Mainova AG Vordenker 2022
26.07.2022    Holger Reher
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Zur Person

Dr. Constantin H. Alsheimer

Vorstandsvorsitzender des Frankfurter Energieanbieters Mainova. Begann seine berufliche Tätigkeit als Rechtsassessor im Geschäftsbereich Structured Finance bei einer Investmentbank in Frankfurt am Main. Er wechselte in den Öffentlichen Dienst und arbeitete als Leiter des Büros des Stadtkämmerers der Stadt Frankfurt am Main. Von 2002 bis Mitte 2006 war Dr. Alsheimer zudem Geschäftsführer der AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt GmbH, die mit dem Ausbau der Anlage zu einem hochmodernen Müllheizkraftwerk beauftragt war.

Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?

Constantin Alsheimer: Wir profitieren davon, dass unser Geschäftsmodell nicht nur auf einer Säule beruht. Es ist gerade unsere bewusst breit angelegte strategische Ausrichtung, die neben unserer mittelständischen Unternehmensstruktur den nachhaltigen Erfolg absichert. Dieser von uns bewahrte und kontinuierlich ausgebaute strategische Vorteil hat uns zur Nummer eins in Frankfurt und stark in Deutschland gemacht.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?

Alsheimer: Mit unserer Energie bewegen wir Frankfurt am Main, die Rhein-Main-Region und unsere Kundschaft in ganz Deutschland. Um das weitere dynamische Wachstum in unserer Region zu gewährleisten, den Klimaschutz voranzutreiben und unser Unternehmen für die Zukunft gut aufzustellen, planen wir in den nächsten fünf Jahren Investitionen von über 1,8 Milliarden Euro. Die Schwerpunkte liegen dabei weiterhin auf zwei Dingen: der kraftvollen Umsetzung der Energiewende sowie der Ertüchtigung des Fundaments unserer verlässlichen Energieinfrastruktur.

Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?

Alsheimer: Ideen kommen selten auf Abruf. Aber man kann ihre Entwicklung fördern. Unsere Roadmap zu Organisation und Kulturwandel ist gut gefüllt. Wir haben uns vorgenommen, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und Arbeitsabläufe durch ein klares Verständnis von Verantwortung zu unterstützen. Auch möchten wir neue Formen der Zusammenarbeit und innovative Raumkonzepte forcieren. Dies hilft uns, die Herausforderungen der Energiewende im Alltag so umzusetzen, dass die Menschen spüren, mit Mainova funktioniert Energie einfach.

Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?

Alsheimer: Wir stehen für Versorgungssicherheit, nachhaltigen Klimaschutz und Kundenorientierung In unseren Kraftwerken produzieren wir Wärme und Strom in hocheffizienter, klimaschonender Kraft-Wärme-Kopplung. Unsere Energie- und Wassernetze sind die Lebensadern einer ganzen Region. Produkte und Dienstleistungen rund um Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Car-Sharing, Energieeffizienz und digitale Infrastrukturen wie LoRaWAN und Smart-City-Anwendungen runden unser Profil ab. Damit schaffen wir die Grundlagen, um der wachsenden Wirtschaftsmetropole Energie zu liefern und die Lebensqualität hochzuhalten.

In wenigen Worten: Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?

Alsheimer: Wir forcieren die Digitalisierung. Denn die Vernetzung von Menschen, Daten und Technik bietet uns neue unternehmerische Möglichkeiten. Insbesondere an der Schnittstelle zu unserer Kundschaft wollen wir zu einem digitalen Vorreiter der Energieversorgung werden. Dafür nutzen wir digitale Lösungen, innovative Formen der Kundeninteraktion und digital gestützte Prozesse. In diesem Sinne bauen wir gemeinsam mit 37 weiteren Partnerunternehmen aus der Thüga-Gruppe die zukunftsweisende Abrechnungsplattform TAP auf.

Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Alsheimer: Unsere regionale Verankerung in Kombination mit einer guten Sichtbarkeit und Erreichbarkeit. Zudem profitieren unsere Kundinnen und Kunden von einem guten und zuverlässigen Service, für den wir bereits mehrfach Auszeichnungen erhalten haben. Insgesamt stellen wir das Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt und bieten Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen. Dazu zählen beispielweise Mieterstrom aus Photovoltaik, Preisgarantien oder CO2-neutraler Strom für alle Haushaltskundinnen und -kunden.

Was ist ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?

Alsheimer: Dabei setzen wir auf die gleichen Leistungen, mit denen wir bei unserer Bestandskundschaft punkten. Wir bewegen uns in einem intensiven Wettbewerb. Zunächst geht es darum, wahrgenommen zu werden. Dafür setzen wir darauf, Informationen und spannende Inhalte zum Thema Energie neben unserer Webseite beispielweise auch auf Social Media, in unserem Blog oder unserem Podcast anzubieten.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Alsheimer: Wir haben zwei Programme aufgesetzt, die das Kundenerlebnis und die Kundenprozesse verbessern. Ziel des ersten ist, unsere Prozesse so optimal zu gestalten, dass Beschwerden gar nicht entstehen. Um die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden noch passgenauer zu treffen, zielt das zweite darauf ab, eine 360-Grad-Sicht auf unsere Kundschaft zu generieren. So können wir die wirklichen Bedürfnisse ansprechen.

Nennen Sie ein konkretes Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt.

Alsheimer: Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden eine eigene Vorteilswelt mit exklusiven Angeboten. Dazu zählen unter anderem Vergünstigungen bei vielen bekannten Partnern, spezielle Serviceangebote oder Plattformen zum direkten Austausch. Eines von vielen Beispielen: Um die Energiewende auch im Kleinen voranzubringen und die Menschen beim Klimaschutz zu unterstützen, gibt es ein besonderes Angebot für so genannte Balkonkraftwerke oder eine kostenlose Energieberatung. Der Zugang erfolgt unkompliziert über den Mainova OnlineService.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Alsheimer: Klare Antwort: Unser eigenes Nachwuchszentrum für Auszubildende und Duale Studierende, in das wir vier Millionen Euro investiert haben. Es verbindet im Inneren modernste Lernbedingungen mit dem Charme alter Industriekultur. Als attraktiver Arbeitgeber bieten wir Verlässlichkeit und eine einzigartige Vielfalt an Fachrichtungen und Berufen. Und das Ganze garniert mit der Möglichkeit, aktiv an den wichtigen Energiethemen der Zukunft mitzuarbeiten.

26.07.2022    Holger Reher
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