Wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, muss sich früher oder später mit Marketing auseinandersetzen. Denn die Konkurrenz auf den deutschen Märkten wächst in sämtlichen Branchen stetig. Es lässt sich nur langfristig Erfolg generieren, wenn Marken aus der breiten Masse hervorstechen.
Emotionen erweisen sich dabei als ein wichtiges Mittel: Erst durch eine Emotionalisierung wirkt Marketing tatsächlich.
Wer Gefühle auslösen kann, bleibt langfristig im Gedächtnis – dieses Prinzip gilt auch für die Werbung. Denn plötzliches Lachen oder ergreifende Anteilnahme durch einen Werbespot oder ein Plakat sorgen für Aufmerksamkeit und steigern die Markenbekanntheit. Doch welche Faktoren sind entscheidend, damit emotionale Werbung überhaupt wirken kann?
Zusammenspiel von Unterbewusstsein und Bewusstsein
In der Regel trifft ein Großteil der Menschen wichtige Entscheidungen mit dem Kopf – basierend auf logischen Argumenten. Dementsprechend machen viele Gründende, Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich erstmalig mit Marketing befassen, den Fehler, auf einer rationalen Ebene zu werben. Sie möchten ihre potenziellen Kundinnen und Kunden mit logischen Argumenten gewinnen.
So lässt sich häufig zwar eine gewisse Wirkung erzielen, die gewünschten Effekte im großen Stil bleiben aber aus. Der Grund: fehlende Emotionen. Bewusst oder unbewusst treffen Menschen nämlich alle Entscheidungen auf einer emotionalen Ebene.
Dafür ist das limbische System zuständig – das Gefühlszentrum im Gehirn. Dieses wird bei Entscheidungsprozessen noch vor dem Denkhirn aktiv. Kurz gesagt: Das Unterbewusstsein fällt eine Entscheidung und das Bewusstsein segnet diese schlussendlich ab. Gefühle spielen somit die wichtigste Rolle bei Entscheidungsprozessen und dadurch auch im Marketing.
Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine von vielen Möglichkeiten und sicherlich müssten die Szenarien weiter ausgeschmückt und visualisiert werden. Doch wer genau das schafft – nämlich Emotionen zu transportieren anstatt nüchterner Argumente –, verzeichnet unerwartete Erfolge.
Mit Emotionen im Marketing ein stimmiges Gesamtbild schaffen
Marketing ist eine Wissenschaft für sich und deshalb lohnt es sich für Unternehmerinnen, Unternehmer und Gründende, erfahrene Marketer zurate zu ziehen.
Grundlegende Tipps können jedoch von Anfang an in die Kampagnen einfließen, um mit weniger Geld eine größere Wirkung zu erzielen. Dafür gilt es, die Emotionen nicht nur auf einer, sondern auf allen Ebenen zu transportieren. Es muss also ein stimmiges Gesamtbild entstehen.
Die Kosmetikbranche dient hier als gutes Beispiel, denn ihre Produkte verkaufen sich in besonderem Maß über Emotionen. Der Inhalt spielt hingegen eine Nebenrolle. Schon bei der richtigen Gestaltung der Etiketten beginnt daher erfolgreiches Marketing. Diese müssen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben zur Deklarierung der Inhaltsstoffe, sondern noch weitere Aufgaben erfüllen – auch hinsichtlich des Marketings.
Sobald das Produkt selbst optisch überzeugt, können weitere Maßnahmen die gewünschte Werbebotschaft aufgreifen und vertiefen – beispielsweise durch sich ergänzende Werbespots, mithilfe ausgewählter Influencerinnen und Influencer oder als Advertorial in einem namhaften Magazin. Es gilt, die Kanäle zu wählen, auf denen sich die richtige Zielgruppe mit möglichst geringen Streuverlusten erreichen lässt.
Nicht auf zu viele unterschiedliche Emotionen setzen
Unternehmen müssen sich grundsätzlich für eine zentrale Emotion entscheiden, die das Marketing wecken soll, und dafür ergänzende Kanäle sowie Inhalte finden. Dabei kann es sich um positive Gefühle wie Überraschung oder Freude handeln. Aber auch negative Gefühle wie Schock oder Traurigkeit sorgen oftmals für den gewünschten Effekt. Dies haben bereits so manche Kampagnen in der Vergangenheit bewiesen.
Es gibt somit nicht den einen richtigen Weg für (mehr) Emotionen im Marketing, sondern es kommt auf die Kreativität an. Es geht darum, in der Masse aufzufallen und die Zielgruppe emotional zu berühren – was nicht nur in der Kosmetik, sondern natürlich auch in allen anderen Branchen gilt. Die Emotionen außer Acht zu lassen und lediglich auf der Vernunftebene überzeugen zu wollen, erweist sich hingegen in jedem Fall als der falsche Weg.