2019 wurden laut Statistischem Bundesamt knapp 11,4 Milliarden Menschen in Deutschland mit Bus und Bahn befördert. Durch monatelange Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie Bedenken seitens der Bürger was die Hygiene angeht, ist der öffentliche Personennah- und -fernverkehr jedoch besonders von der Coronakrise betroffen. So berichtet das Statistische Bundesamt weiter, dass im zweiten Quartal 2020 drei Viertel weniger Personen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs waren als im Vorjahreszeitraum; der Linienverkehr mit Fernbussen kam mit einem Minus von 96 Prozent nahezu zum Erliegen.
Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Fernverkehrsbranche hat, zeigt eine Studie des Mobilitäts-Start-ups Hanse Mondial. Das Unternehmen ist eine Full-Service-Agentur für Buslogistik. Dank eines Netzwerks mit knapp 1.000 Partnern ist über die Plattform von Hanse Mondial immer der passende Bus für den beruflichen oder privaten Anlass für bis zu 50.000 Personen buchbar.
Meinung aus der Branche
Selbst von der Krise betroffen, startete das Unternehmen eine Branchenumfrage, um den Austausch zwischen Busunternehmen zu stärken und die Folgen der Krise besser einschätzen zu können.
Die Ergebnisse sprechen für sich: 33 Prozent der befragten Unternehmen mussten infolge der Pandemie bereits Mitarbeiter entlassen. Als Grund für die negative Entwicklung wurden die Reiseeinschränkungen (98 Prozent), abgesagte Events (79 Prozent) und Unsicherheit über künftige Geschäfte (77 Prozent) genannt.
Julien Figur, CEO von Hanse Mondial, meldete sich auf einen Aufruf der Initiative „Hilfe zur Selbsthilfe“ von DUB UNTERNEHMER. Sein Plan für 2020 sah vor, in einem neuen Büro mit fast doppelter Mitarbeiterzahl richtig anzugreifen. Corona machte diesen Plan durch Lockdowns und Reiseverbote zunichte. Im Interview spricht Figur über seinen Weg durch die Krise und die akuten Probleme der Mobilitätsbranche.