Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Der Erfolg eines Unternehmens hängt in erster Linie von den Mitarbeitern ab. Kommen die richtigen Menschen mit dem richtigen Mindset und der richtigen Führungskraft zusammen, kann etwas Besonderes, etwas Innovatives entstehen.
Aber: Menschlichkeit steht im Silicon Valley nicht sonderlich weit oben auf der Prio-Liste der CEOs, hat Maëlle Gavet beobachtet. Denn alles – auch die Mitarbeiter – haben sich dort dem Erfolg eines Unternehmens unterzuordnen.
Menschlichkeit ist das A und O
Die Französin Gavet hat unter anderem Ozon.ru geführt, die größte E-Commerce-Plattform Russlands, und wurde daher in den Medien immer wieder mit dem Amazon-Gründer Jeff Bezos verglichen. Ihre Erfahrungen aus 15 Jahren in der Tech-Industrie hat sie im Buch „Trampled by Unicorns: BigTech’s Empathy Problem and How to Fix It“ zusammengetragen. Ihr Ziel: Unternehmern einen Guide an die Hand geben, um zu zeigen, wie eine Firma empathischer und damit menschenzentrierter werden kann.
Worauf es dabei im ersten Schritt ankommt? Der CEO müsse es zulassen, so menschlich wie möglich zu sein, so Gavet. Denn ein menschenzentriert geführtes Unternehmen kann nur dann entstehen, wenn der CEO davon überzeugt ist, dass Empathie zu einer höheren Mitarbeiterbindung, effektiverem Arbeiten und mehr Innovation beitragen kann. Glaubt der Chef nicht daran, ist der Versuch humaner zu werden zum Scheitern verurteilt.