Die Mobilitäts- und Energiewende kommt. Dennoch haben viele Verantwortliche in Unternehmen immer noch Berührungsängste mit der Elektrifizierung ihres Fuhrparks. Grund dafür sind meist eine angeblich mangelnde Infrastruktur, steigende Energiepreise und lange Lieferzeiten. Schaut man jedoch genauer hin, bietet der Umstieg auf E-Flotten einige Vorteile, die sich bereits kurzfristig und vor allem langfristig auszahlen.
Warum auf Elektro umsteigen?
An der Mobilitätswende führt kein Weg vorbei: Bis 2030 sollen rund 15 Millionen E-Pkw auf unseren Straßen rollen. Und das benötigt eine Lade-Infrastruktur vor allem an den Standorten, wo die Fahrzeuge die meiste Zeit des Tages stehen: auf dem Parkplatz – zu Hause oder bei der Firma.
Unternehmen, die heute attraktive Angebote bereitstellen, fördern den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und tragen zudem dazu bei, die Klimaziele des Unternehmens zu erreichen.
Fast zwei Drittel der Neuzulassungen in Deutschland sind Firmenwagen, und circa 5,15 Millionen Autos gehören gewerblichen Nutzern. Deutschland ist der Inbegriff des „Dienstwagen-Landes“. Mit der steigenden Zahl von Elektrofahrzeugen steigt automatisch die Relevanz entsprechender Ladeangebote am Arbeitsplatz oder vor der eigenen Haustür. Übrigens, hier stehen die Fahrzeuge im Schnitt um die 23 Stunden pro Tag.
Um eine zeitgemäße Lade-Infrastruktur zu schaffen, müssen Unternehmen Vorreiter sein und die halböffentliche sowie private Lade-Infrastruktur anvisieren. Gemäß der Nutzerdaten entfallen auf das Laden zu Hause und in der Firma rund 87 Prozent der Ladevorgänge. Das Laden unterwegs an öffentlichen Ladesäulen sollte im Rahmen eines Ladekonzepts daher eher als Ergänzung betrachtet werden.
Lade-Infrastruktur steigert die Attraktivität des Firmenstandorts
Die Anzahl an E-Pkw wird in den kommenden Jahren also stark zunehmen. Wenn Fahrer von Elektrofahrzeugen beim Unternehmen vor der Tür laden können, verschaffen sich die Unternehmen schon allein dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Für Arbeitnehmer und Geschäftspartner wird das Unternehmen durch Ladelösungen am Firmenstandort attraktiver; Kunden wählen gezielt Geschäfte aus, bei denen sie während des Einkaufens Strom „tanken“ können. Und Kunden spiegeln, dass sich die Bereitschaft für Bürotage mit diesem Angebot erhöhen lässt.
Vor der Ladentür oder am Bürostandort lässt sich das Laden in die natürliche Standzeit integrieren und ist für die Nutzer nicht nur bequemer – es gibt keine technischen Ausfälle und keine Wartezeiten –, sondern kann mit dem richtigen Ökostrom-Anbieter auch günstiger sein als bei rein kommerziell betriebenen öffentlichen Schnellladern. Der Vorteil lässt sich weiter steigern, wenn der Ladestrom von der unternehmenseigenen Photovoltaik-Anlage bezogen wird. Digitale Lösungen vereinfachen zudem die Abrechnung der Ladevorgänge, die sich nahezu vollständig automatisieren lassen. Mit einer E-Flotte können Unternehmen aber vor allem auch ihre eigenen Nachhaltigkeitsbestrebungen verbessern sowie den Vorgaben der EU-„Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) nachkommen.
Schritt für Schritt entsteht ein nachhaltiger Fuhrpark
Bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge gilt es, einige Aspekte zu beachten, um einen reibungslosen Übergang und auch eine Begeisterung der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Eine gute Beratung und ein solides Konzept bilden die Grundlage einer erfolgreichen Elektrifizierung. Der erste Schritt ist die Analyse der Bedürfnisse des Unternehmens hinsichtlich der Elektroflotte. Hierbei spielen Faktoren wie die benötigte Reichweite, die Lade-Infrastruktur und die Anzahl der benötigten Ladestationen eine Rolle. Und auch Fragen wie zum Beispiel: Wie viele E-Autos gibt es schon? Wie viele Pkw werden zukünftig elektrisch betrieben? Macht ein Elektroauto wirklich für jeden Mitarbeitenden Sinn? Und: Wie sehen die Routen von Servicefahrzeugen aus?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da Elektrofahrzeuge in der Handhabung und Wartung von den klassischen „Verbrennern“ abweichen. Dafür ist es wichtig, ihnen neben technischen Aspekten auch Sicherheitsaspekte zu vermitteln. Allein nur, wie man das Laden handhabt und dass man nahezu jede Lademöglichkeit nutzt, ist ein immer wieder interessantes Thema und minimiert viele Vorbehalte in Sachen Reichweitenangst.
Darüber hinaus müssen für das Unternehmen auch die Stromversorgung und die Netz-Infrastruktur ausreichend dimensioniert sein, um den reibungslosen Betrieb der Lade-Infrastruktur zu gewährleisten. Zudem empfiehlt es sich, Ladeboxen auszuwählen und zu installieren, die intelligent in die eigene (Gebäude-)Infrastruktur eingebunden werden können. Wichtig ist, dass diese eichrechtskonform sind.
Es ist also geraten, sich bei der Elektrifizierung von Flotten nicht nur auf den Austausch von Fahrzeugen zu fokussieren, sondern ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, das auch mittelfristig tragfähig ist und darüber hinaus die Bedürfnisse aller Stakeholder abbildet, also des Unternehmens und der Mitarbeitenden.
Checkliste für eine erfolgreiche Flotten-Elektrifizierung
Folgende Hinweise sollten bei der Umstellung des Fuhrparks beachtet werden:
- Das Konzept für eine E-Flotte sollte bis mindestens 2030 skalierbar sein
- Anbieter mit möglichst herstellerunabhängigem Backend auswählen
- Für nahtlose Prozesse ein Gesamtpaket aus einer Hand nutzen – von der Hardware bis zur Installation und der eichrechtskonformen Umsetzung
- Abrechnung und Reporting automatisieren
- Mobilitäts- und Energiewende zusammen denken und zum Beispiel Fahrzeuge mit Ökostrom laden. Zukunftsfähige Unternehmen setzen auf Flotten-Ladelösungen für die Elektromobilität. Sie tragen dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren, und setzen ein Signal für die klimafreundliche Verkehrswende
- Energie- und Gebäudemanagement mittels intelligenter Lade- und Softwarelösungen kombinieren