Portraitfoto Madeline Kiel, DVAG-Beraterin
24.06.2022    Andreas Busch
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Es ist ein beschaulicher Ort: die 12.000-Seelen-Gemeinde Pritzwalk im Norden Brandenburgs, nahe der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort, in einem klassischen Stadthaus, dem früheren Verwaltungsgebäude einer Molkerei, arbeitet Madeline Kiel. Sie ist als selbstständige Vermögensberaterin unter dem Dach der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) tätig. Kiel sagt begeistert: „Ich lerne Unternehmertum, und zwar von der Pike auf.“ Dabei hatte sie zunächst ganz andere Pläne.

Während sie ihr Abitur absolviert, überlegt Kiel, welchen Beruf sie wählen will. Nach einem Praktikum bei einer Logopädin, die Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen behandelt, kann sie sich den Start in diesem Beruf durchaus vorstellen. Doch nach einigem Abwägen kam Kiel zu dem Schluss, dass sie diese Tätigkeit nicht ihr Leben lang ausüben möchte. Aber was dann? „Da meine Eltern Vermögensberater sind, schnupperte ich in den Betrieb hinein und spürte rasch, dass dies etwas für mich sein kann.“

Die Eltern als Mentoren

Vater Helge Kiel führt in Pritzwalk eine Direktion der DVAG. Rund 50 selbstständige Vermögensberaterinnen und Vermögensberater zählt sein Team, darunter Ehefrau Heike Kiel. Gedrängt hat der Vater seine Tochter nicht. „Er wollte, dass ich ganz frei in meiner Auswahl bin. Er hat mir aber geraten, einen Beruf zu erlernen, in dem ich mich später einmal selbstständig machen kann“, so Kiel.

Sie absolviert im Familienunternehmen eine dreijährige Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen; Vater und Mutter fungieren als Mentoren. Was hat Kiel an der Ausbildung am besten gefallen? „Ich konnte das gerade fachlich Erlernte immer gleich in der Kundenberatung umsetzen, was auch Seiteneinsteigern den Start erleichtert. Und die Beratung der Kundinnen und Kunden sowie die gemeinsame Konzeptentwicklung sind mein Steckenpferd. Es ist das, was mir am meisten gefällt.“

Mit jeder Kundin und jedem Kunden stellt sie nach ausführlichen Gesprächen und einer eingehenden Analyse ein individuell angepasstes Finanzkonzept zusammen. Es vereint die persönliche Situation mit zu den Wünschen und Zielen passenden Angeboten aus den Bereichen Geldanlage, Vorsorge, Absicherung oder Immobilienfinanzierung. Kiel: „Wenn mich dann ein Kunde anruft, dass die Wunschimmobilie endlich gekauft und alles in trockenen Tüchern ist, dann ist das einfach ein unfassbar tolles Gefühl.“

Gegenseitige Unterstützung

Und die Tätigkeit im Familienunternehmen Kiel innerhalb des großen Familienunternehmens DVAG? „Die bereitet mir viel Spaß und fühlt sich für mich nicht wie Arbeit an.“ Was macht den Unterschied aus? „Bei uns hilft jeder jedem.“ Und dank der Souveränität über die Zeiteinteilung kann sie als Selbstständige auch ihren Hobbys – Reisen und Fotografieren – nachgehen.

Kiel fühlt sich wohl am ländlichen Standort, hat sich durch profunde Social-Media-Kenntnisse neben den mehrheitlich lokalen Kontakten auch einen überregionalen Kundenkreis aufgebaut. Sie postet zu Finanzthemen, gibt vielfältige Tipps zum Umgang mit Geld und außerdem Einblicke in ihren Beruf als Vermögensberaterin. „Ich betreue Kundinnen und Kunden in Schwerin, aber auch in Köln, Siegburg oder Hamburg.“ Dank moderner Konferenztechnik ist die Beratung aus der Ferne kein Problem. Und die Vermögensberaterinnen und Vermögensberater waren schon vor der Pandemie optimal digital aufgestellt.

Gleiche Chancen für Frauen und Männer

Auch wenn Frauen im Finanzbereich noch immer in der Unterzahl sind, fühlt Kiel sich wohl. Denn Benachteiligung aufgrund des Geschlechts gibt es bei der DVAG nicht. „Wir arbeiten leistungsorientiert, und jede und jeder hat dieselben Chancen. Das ist keine Floskel, das leben wir.“ Das spricht sich offenbar herum: Im vergangenen Jahr waren gut 30 Prozent des Zuwachses an Vermögensberatern Frauen. Im Branchenvergleich eine gute Quote.

Zwar stieß Kiel als „Tochter vom Chef“ vereinzelt auf Vorbehalte, doch die konnte sie immer schnell aus dem Weg räumen. „Ich weiß, was ich kann, und bin gut in dem, was ich tue. Und darauf kommt es ja am Ende an. Außerdem sind die Aufstiegskriterien bei der DVAG ganz transparent geregelt: Nur wer seinen Job gut macht, macht auch Karriere.“

Es liegt ihr besonders am Herzen, mehr Frauen für den Beruf Vermögensberaterin zu begeistern. Daher musste sie auch nicht zweimal überlegen, als sie eingeladen wurde, auf dem von der DVAG initiierten Frauenkongress „Women for future“ zu sprechen. Hier bekommen erfolgreiche Beraterinnen eine Bühne und die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich gegenseitig voranzubringen. Ob der persönliche Führungsstil, Strategien zur Motivation oder neue Impulse für die Beratung – auf solchen Events werden wertvolle Tipps und Erfahrungen ausgetauscht. Mit ihrem Vortrag zum Thema Social Media stieß Kiel nicht nur bei jungen Vermögensberaterinnen auf reges Interesse.

Und was sind ihre langfristigen Pläne? „Das große gemeinschaftliche Ziel unserer Familie ist die Unternehmensnachfolge durch mich“, sagt Madeline Kiel, „denn unsere Kunden wollen auch später in der Familie bleiben.“

24.06.2022    Andreas Busch
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