Portrait Vordenker 2022 Urgo
31.08.2022
  • Drucken

Zur Person

Sascha Eichert

ist seit 2021 Marketing Director bei Urgo GmbH. Zuvor war er in Führungspositionen bei Unternehmen wie Lohmann & Rauscher, 3M und der Vaillant Gruppe tätig. Eichert startete seine Karriere als Krankenpfleger

Wie halten Sie Ihr Unternehmen digital fit?

Sascha Eichert: Die Pandemie war nicht nur für das Gesundheitswesen allgemein, sondern auch für uns eine Triebfeder für die Digitalisierung. Im vergangenen Jahr haben wir uns in unserer digitalen Präsenz deutlich breiter aufgestellt. Wir haben zum Beispiel die digitale Wunddokumentations-App Healico gelauncht, unsere Website grundlegend modernisiert und sind auf verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv, um unsere Kunden zu erreichen, aber auch, um wichtige Inhalte zu teilen, die über reine Produktinformationen hinausgehen.

Wie leben Sie eine Servicekultur im Unternehmen?

Eichert: Das beste Beispiel ist die von uns entwickelte Healico-App, die medizinische Fachkräfte bei der Versorgung von Wundpatienten unterstützt. Healico ermöglicht die datenschutzkonforme Vernetzung aller an der Betreuung und Behandlung eines Wundpatienten Beteiligten – von der Pflegekraft über den Homecarer bis zur Hausarztpraxis. Das Ziel ist, dem Patienten die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Über die digitale Anwendung, die per Smartphone oder Tablet bedient wird, hat das gesamte Behandlungsteam rund um die Uhr einen Überblick über den Heilungsprozess. So kann die Therapie jederzeit besprochen und angepasst werden.

Welches Learning nehmen Sie aus der Pandemie mit?

Eichert: Wir entwickeln und vertreiben moderne Produkte zur Versorgung von akuten und chronischen Wunden, die natürlich auch während einer Pandemie behandelt werden müssen. Insofern wurden unsere Produkte während der Coronakrise weiterhin benötigt und verordnet. Daher können wir für unser Unternehmen auch eine positive Entwicklung ausmanchen. Unser Business lebt hauptsächlich von den intensiven Kontakten zu unseren Kunden, vom Austausch mit Ärzten, Pflegenden, Fachhändlern, Kliniken und Apotheken. Pandemiebedingt mussten wir hier natürlich umdenken und neue Wege suchen, um unsere Servicequalität sicherzustellen, die unsere Kunden und Partner von uns gewohnt sind. Unser großes Learning ist, dass wir in kürzester Zeit deutlich digitaler geworden sind. Wir haben gesehen, dass digitale Formate viele neue Optionen bieten, zum Beispiel bei Meetings, Tagungen oder Fortbildungsveranstaltungen. Dennoch können digitale Tools die persönlichen Face-to-Face-Kontakte nicht komplett ersetzen. In Zukunft wird es darauf ankommen, das Potenzial der vorhandenen Möglichkeiten – digital oder analog – sinnvoll zu kombinieren.

Was treibt den Erfolg des Unternehmens an?

Eichert: Der Motor unseres Wachstums sind zum einen unsere innovativen Produkte, die keine Standard-Wundversorgungsprodukte sind, sondern alle über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen, wodurch wir uns deutlich von anderen Anbietern unterscheiden. Wir haben in diesem Jahr mit UrgoK1 ein innovatives Produkt eingeführt, das es so auf dem Medizinproduktemarkt noch nicht gegeben hat. Zum anderen differenzieren wir uns durch unsere Servicequalität. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alle detailliert geschult und verfügen als ausgebildete Wundexpertinnen und -experten über die entsprechende Expertise, unsere Partner und Kunden auf fachlichem Niveau zu beraten und zu unterstützen. Auf diese Servicequalität legen wir nicht nur großen Wert, sondern wir sind darauf auch besonders stolz.

Wie fördern Sie die Innovationskraft?

Eichert: Wir haben das Ohr immer am Markt. Es ist uns wichtig, die Bedürfnisse unserer Kunden kennenzulernen und zu erfahren, was sie wirklich brauchen. Wir investieren sehr viel in Forschung und Entwicklung, um diesem Bedarf gerecht zu werden und unsere Produkte nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ständig weiterzuentwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, binden wir unsere Kunden sehr stark mit ein und sind in permanentem Austausch mit Ärzten, Pflegepersonal und anderen an der Wundversorgung Beteiligten. Als Management schaffen wir die notwendigen Plattformen, um den interdisziplinären Austausch zu fördern – und zwar sowohl intern als auch extern.

Was zählt zu den Stärken des Unternehmens?

Eichert: Eine unserer größten Stärken ist, dass wir untereinander sehr gut kommunizieren und es uns gelingt, neugierig und offen für neue Entwicklungen zu bleiben. Das ist die Basis für die hohe Innovationskraft, die Urgo auszeichnet und die uns immer wieder motiviert, tagtäglich das Beste aus unseren Ideen herauszuholen. Die offene Kommunikation hilft uns auch dabei, Fehler und Schwächen besser aufzuspüren. So hatten wir uns in der Vergangenheit auf ein eher starres Businessmodell fokussiert, das stark auf einem Direktvertriebsgeschäft basierte und langfristig nicht nachhaltig war. Aus diesem Grund haben wir einen Transformationsprozess eingeleitet hin zu einem neuen Geschäftsmodell, bei dem das Thema Netzwerk eine sehr zentrale Rolle spielt. Unser Ziel ist es, als Partner für Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Patienten die verschiedenen Player in der Wundversorgung miteinander zu verbinden. Dabei sind wir bereits ein großes Stück vorangekommen. Auch im Bereich Umwelt- und Klimaschutz – wichtiger Bestandteil unseres Transformationsprozesses – haben wir Fortschritte gemacht und arbeiten weiter daran, klimaneutral zu arbeiten und grüner zu werden.

Wie binden Sie die Kundschaft an das Unternehmen?

Eichert: Hier ist an erster Stelle das Engagement unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nennen, die unseren Partnern und Kunden als echte Sparringspartner in der Wundversorgung zur Seite stehen, um gemeinsam innovative Lösungen für konkrete Herausforderungen zu finden.

Wie gewinnen Sie neue Kunden?

Eichert: Das größte Interesse wecken wir bei potenziellen neuen Kunden durch unsere innovativen Produkte, die auf dem Wundversorgungsmarkt einzigartig sind. Zusammen mit einem qualitativ hochwertigen Service und einer wirtschaftlichen Preisgestaltung bieten wir somit ein solides Gesamtpaket.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Eichert: Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Services weiterzuentwickeln und zu verbessern. Deshalb stehen wir mit unseren Partnern und Kunden in einem engen Austausch, um mehr über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfahren. Aber auch die Marktforschung liefert uns hier wichtige Erkenntnisse, die uns dabei helfen, unser Angebot zu optimieren.

Wie binden Sie Ihre Mitarbeitenden an das Unternehmen?

Eichert: Als starke Unternehmensmarke möchten wir natürlich auch neue Talente ansprechen und gewinnen. Der Fokus liegt auch hier auf der digitalen Kommunikation. Mit unserer digitalen Präsenz im Web möchten wir Interessierten ein Gefühl dafür vermitteln, wie unser Unternehmen tickt und was wir bieten. So lassen wir auf unserer Unternehmenswebsite und auf Social Media unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Wort kommen. Die Interviews, in denen sie darüber berichten, was sie an ihrem Job bei Urgo schätzen und wie sie unsere Unternehmenswerte leben, kommen bei den Bewerberinnen und Bewerbern sehr gut an. Urgo ist ein familiengeführtes Unternehmen, was sich auch in einer familiär geprägten Unternehmenskultur widerspiegelt. Besonderer Wert wird auf die individuelle Weiterentwicklung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt. Hier ist man nicht nur eine Nummer, sondern jeder Einzelne zählt und wird gehört.

31.08.2022
  • Drucken
Zur Startseite