Kolumne

New Work

New Leadership in Zeiten von Künstlicher Intelligenz

New Work umfasst für mich auch New Leadership, geprägt von immer mehr KI-basierten Anwendungen, die unsere Schnittstelle Team – Maschine verändern. Eine aktuelle Studie von Deloitte zeigt den Spagat: 75 Prozent der deutschen Unternehmen melden wachsendes Vertrauen in KI, und dennoch fühlen sich viele Führungskräfte unzureichend auf die Integration von KI vorbereitet.

Illustration einer Frau und eines Computers, die an einem Schreibtisch sitzen und am Computer arbeiten

19.12.2024

Für mich wandelt sich die Rolle der Führungskraft durch Künstliche Intelligenz (KI) grundlegend. New Leadership ist gefragt. Traditionelle Aufgaben wie Entscheidungsvorbereitung und Prozessüberwachung können zunehmend von KI-Systemen übernommen werden. Führungskräfte sind stattdessen deutlich mehr im strategischen Denken gefordert und in der Fähigkeit, KI-gestützte Analysen in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Bei Unternehmen, die ihre Führungskräfte dafür nicht begeistern können, werden die Investitionen in smarte KI ins Leere laufen. Laut einer Studie des IBM Institute for Business Value geben 64 Prozent der CEOs an, dass der Erfolg generativer KI mehr von der Akzeptanz der Menschen abhängt als von der Technologie selbst.

New Leadership: wichtige menschliche Komponente

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist meines Erachtens die Haltung in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Denn Führungskräfte, die KI als Partner betrachten, können deren Stärken nutzen, ohne die menschliche Komponente im Team zu vernachlässigen. Sie sind gefragt, um im Team Ängste abzubauen. Das unterstreicht eine Studie von Accenture, in der 60 Prozent besorgt über Arbeitsplatzverlust, Stress und Burn-out sind.

Illustration der DUP-Kolumnistin Verena Fink, die hier über New Leadership schreibt
Verena Fink: Die Beraterin für kundenzentrierte Innovation und Künstliche Intelligenz von Woodpecker Finch ist Expertin des DUP UNTERNEHMER-Magazins für digitale Impulse aus aller Welt

Akzeptanz für KI-Lösungen schaffen

Die Einführung von KI erfordert starke Soft Skills: Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Change-Management. Empathie bedeutet für mich in diesem Kontext, die Sorgen und Bedürfnisse meines Teams ernst zu nehmen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der Unsicherheiten offen angesprochen werden können. Neben der Rolle als „Sorgenfresser“ sollten Führungskräfte in Zeiten von KI auch in der Lage sein, komplexe technische Sachverhalte verständlich und transparent zu erklären. So können sie Akzeptanz für KI-Lösungen schaffen.

Change-Management erfordert schließlich ein hohes Maß an Planung. KI bringt oft tiefgreifende Umstrukturierungen im Arbeitsalltag mit sich. Das betrifft sowohl die Arbeitsprozesse als auch die Aufgabenbereiche. Führungskräfte können den Wandel proaktiv gestalten, wenn sie klare Visionen und Zielbilder vermitteln und für jede Phase des Wandels unterstützende Maßnahmen bereitstellen. In Summe geht es bei New Leadership um die Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlicher Führungskompetenz, um den Herausforderungen von New Work gerecht zu werden.