Tourismus

So trotzen Hoteliers und Reiseanbieter der Corona-Krise

Leere Hotelbetten, stornierte Buchungen, geschlossene Restaurants – rund drei Millionen Menschen in der Tourismusbranche sind in Deutschland von der Corona-Krise betroffen. Das entspricht fast sieben Prozent aller Arbeitnehmer hierzulande. Wie gehen Unternehmen damit um? Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Branche ruht nicht und greift auch auf kreative Lösungen zurück.

02.04.2020

Die Corona-Krise hat den Tourismussektor schwer getroffen. Wegen Reiseverboten und Zwangsschließungen bleiben Reisende aus. Doch hinter den verschlossenen Türen geht der Betrieb weiter. Wie eine Umfrage der Kommunikationsagentur Global Communications Experts unter ihren Kunden zeigt, haben Unternehmen in der Reisebranche mehrere Maßnahmen ergriffen, um in der aktuellen Situation weiterhin produktiv zu bleiben und Mitarbeiter zu halten.

Renovierungen für den gestärkten Geschäftsstart

Viele Unternehmen nutzen die aktuelle Krise für Investitionen in ihre Infrastruktur, um nach der Krise fit in das Geschäft zu starten. So nutzt zum Beispiel das Hotel „Gräflicher Park“ in Bad Driburg bei Paderborn die gästefreie Zeit, um Renovierungsarbeiten an den Zimmern vorzuziehen und um den Hotel-Pool zu reinigen.

Umverteilung von Arbeit

Andere Anbieter wie die ONYX Hospitality Group, die 52 Häuser in sieben asiatischen Ländern betreibt, teilt ihr Personal für Arbeiten in anderen Bereichen des Unternehmens ein. Besonders betroffen ist Thailand, wo der Tourismus mit einem Rückgang von sechs Millionen Gästen im Vergleich zum Vorjahr rechnet. Durch die Maßnahmen will die Gruppe die 3.000 Mitarbeiter vor Ort halten und bereit für den Aufschwung nach der Krise sein.

Vorbereitung auf die Zeit nach Corona

Die Reiseanbieter bereiten sich ebenfalls auf ein Ende der Krise vor. Die Freiräume, die sich aktuell ergeben, nutzen Unternehmen deshalb um neue Strategien und Marketingmaßnahmen für die Zeit nach Corona zu entwickeln. Die Reederei VIVA Cruises überarbeitet zurzeit ihren Onlineauftritt und integriert ihre Produkte in Beratungstools der Reisebüros, damit diese sofort auf die aktuellen Preise und Verfügbarkeiten zurückgreifen können, sobald die Nachfrage wieder anzieht.

Mit Kunden in Kontakt bleiben

Eine kreative Art, um mit der Krise umzugehen, hat das Hotel „Die Sonne Frankeberg“, nahe Kassel, gefunden. Dort erstellt Sternekoch Erik Arnecke gemeinsam mit dem Weingut Korell Kurzvideos mit Kochtipps für die heimische Küche. „Über diesen Weg bleiben wir mit unseren Gästen in Kontakt und stehen ihnen auch bei sonstigen Fragen zur Verfügung“, sagt Geschäftsführer Gerhard Pohl.