Vermögensberater Stephan Kick
20.08.2021    Andreas Busch
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Ein gut bezahlter Chefposten, Nachwuchs, Eigenheim. Alles könnte so schön sein. Doch Stephan Kick ist nicht glücklich. Dem Baumarktleiter fehlt Zeit für die Familie; die Zentrale macht ständig neue Vorgaben, die sich nicht mit seinen Vorstellungen decken. Kick verlässt seine Komfortzone, kündigt und bricht auf zu neuen Ufern – als selbstständiger Vermögensberater bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).

Kick ist gelernter Gas-Wasser-Installateur. Noch während der Ausbildung absolviert er das Abitur am Berufskolleg in Stuttgart. Nach einem Schwenk in die Industrie beginnt er eine steile Baumarkt-Karriere. Zunächst ist er in zwei bekannten Ketten als Teamleiter tätig, kommt ins Nachwuchsförderungsprogramm und steigt bald zum stellvertretenden Marktleiter auf. Kick wird mit dem Aufbau der gesamten Infrastruktur eines neuen Standorts beauftragt. „Nach einem von Headhuntern  begleiteten erneuten Wechsel vertraute man mir im Alter von nur 36 Jahren die Führung eines der fünf größten Flaggschiffe einer Baumarktkette an.“ Rund 20 Millionen Euro Umsatz im Jahr bedeuten viel Einsatz und große Verantwortung.

Zweite Karriere als Vermögensberater

Doch kaum hat er seinen Job angetreten, trübt sich die Freude darüber schon wieder ein. Von der Zentrale erhält Kick eine Liste von Mitarbeitenden, die im Rahmen einer Anpassung des Personalkonzepts innerhalb eines Jahres verabschiedet werden sollen. „Nach sechs Monaten war ich zwar auf Zielkurs. Doch schon morgens nach dem Aufwachen war mein erster Gedanke: Willst du das dein ganzes Leben lang machen?“ Kick erkennt, dass er als Marktleiter nicht selbst entscheidet, sondern die Vorgaben aus der Zentrale zu erfüllen hat – mit arg begrenztem Spielraum.

So öffnet sich Kick gedanklich den Gesprächen mit seinem Vermögensberater der DVAG, dessen Kunde er lange ist. „Wir hatten uns schon häufig über die Arbeit eines Vermögensberaters unterhalten.“ Zwar schätzt er die Sicherheit seines Arbeitsplatzes als Chef im Baumarkt. Doch viele, die ihn und seine unternehmerische Einstellung kennen, rieten ihm bereits in der Vergangenheit dringend zur Selbstständigkeit. Kick entscheidet sich im Jahr 2018 dann für genau diese – als hauptberuflicher Vermögensberater unter dem Dach der DVAG.

„Ich suche jetzt nicht mehr wie früher nach Fehlern von Mitarbeitenden, sondern nach den positiven Dingen. Ich kann Konzepte entwickeln und fördere die Kunden genauso wie die Kollegen. Das macht mir Spaß.“ Sägen und Hämmer vermisst er überhaupt nicht. „Das sind letztendlich nur Produkte. Heute erarbeite ich gemeinsam mit Kunden individuelle Strategien. Da geht es um eine passgenaue Hausfinanzierung oder um die Umschuldung von Darlehen, damit die Zinsbelastung des Kunden sinkt. Vielfach ist auch eine umfassende Altersvorsorge Thema. Und anders als im Baumarkt sind die Kundenbeziehungen der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater langfristig angelegt. Zudem wächst die Beziehung mit der Zeit.“   

Mehr Zeit für die Familie

Als Kunde hatte sich Kick schon zuvor für Finanzen interessiert. Er steigt als Agenturleiter ein und absolviert das Einstiegsprogramm der DVAG. Er legt Prüfungen unter anderem bei der Handelskammer ab und ist inzwischen selbst als Prüfer aktiv. 

Kick schätzt an seinem neuen Beruf vor allem die freie Zeiteinteilung, wodurch er Familie und Arbeit besser koordinieren kann. „Als ich den Baumarkt leitete, bin ich morgens um sieben Uhr aus dem Haus gegangen und kam meist erst am späten Abend wieder zurück. Heute fahre ich unseren Sohn am Morgen in den Kindergarten und bin manchmal mittags zu Hause. Dafür lege ich eben auch mal Termine auf den Abend oder das Wochenende. Das entscheide ich aber alles selbst.“ 

Nachdem er sich in den vergangenen drei Jahren das fachliche Handwerkszeug zugelegt hat, setzt er jetzt die Priorität auf den Aufbau eines Teams. „Im Baumarkt hatte ich circa 100 Mitarbeiter. Mein Ziel ist es, wieder in einem Team tätig zu sein, die Kolleginnen und Kollegen zu fördern und zu fordern.“ Er arbeitet bereits mit einem Partner zusammen und ist mit mehreren Bewerbern im Gespräch, die hinzustoßen sollen. Vor der Aufgabe des Aufbaus eines eigenen Unternehmens hat er Respekt – aber unter seinem heutigen Dach keine Sorge. Kick kennt Gründer in anderen Branchen, „die viel Kapital benötigen und Geld für Berater ausgeben müssen“. Das entfällt bei der DVAG. „Wir erhalten jede fachliche Unterstützung, der Einsatz eigenen Kapitals ist nicht notwendig.“

Ein wesentlicher Teil seines Jobs sind die Kundinnen und Kunden. Kick sagt: „Durch meinen früheren Einsatz an mehreren Baumarktstandorten habe ich einen großen Bekanntenkreis. Rund 120 Kundinnen und Kunden betreue ich bereits.“ Der Vorteil: Die Vermögensberater werden von zufriedenen Kunden an Verwandte, Bekannte oder Kollegen weiterempfohlen. „Aus jeder Empfehlung, die ich bislang bekam, ist eine Kundenbeziehung entstanden.“

Darunter finden sich auch Selbstständige, die Kick etwa in Sachen betriebliche Altersversorgung, Sachversicherung oder private Absicherung als Unternehmer berät. Seine Erfahrungen als Chef kommen Kick dabei zugute: „Ich spreche mit den Unternehmern auf Augenhöhe.“ Und das in guten wie in schwierigen Zeiten. Im Zuge der Coronapandemie konnte das Frankfurter Unternehmen sogar punkten. Kick: „Viele Bankberater waren in der Krise kaum mehr zu erreichen. Das brachte mir einige Kunden.“

Und weil in den Lockdowns weniger Gelegenheit bestand, etwas auszugeben, haben viele Kunden mehr Geld zur Verfügung. „Viele von ihnen wollen die Ersparnisse in ihre Zukunft, meist in ihre Altersvorsorge, investieren. Andere möchten mit Krankenzusatzversicherungen etwas für ihre Gesundheit tun.“ Kick resümiert: „Die Arbeit mit Menschen und unternehmerische Freiheit: der ultimative Kick.“

20.08.2021    Andreas Busch
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