich erhöhen – was ja jetzt bereits passiert. Schlussendlich meine ich, dass wir uns alle mit einem wachsamen und weitsichtigen Blick nach draußen laufend in einer produktiven Lernumgebung, die Fehler toleriert und diese als Erkenntnisgewinne würdigt, befinden müssen. Daher dürfen wir niemals in die Komfortzone mit Tendenzen zur Selbstbeschäftigung abdriften.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Wanner-Behr: Wir versuchen stets eine inspirierende Atmosphäre zu schaffen, die Raum und Möglichkeiten für Innovationen und Kreativität lässt. Aus der Belegschaft wurde einst der Wunsch geäußert, ein interessantes Modell zu verproben, welches die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz nutzt. Das Projektteam wurde mit Zeit und Ressourcen ausgestattet und hat innerhalb kürzester Zeit unser sogenanntes Hundetool entwickelt – ein Tool, welches durch Künstliche Intelligenz die Hunderasse anhand eines hochgeladenen Bildes in die passende Rassengruppe einstuft. Für unsere Kundschaft ergeben sich durch diese Anwendung zum Teil deutliche Preisvorteile; nebenbei erhalten sie ein neues und spielerisches Erlebnis in der digitalen Antragsstrecke für die Hundehalterhaftpflichtversicherung. Das kommt bei unseren Kundinnen und Kunden gut an.

Meine persönliche Haltung dazu ist, dass gerade bei zeitweisen Ressourcenengpässen die Kreativität besonders gefragt ist und dadurch manchmal verblüffende Lösungen entstehen, die wirklich kreativ sind und das vorliegende Problem lösen. Das muss nicht immer als Innovation erkannt und betrachtet werden, aber bringt uns als Unternehmen trotzdem nach vorne.

Welche Projekte zur Digitalisierung haben Sie bereits umgesetzt?

Wanner-Behr: Wir leben Digitalisierung jeden Tag und sie ist gemäß unserem Selbstverständnis als digitaler Versicherungsanbieter in unserer DNA verankert. Durch digitale Prozesse schaffen wir sowohl für unsere Kundinnen und Kunden, vor allem aber auch für unsere Vertriebspartnerinnen und -partner deutliche Effizienzgewinne und ein neues Maß an Komfort. Unsere Kundinnen und Kunden erhalten zum Beispiel unmittelbar mit dem Abschluss ihre digitale Versicherungspolice. Bereits heute sind wir bei diesem Vorgang bei einer Prozessautomatisierung von nahezu 100 Prozent. Das heißt wir müssen nur in Ausnahmefällen manuell in die Bearbeitung eingreifen.

Wir wollen darüber hinaus sukzessiv in unseren Leistungserstellungsprozessen alles automatisieren, was standardisierte und wiederkehrende Geschäftsvorfälle darstellt. Dafür wollen wir etwa mehr die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz nutzen. Zudem darf Digitalisierung nicht nur auf Bits und Bytes reduziert werden. Die Digitalisierung muss auch von einer Organisation und ihren Mitarbeitenden getragen und ermöglicht werden. Es gilt, sich letztlich hoch dynamisch an neue Marktgegebenheiten wie zum Beispiel sich ändernde Kundenbedürfnisse oder sich änderndes Wettbewerberverhalten anzupassen oder dieses im besten Fall proaktiv zu initiieren. Diese Bedingungen und das dafür erforderliche Mindset finden wir im Team und in unserer Organisation wieder.