Illustration von zwei Menschen die miteinander sprechen
05.04.2022
  • Drucken

Laut einer LSA-Studie können nur 30 Prozent des Managements und fünf Prozent der Mitarbeitenden die strategischen Ziele ihres Unternehmens nennen. Das führt oft dazu, dass verschiedene Unternehmensbereiche und Abteilungen nicht effektiv zusammenarbeiten und Ressourcen verschwendet werden. Statt auf Unternehmensziele hinzuarbeiten, werden eigene Ziele gesteckt, die aber nur mittelbar oder manchmal gar nicht auf das große Ganze einzahlen.

Dabei ist strategische Klarheit ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg. Denn sie beeinflusst wichtige Faktoren wie Umsatzwachstum, Rentabilität, Kundenzufriedenheit sowie Mitarbeitendenengagement – und macht damit 31 Prozent des Unterschieds zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Unternehmen aus.

Wie können CEOs also sicherstellen, dass ihre strategischen Prioritäten so kommuniziert werden, dass die Teams in der Lage sind, sie erfolgreich umzusetzen? Die fünf wichtigsten Schritte.

1. Kontext geben

Welche strategische Richtung möchte das Unternehmen einschlagen? Warum geht das Unternehmen diese Richtung? Was ist das Ziel dahinter? Was zunächst banal klingt, wird leider oft versäumt zu definieren. Mitarbeitenden wird häufig nicht erklärt, welche und warum eine bestimmte Richtung eingeschlagen wird. Ohne strategischen Kontext haben sie aber kaum Orientierung, ihre Arbeit effektiv auszurichten und gute Entscheidungen zu treffen.

2. Tempo und Rhythmus kreieren

Damit die große Strategie kein unüberwindbarer Berg bleibt, muss sie in kleine messbare Einheiten zerlegt werden. Diese werden auf kürzere Zyklen von drei bis vier Monaten verteilt, in denen Ergebnisse erreicht werden können. So stellen Unternehmen einen schnellen, messbaren Fortschritt sicher und können notwendige Kurskorrekturen frühzeitig vornehmen.

Zudem erlaubt diese Taktung, zeitliche und logische Abhängigkeiten besser zu berücksichtigen. Gibt es beispielsweise Umsatzziele für ein neues Produkt zum Jahresende, muss sichergestellt werden, dass dieses in der ersten Jahreshälfte auch auf den Markt gebracht wird. Das kann in der heruntergebrochenen Strategie einfach reflektiert werden. Kürzere Abstimmungs- und Entwicklungszyklen können so auch für größere Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sorgen.

3. Klarheit schaffen

Damit alle die Ziele verstehen, sollten bei der Erstellung drei grundlegende Fragen beantwortet werden. Dabei ist es wichtig, so konkret wie möglich zu werden. Allgemeine Antworten helfen niemanden.

  • Wer soll vom Ergebnis profitieren? Sind es zum Beispiel Endkunden, das Marketing oder der Vertrieb? Sind es womöglich nur bestimmte Teile davon?
  • Welcher Mehrwert wird durch das Ergebnis geschaffen? Sind es kürzere Bearbeitungszeiten, eine höhere Qualität oder eine geringere Fehleranfälligkeit?
  • Wie sieht der künftige Zustand aus, der erreicht werden soll? Was genau ist anders als zuvor?

Wichtig ist, dass die Ziele messbar sind. Nur so kann überprüft werden, ob die erwünschten Ergebnisse erreicht wurden oder nicht.

4. Transparenz ermöglichen

Die strategischen Prioritäten des Unternehmens müssen nicht nur kommuniziert, sondern auch jederzeit zugänglich gemacht werden. Bestenfalls sind jegliche Informationen dazu an einem einzigen Ort gebündelt, quasi als einzige „Quelle der Wahrheit“. Wichtig ist, dass die Informationen immer auf dem neuesten Stand und leicht verständlich sein müssen. Zudem sollten die Fortschritte bei den einzelnen Zielen klar erkennbar sein. Dafür gibt es gute Software-Anbieter auf dem Markt, die die passenden Strukturen und Funktionen bereitstellen.

5. Feedback

Klares Feedback ist für die Unternehmensführung sehr wichtig. Wurde die Strategie verstanden? Gibt es unerwartete Hindernisse? Muss sie in Teilbereichen eventuell angepasst werden? Diese Fragen lassen sich nur beantworten, wenn es einen direkten Kanal für Feedback gibt, den alle Mitarbeitenden nutzen können, nicht nur Führungskräfte. Besonders gut eignen sich dafür zum Beispiel regelmäßige Townhall-Meetings.

Fazit

Wenn diese fünf Punkte erfüllt sind, ergeben sich große Vorteile für ein Unternehmen. Die Teams wissen genau, was von ihnen erwartet wird. Sie können Prioritäten setzen und Ressourcen effektiv zuweisen. Außerdem verstehen die Mitarbeitenden besser, wie sich ihre Arbeit auf die Unternehmensziele und Ergebnisse auswirkt. Dadurch wird die Arbeit sinnhafter, Motivation und Engagement steigen. Insgesamt erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die gesteckten Ziele vollständig erreicht und die übergreifende Strategie erfüllt wird.

Zur Person

Portrait Johannes Müller CEO Workpath

Johannes Müller

ist Gründer und CEO von Workpath. Das gleichnamige Tool hilft Unternehmen dabei, Strategien schneller in echte Ergebnisse umzusetzen

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.
05.04.2022
  • Drucken
Zur Startseite