DUP UNTERNEHMER-Magazin: Ist New Work für Sie mehr Hype oder echte Revolution?
Tim Verhoeven: Der Begriff an sich ist mittlerweile eher zu einem Hype geworden. Die Idee dahinter ist jedoch absolut zeitgemäß. Maßnahmen wie Remote Work oder auch andere Flexibilisierungsmaßnahmen haben einige Paradigmen über Arbeit und Wertschöpfung ganz schön ins Wanken gebracht.
Haben Sie das Gefühl, dass Flexibilität im Job wirklich mehr Freiheit bringt – oder nur zusätzlichen Druck?
Verhoeven: Freiheit bedeutet immer auch, dass man mehr Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen auch leben muss. Beispielsweise haben Menschen heute die Freiheit, ihr Leben auf Rahmenbedingungen wie eine 4-Tage-Woche oder Remote-Work einzustellen. Diese neuen Rahmenbedingungen bringen jedoch neue Herausforderungen mit sich, vor denen man nicht die Augen verschließen darf.
Würden Sie sagen, dass New Work eher den Unternehmen oder den Mitarbeitenden nützt?
Verhoeven: Im Endeffekt können beide Seiten davon profitieren. Nehmen wir das Beispiel Remote Work: Arbeitgeber können dadurch einen größeren Talentpool ansprechen, da sie nicht mehr an die regionalen Grenzen gebunden sind. Mitarbeitende können Zeit sparen und Lebensqualität gewinnen. Immer, wenn eine Lösung für beide Seiten Mehrwert bringt, wird sie sich langfristig durchsetzen.
Glauben Sie, dass sich durch New Work die klassische Karriereleiter überlebt hat?
Verhoeven: Ich glaube, dass klassische Karrierewege durch die Möglichkeiten von New Work ergänzt werden und dadurch nicht mehr so viele Menschen in das klassische Karriereschema gedrückt werden.
Welche New-Work-Idee würden Sie sofort abschaffen, wenn Sie könnten?
Verhoeven: Auch wenn es im ersten Moment paradox klingen mag – New Work sollte sich von seinem Namen verabschieden, da dieser Begriff mittlerweile zu inflationär genutzt wurde und sich von seinem eigentlichen Ursprung entfernt hat.