Interview zur Social Media Week

Mythos Influencer: Worauf es bei Social Media wirklich ankommt

Zum achten Mal wird jetzt die Social Media Week vom 24. bis 28. Februar in Hamburg ausgerichtet. Sabrina Frahm, General Manager der Konferenz, erklärt, warum sich ein Besuch gerade für Vertreter kleiner und mittelständischer Unternehmen lohnt.

13.02.2020

Sabrina Frahm

arbeitet seit 20 Jahren in der Entertainment-Branche und ist General Manager der Social Media Week Hamburg. Unter dem Hashtag #SMWHH findet man in den sozialen Netzwerken alles rund um die Digital- Konferenz. In verschiedenen Sessions wird ergründet, wie Menschen, Unternehmen, Medien und Kultur durch ein globales Kommunikationsnetzwerk verlinkt und gestärkt werden können. Das globale Motto in 2020 lautet HUMAN.X - Mehr Mensch, Mehr Relevanz, Mehr Erlebnis - Das Marketing der Zukunft

DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Herausforderungen sehen Sie für Mittelständler im Bereich Social Media?

Sabrina Frahm: Das Stichwort heißt Digitalisierung. Unternehmer wollen mehr über Digitalisierung und Social Media wissen, insbesondere, wie diese Technologien in die Strategie eingebunden werden können. Von daher wünschen wir uns in jedem Jahr aufs Neue, dass die Unternehmen die Chancen annehmen, welche die Social Media Week zur Weiterbildung bietet. Damit sind nicht nur die „normalen“ Mitarbeiter gemeint, sondern auch durchaus Führungskräfte aus den Chefetagen.

Warum haben es gerade kleiner Unternehmen schwer, die Digitalisierung umzusetzen?

Frahm: Die Frage ist pauschal nicht einfach zu beantworten, da der benötigte Grad von Digitalisierung und Social Media insbesondere bei den kleinen und mittelgroßen Unternehmen, kurz auch KMU genannt, sehr individuell ist. Sicherlich kann es davon abhängen, wie zugewandt die Geschäftsführung dem Thema grundsätzlich ist. Aber es ist auch nicht für jedes Unternehmen relevant. Das kann damit beginnen, dass der eine endlich von Fax auf E-Mail umsteigt. Der Nächste möchte wissen, wie er seinen Mitarbeitern  Home Office anbieten kann oder wie sie am besten von unterwegs auf den Unternehmensserver zugreifen. Es gibt keine einheitliche Wahrnehmung von Digitalisierung. Kleine und mittelständische Unternehmen müssen für sich herausfinden, welchen Weg sie gehen möchten.

Welche Mythen kursieren zu Social Media?

Frahm: Der größte Irrtum ist vermutlich, dass Social Media vor allem aus Influencer-Marketing besteht und Unternehmen vorrangig mit dem Einsatz von Influencern auf Social Media erfolgreich sein können. Das ist definitiv nicht der Fall. Es gibt zahlreiche Wege, Social Media für sich nutzbar zu machen. Doch ist es für so gut wie jedes Unternehmen ein Gewinn, in den sozialen Netzwerken präsent zu sein. Dafür kann man sich aktuelle Strömungen, die auf der Social Media Week vorgestellt werden, zunutze machen. Wichtiger ist es jedoch, eine eigene Strategie zu entwickeln und passende Tools zu nutzen, als nur den Trends anderer hinterher zu jagen.

Wie schätzen Sie die Bedeutung von Social Media für KMUs hinsichtlich der Markenbekanntheit und der Vertriebssteigerung ein?

Frahm: Social Media ist erst einmal eine perfekte Möglichkeit, die sich sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen zunutze machen können. Der augenscheinlichste Vorteil ist allerdings, dass man in direkten Dialog mit den Nutzern und damit potenziellen Kunden gehen kann, um so den Markenaufbau weiter voranzutreiben. Das Potenzial, mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln viel zu erreichen, ist vorhanden – wenn die Fokussierung auf das Ziel klar gesteckt ist.