das Büro der Zukunft punktet vor allem mit Flexibilität
30.12.2022
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Neue Fachkräfte gewinnen und Fluktuation vermeiden: Unternehmen werden auch 2023 gut daran tun, sich mit New-Work-Konzepten auseinanderzusetzen. Denn trotz Rezession können sich Angestellte praktisch aussuchen, für wen sie arbeiten wollen. Für Unternehmen bedeutet das: Sie müssen die Anforderungen an die Arbeitsumgebung mit den eigenen wirtschaftlichen Zielen in Einklang bringen, um das kommende Geschäftsjahr reibungslos zu meistern.

Ein wesentlicher Aspekt, um Talente anzuziehen und dauerhaft zu binden, sind flexible Arbeitsplatzstrategien. Diese ermöglichen es Unternehmen, skalierbare, kostengünstige und nachhaltige Raumlösungen zu entwickeln, die gleichzeitig die Attraktivität der Arbeitgebermarke steigern.

Das Büro der Zukunft: Fokus auf Bedürfnisse statt Kontrolle

Ein Standort, eine feste Fläche, ein Schreibtisch pro Mitarbeitenden: Das Büro, wie wir es kennen, wird generalüberholt. Viele CEOs und Managerinnen und Manager stehen nach der Pandemie vor der Herausforderung, ihren Angestellten die Präsenz im Büro erneut schmackhaft zu machen.

Doch ein reines hierarchisch angeordnetes „Back to the Office“-Konzept, bei dem das Einhalten von Richtlinien und Vorschriften sowie festen Anwesenheitszeiten zur Kontrolle der Produktivität im Vordergrund stehen, genügt nicht. Stattdessen gilt es, die Mitarbeitenden mit attraktiven und flexiblen Multispace-Lösungen zu locken, die einen echten Mehrwert bieten.

Dabei gilt: Große und offene Büroflächen sind das eine; gleichzeitig benötigen die Mitarbeitenden aber auch Rückzugsmöglichkeiten, um fokussiert arbeiten zu können. Team-Zusammenstellungen, Rollenverteilungen und die Bedürfnisse der Angestellten sind Faktoren, die in der Planung und Gestaltung berücksichtigt werden müssen.

Zugleich müssen sich Entscheiderinnen und Entscheider zunehmend die Frage stellen, wie sie eine inklusive Workplace-Strategie schaffen, die Mitarbeitende im Homeoffice und im Büro gleichermaßen berücksichtigt.

Alles muss flexibel sein

Ob flexible Arbeitszeiten, Vier-Tage-Woche, Teilzeit oder ortsunabhängiges Arbeiten: Flexibilität wird 2023 noch stärker in den Fokus rücken. Anpassungsfähige Workspace-Konzepte, die den Menschen und seine Bedürfnisse sowie die Anforderungen der einzelnen Teams in den Mittelpunkt stellen, werden daher immer relevanter. Eine Finanzabteilung hat beispielsweise einen anderen Raumbedarf und andere Auflagen als ein Verkaufsteam oder die Kommunikationsabteilung.

Die Mischung aus dauerhaft vorhandenen Büroräumen, Homeoffice und angemieteten Offsite-Spaces unterstützt genau diese Flexibilität. Darüber hinaus tragen flexible Arbeitsplatzstrategien dazu bei

  • Stress zu reduzieren,
  • die Konzentration zu fördern,
  • die Produktivität zu steigern sowie
  • die Motivation, das Wohlbefinden und den Austausch zu verbessern.

Wohlfühlatmosphäre für mehr Produktivität

Teamwork im verstaubten Meetingraum? Das war einmal. Das Office von heute überzeugt, weil es praktisch und gemütlich zugleich ist. Sofa-Ecken, die zum entspannten Austausch unter Kolleginnen und Kollegen einladen, sind genauso wichtig wie lichtdurchflutete Meetingräume, die durch großzügige Weiträumigkeit beeindrucken und in denen sich Kreativität entfalten kann.

Ein weiterer (Einrichtungs-)Trend sind Naturmaterialien und modulare Systeme. Möbel aus Holz und anderen umweltfreundlichen Materialien zaubern eine gute Atmosphäre – genauso wie eine Auswahl an Zimmerpflanzen. Diese haben übrigens einen positiven Einfluss auf das Raumklima.

Möbel, die sich dem Menschen anpassen und funktional sowie flexibel einsetzbar sind, tragen zum allgemeinen Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Für die Mitarbeitenden wird das Büro damit ein Ort, an den sie gerne kommen, wo sie sich wohlfühlen und an dem die Atmosphäre stimmt.

Auslastung von Büroflächen als Treiber für mehr Nachhaltigkeit

Durch hybride Arbeitsformen werden insgesamt allerdings weit weniger feste Büroflächen benötigt als früher. Die Folge sind Leerstände, die hohe Betriebskosten verursachen und sich negativ auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken. Insbesondere durch die aktuellen Kostensteigerungen bei Energie und die Inflation sowie vor dem Hintergrund der Einführung der ESG-Richtlinien wächst der Druck auf Firmen, die keine adäquate Auslastung der Büroflächen vorweisen können.

Kleinere und dezentrale Büroflächen, die flexibel eingesetzt werden können, sind daher eine ideale Lösung. Denn so müssen Unternehmen nur die Fläche bezahlen (und heizen), die sie tatsächlich nutzen. In Zukunft wird es also mehr denn je darauf ankommen, wie viel Platz man insgesamt pro Angestellten zur Verfügung stellt, um langfristige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Fazit: Das Büro der Zukunft hat einen neuen Zweck

Kurz gesagt: Das gute alte Büro lebt – aber es verändert seinen Zweck. Die Planung von Büroräumen wird sehr viel flexibler, da die derzeitige Wirtschaftslage und die Anforderungen der Arbeitnehmenden mehr Spontaneität und Anpassungsfähigkeit erfordern. Und so wird das Büro der Zukunft zu einem Ort der Begegnung und des Teambuilding.

Unternehmen, die sich dieses Wissen zunutze machen und ihre Arbeitsplatzstrategie an die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden anpassen, werden sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und Talente langfristig an sich binden. Letztlich ergibt sich also eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, wenn die Bürogestaltung auf den Prüfstand gestellt wird.

Zur Person

Julian Jost ist CEO von Spacebase

Julian Jost

ist CEO und Co-Founder von Spacebase, einer globalen Buchungsplattform für Workshop- und Meetingräume. Das Unternehmen wurde 2015 in Berlin gegründet

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30.12.2022
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