Hotel Restaurant Maier
Digitales State of the art
Digitalisierung spielt für das Hotel Restaurant Maier in Friedrichshafen-Fischbach eine große Rolle, erklären dessen Geschäftsführer Sandra und Hendrik Fennel.
Sandra und Hendrik Fennel
Haben 2017 die Hotelleitung von Hubert und Gabriele Maier übernommen. Seit der Gründung ist die herzlich familiäre Atmosphäre ein wesentliches Merkmal für das Hotel Maier.
Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Corona-Krise für Ihr Unternehmen?
Hendrik Fennel: Wir waren als gastgewerbliches Unternehmen besonders intensiv von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen: von monatelangen Teil-/ Schließungen bis hin zu sehr intensiver Nachfrage innerhalb sehr kurzer Zeit. So haben wir beispielsweise den schlechtesten Umsatz im Mai seit Unternehmensgründung nur zwei Monate vor dem besten Juli-Umsatz erzielt. Sandra Fennel: Unsere wichtigsten Learnings waren, dass wir unser Angebot viel akzentuierter gestalten. Wir machen nur noch, was und auch Spaß macht und womit wir auch Geld verdienen. Eine häufig zu beobachtende Demut dem Kunden gegenüber aus der Position einer branchenüblichen Schwäche haben wir ablegen können.
Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?
Hendrik Fennel: Zum einen sind wir, auch bedingt durch das Glück eines sehr guten Standortes, strategisch optional sehr breit aufgestellt. Das bedeutet, dass wir verschiedene Szenarien vorbereitet haben und diese regelmäßig evaluieren, um Angebote oder Fokussierungen auf besondere Gästegruppen zu variieren oder optimieren. Zudem versuchen wir aufmerksam die Entwicklungen des Reisemarktes zu beobachten, um immer in der Lage sein entweder als First Mover oder bei riskantem Markt auch manchmal zu einer Folgestrategie zu wechseln. Und dann: investieren, investieren, investieren …
Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?
Sandra Fennel: Als kleines Unternehmen fehlt uns schlichtweg häufig die Zeit, die Kulturfrage strukturiert zu lösen. Wir kompensieren dies durch flache Hierarchien, open-door-policies und bi-direktionale Kommunikation im Unternehmen mit Hilfe einer Workflow-Kommunikations-App. Darüber hinaus sind wir natürlich großzügig und hilfsbereit und gestalten die Arbeitsanforderungen individuell mit unseren Mitarbeitern.
Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?
Hendrik Fennel: Wir leisten uns keine unternehmerische Komfortzone, ohne jedoch uns oder unsere Mitarbeiter zu überfordern. Für uns geht es darum, täglich Perfektion anzustreben und dennoch zu wissen, dass man diese nie erreichen wird. Und darüber darf man wiederum nicht enttäuscht sein. Derzeit leiden wir noch einem Grad der Unterorganisation. Daher lässt in dem einen oder anderen Bereich die Umsetzungsgeschwindigkeit noch ein wenig zu wünschen übrig. Aber: wir sind bereits dabei, den Organisationsgrad weiter zu verbessern.
In wenigen Worten: Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?
Hendrik Fennel: In vielen Bereichen bewegen wir uns im digitalen State-of-Art für einen Hotelbetrieb. dennoch lassen wir uns verschiedenen Unternehmen zu deren technologisch-digitalen Kernkompetenzen regelmäßig beraten.
Was ist ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?
Sandra Fennel: Neugeschäft generieren wir überwiegen durch Erweiterung unseres Hardware-Angebotes sowie einigen Servicekomponenten. Extrem hilfreich sind dafür für die speziellen Bereiche im Hotelbereich Vertriebsplattformen oder /-partner, die uns sehr gute Sichtbarkeit verschaffen.
Was tun Sie, um den Service zu verbessern?
Sandra Fennel: Wir lesen aufmerksam unsere Gästefeedbacks, die wir in hoher Frequenz erhalten, und integrieren deren positive und negative Rückmeldungen zeitnah in unsere Standard Operating Procedures. Und dann heißt es: üben, üben, üben.
Nennen Sie ein konkretes Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt?
Hendrik Fennel: Aus verschiedenen Gründen mögen wir im Restaurant keine Büffets. In 2020 haben wir dann umgestellt auf serviertes Frühstück, ohne Umverpackungen. Nachdem es zu Beginn viel Unverständnis gegeben hatte, ist unser Frühstück inzwischen eines unserer beliebtesten Angebote: hochwertige Produkte, frisch zubereitet, am Tisch serviert …
Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren?
Sandra Fennel: Wir stimmen Arbeitsverträge immer grundsätzlich und Dienstpläne wöchentlich mit den Bedarfen der Mitarbeiter ab. Dadurch haben wir einen sehr geringen Turn-Over. Stolz sind wir darauf, dass wir keinem Mitarbeiter in der Zeit der Pandemie betriebsbedingt gekündigt haben und alle mit an Bord geblieben sind. Zudem konnten wir die Gehälter auch noch großzügig aufstocken.
Mehr zu den Vordenkern
DUP Magazin Newsfeed
Ein Plädoyer für die Anerkennung von Leistung
DUP Magazin Newsfeed
Experten-Debatte: KI-Potenziale sind "wahnsinnig groß"
DUP Magazin Newsfeed
Yuval Noah Harari: Wie KI die Geschichtsschreibung revolutioniert
DUP Magazin Newsfeed
Fit für die Zukunft
Matthias Weth, Geschäftsführer von fitcamp GmbH, teilt im Interview wie Teamleidenschaft, konstruktive Kritik und die Auszeichnung als "Arbeitgeber der Zukunft" das Wachstum vorantreiben.