Emma – The Sleep Company
Mit Start-up-Mentalität und agilen Strukturen wachsen
Jede Idee wird umgesetzt – egal, von wem sie kommt. So lautet das Credo von „Emma - The Sleep Company”. Der Anbieter für Matratzen- und Schlafsysteme setzt auf Agilität in jeder Hinsicht – und das mit Erfolg.
Dr. Dennis Schmoltzi
ist Gründer und Geschäftsführer von Emma – The Sleep Company.
Was macht künftig konkret den Erfolg Ihres Unternehmens aus?
Dr. Dennis Schmoltzi: Agilität und Entrepreneurship sind grundlegende Werte bei Emma, die tief bei unseren über 800 Kolleginnen und Kollegen, auch „Emmies“ genannt, verankert sind. Bei jeglichen Problemstellungen gilt, dass wir hypothesengetrieben arbeiten. Diese Hypothesen werden getestet – so zeit- und kosteneffizient wie möglich. Basierend auf den Ergebnissen wird adaptiert. Hinzukommt, dass wir keine hierarchischen Freigabe-Prozesse haben. Bei uns gilt, dass alles umgesetzt werden kann, wovon jemand überzeugt ist. Wenn das der Fall ist, soll er beziehungsweise sie die relevanten Stakeholder in der Firma über die Entscheidung lediglich informieren, dann kann direkt losgelegt werden. Dieser Agilitätsansatz ermöglicht uns, auf neue Situationen oder Möglichkeiten extrem schnell zu reagieren. Darüber hinaus leben wir Entrepreneurship bei Emma: Wir haben den Anspruch, dass jedes Teammitglied unternehmerisch denkt und sich so verhält, als wäre das Unternehmen sein eigenes. Über die Jahre hat sich diese Unternehmens-DNA verfestigt – obwohl wir auf inzwischen fünf Offices weltweit gewachsen sind. Uns ist wichtig, diese Struktur auch bei internationalem Wachstum beizubehalten. Entsprechend verbringe ich etwa die Hälfte meiner Zeit mit der Frage nach einem effizienten, unternehmerischen Organisationsdesign bei stetig steigender Komplexität. Nicht einfach, aber da haben wir uns schon viele Best Practices geschaffen, die Emma so einmalig macht in seiner Organisation und Führungsstruktur.
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?
Schmoltzi: Das beginnt bereits bei unserer ursprünglichen Geschäftsidee: Ein Direct-to-Consumer-Unternehmen, das Matratzen – die bislang eher offline in Geschäften gekauft wurden – online über einen Webshop vertreibt. Wir sehen uns daher als nativ digitales Unternehmen. Aber ein Projekt, auf das wir besonders stolz sind, ist unser Replatforming-Projekt, welches wir erst Anfang 2021 gestartet haben: Wir haben eine IT-Architektur entworfen, die zeigt, wie E-Commerce technisch und auf globaler Basis in der Zukunft funktioniert. Momentan sind wir dabei, diese neue Architektur sukzessive auf unsere mehr als 30 Märkte auszurollen. Diese Transformation erfolgreich abzuschließen, ist ein wichtiges Projekt für 2022, um uns für weiteres Wachstum aufzustellen. Beeindruckend ist aus meiner Sicht dabei die Geschwindigkeit. Im Kern werden wir diese IT-Transformation innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen haben, die viele hundert Millionen Euro Umsatz betreffen. Andere Firmen brauchen für den Umbau von IT-System dagegen viele Jahre.
Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?
Schmoltzi: Innovation ist bei uns nicht nur im Kontext von Produktinnovationen zu verstehen. Wir versuchen Innovationen in jeglichen Bereichen zu fördern – in Ideen, Prozessen, und auch außerhalb von Emma, etwa durch die Förderung von jungen Gründerinnen und Gründern. Unsere Unternehmens-DNA fördert Innovationen innerhalb unseres Unternehmens maßgeblich, da sie jedes Teammitglied befähigt, neue Ideen schnell umzusetzen. Daneben gehört für uns auch der Wissensaufbau und -austausch zur Innovationskultur. Dafür haben wir eine eigene Learning-Plattform aufgebaut sowie eine wöchentliche Vortragsreihe ins Leben gerufen, bei dem Mitarbeitende intern ihre Expertise teilen. Zuletzt ist auch der externe Austausch für uns extrem wichtig. Im Oktober haben wir beispielsweise unseren „Sleep Innovation Accelerator“ ins Leben gerufen: Junge Entrepreneure können sich bei uns mit einer Idee bewerben, die (im weitesten Sinne) etwas mit Schlaf zu tun hat. Der oder die Gewinnerin beziehungsweise Gewinner wird Teil des Emma-Teams und bekommt bis zu 250.000 Euro Funding von uns, um die Idee umzusetzen. Neben der Sicherung von Nachwuchstalenten fördern Projekte wie diese unsere Innovationskultur.
Wie stellen Sie darüber hinaus sicher, dass Talente bei Ihnen arbeiten wollen?
Schmoltzi: Man kommt zu uns, wenn man unternehmerisch wachsen und große Dinge bewegen will. Ich bin überzeugt, dass wir dafür eines der besten Umfelder weltweit bieten. Konkret sehen wir für Kandidaten drei große Chancen bei Emma, auf die wir stolz sind: (1) Alle bekommen volle Verantwortung – vom Praktikanten bis zum C-Level. Jede Kollegin und jeder Kollege wird bei uns dazu befähigt, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Budgets und Freigabeprozesse gibt es bei uns nicht. (2) Bei Emma herrscht ein extrem unternehmerisches Umfeld mit vielen großartigen und inspirierenden Talenten. So lernt man täglich voneinander und wächst gemeinsam. Das sehen wir auch darin, dass teilweise junge Universitätsabsolventen innerhalb weniger Monate in Führungsverantwortung bei uns gelangen. (3) Egal, wie stark wir wachsen, wir behalten unsere Start-up-Mentalität. Obwohl wir in mehr als 30 Ländern vertreten sind und mehr als 800 Teammitglieder haben, bleiben wir agil und nicht-hierarchisch.
In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?
Schmoltzi: Wir haben momentan mehr als 250 offene Positionen, mit Blick auf unsere Zukunftspläne haben wir den größten Bedarf in den Bereichen Retail, Marktplätze, Technologie sowie unserem Produktentwicklungsteam. Da unser Team und unsere Unternehmens-DNA Grundlage unseres Erfolgs sind, investieren wir bei Emma sehr viel in Recruiting. Wir haben erfolgreich einen Recruiting-Prozess entwickelt, um neue Talente zu finden, die dem Emma-Mindset entsprechen und Entrepreneurship mitbringen. Beim Recruiting legen wir viel Wert darauf, die Persönlichkeit des Kandidaten zu verstehen. Dies erfolgt entlang unserer fünf Persönlichkeits-Dimensionen: Entrepreneurial Leadership, Thought Leadership, Executional Leadership, People Leadership und Team Leadership. Dabei werden die Interviews bei uns von Kolleginnen und Kollegen unabhängig ihrer fachlichen Expertise durchgeführt. Vielmehr sind die Interviewer bei uns jene Mitarbeitende, die am besten Menschen lesen und einschätzen können. Und in diesem Sinne betrachten wir den Prozess an sich als zentralen Faktor für unseren enormen Recruiting-Erfolg, da er einen erheblichen Unterschied darin macht, dass wir ein Team aus unternehmerischen Talenten geschaffen haben.
Bevor wir auf 2022 zusprechen kommen: Welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit treffen Sie?
Schmoltzi: Bei Emma pflegen wir eine sehr offene Feedback-Kultur, die wir technisch und über klar strukturierte Prozesse unterstützen. Neben dem Umstand, dass unsere Teammitglieder dort jederzeit Feedback einfordern können, werden unsere Kollegen außerdem halbjährlich in einem strukturierten Prozess evaluiert. Dabei wird Feedback von verschiedenen Teammitgliedern eingesammelt, welches dann von dem Teamleiter vorgestellt und in einer größeren Runde mit Kollegen verschiedener Ebenen und Bereiche diskutiert wird. Darauf basierend bekommt unser Mitarbeiter Feedback – und hat auch im Sechs-Monats-Takt die Möglichkeit, aufzusteigen und beziehungsweise oder eine Gehaltserhöhung zu erhalten. Darüber hinaus wird auch den Kollegen die Möglichkeit gegeben, ihre Zufriedenheit zu äußern: Neben wöchentlichen offenen Fragerunden mit unserem CEO führen wir außerdem eine halbjährliche Mitarbeiterbefragung durch, das sogenannten Team Barometer. Die Ergebnisse werden mit den Teamleitern durchgesprochen, anschließend werden auf Unternehmens- und Team-Ebene Maßnahmen definiert, um auf die Punkte der Befragung zu reagieren.
Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022?
Schmoltzi: 2020 sind wir auf 405 Millionen Euro Umsatz gewachsen. Und auch in 2021 haben wir wieder ein enormes Wachstum in einem hohen zweistelligen Prozentbereich verzeichnen können. Dieses ambitionierte Wachstum wollen wir im Jahr 2022 weiterführen. Ein grundlegender Baustein dafür ist unsere internationale Omnichannel-Strategie. Schon heute sind Emma-Produkte neben unseren Webshops auch auf Marktplätzen und im Handel erhältlich: Es gibt unsere Produkte bereits in mehr als 3.500 physischen Stores und wir kooperieren mit mehr als 200 Retail-Partnern in vielen Ländern. Diese Präsenz wollen wir weltweit weiter stärken. Sowohl unser Retail- als auch unser Marktplatz-Team bauen wir dementsprechend aus. Neben der Omnichannel-Strategie sind Produktinnovationen weiter Priorität bei Emma. Wir haben bereits ein mehr als 30-köpfiges Forschungs- und Entwicklungsteam (R&D) mit Experten aus Bereichen wie Neurobiologie, Psychologie, oder Data Science. Das Team arbeitet täglich daran, Schlaf – unter anderem durch wissenschaftliche Studien – international besser zu verstehen und daraus Produktinnovationen zu entwickeln, die den Schlaf von Menschen verbessern. Dieses Investment in R&D bleibt auch 2022 Priorität.
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