SPN Vordenker 2022
14.09.2022    Holger Reher
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Zur Person

Rainer Hertle

Technischer Geschäftsführer der SPN Schwaben Präzision Fritz Hopf GmbH

Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?

Rainer Hertle: Das erste Quartal 2022 war sehr stark. Unsere Produktion arbeitete in Vollauslastung und wir lagen über Plan. Das zweite Quartal 2022 war hingegen etwas verhaltener. Wegen deren Lieferketten-Problematiken wurden einige Aufträge von Kunden verschoben auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr. Aus der Corona-Krise haben wir gelernt, dass Flexibilität und adhoc-Umsetzungen in unserem Unternehmen bei Bedarf möglich sind. Flexibles Arbeiten inklusive Homeoffice auf für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter ein hohes Gut und hat sich auch bewährt. Da wir vornehmlich auf regionale Lieferkette setzen, haben unsere Maßnahmen zur Materialversorgung sehr gut gegriffen.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?

Hertle: SPN ist DER technologieunabhängige Antriebsdesigner und Hochleistungsfertiger! Egal welche Verzahnungstechnologie oder Branche – wir sind in der Lage, besondere Anforderungen an Bauraum, Leistung und Umgebungsbedingungen sehr schnell in ein Konzept-, Muster- oder Testumfeld inhouse bei SPN oder beim Kunden und anschließend auch in Serie zu bringen.

Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?

Hertle: Wir stellen uns jeder technischen Herausforderung, die in unsere Range passt. Mit der Vision SPN 2028 haben wir uns ehrgeizige mittel- und langfristige Ziele gesetzt, die mit jährlichen Visionsbausteinen Schritt für Schritt umgesetzt werden. Wir stellen fest, dass dadurch vor allem auch junge, motivierte Mitarbeiter mit Verantwortung richtig Fahrt aufnehmen und die Zielsetzung und die gesteckten Milestones im Blick haben und angehen.

Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?

Hertle: Unsere größte Stärke ist die hohe Identifizierung unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen und seiner Produkte & Werte. Unser Unternehmen ist bereits über 100 Jahre alt und wir sehen uns gemeinsam als SPN Familie. Dadurch machen wir die Dinge, die wir tun, überall mit Leib und Seele – und das spüren unsere Kunden auf allen Ebenen.

Schwächen: Zumindest eine strukturelle Schwäche bei 100% kundenspezifischen Produkten ist, dass die Verfügbarkeit von neuen Lösungen länger dauert als die Anwendung eines Standardprodukts und dabei die Einmalaufwendungen höher liegen. Dies verbessern wir aber mit ehrgeizigen Zielen des Visionsbausteins „Time-To-Market“ und der Strategie SPNgoes4.0, mit der wir die Digitalisierung im Unternehmen konsequent und kontinuierlich vorantreiben.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Hertle: Als Zulieferer ist der Service für die Betreiber die Aufgabe der OEMs der Anlagen. Jedoch stellen wir uns kontinuierlich die Frage, welche Serviceleistung wir unseren Kunden bieten können. Demzufolge bieten auch wir als mittelständiges Unternehmen mehr und mehr digitale Services an und entwickeln uns ständig digital weiter.

Nennen Sie ein konkretes Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt?

Hertle: Wir haben in Pakistan für eine Kunden-Testanlage ein digitalisiertes Getriebe zur Verfügung gestellt. Durch die eingebaute Sensorik ist eine Überwachung der Anlage und Hinweise über ‚außergewöhnliche‘ Betriebszustände aus der Ferne möglich. So kann der OEM nach Rücksprache mit seinen Kunden und innerhalb der Vertragsbedingungen die Anlage überwachen.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Hertle: Wir setzen auf Nachhaltigkeit in unserer Energiewirtschaft, eine hervorragende gewerbliche Ausbildung und sind Partner für Duale Hochschulen. Unsere MitarbeiterInnen haben auf dem Firmengelände die Möglichkeit zum E-Laden, wir bieten Home Office Modelle an und beteiligen unsere Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. In 2022 haben wir zudem einen freiwilligen Zuschuß zu den Lebenshaltungskosten an unsere MitarbeiterInnen ausbezahlt.

Unser Herzensprojekt ist die Schule in Tansania. Mit Hilfe von Spenden unserer MitarbeiterInnen und des Unternehmens anlässlich unserer 100-jährigen Firmenjubiläums haben wir die Schule gebaut und begleiten auch heute noch nachhaltig und kontinuierlich deren Entwicklung.  Es macht uns stolz und zufrieden, die glücklichen Gesichter der Schüler zu sehen.

14.09.2022    Holger Reher
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