Finanzierung? Ein langatmiges, aufwendiges und mühsames Geschäft. Für alle Beteiligten. Es sei denn, man setzt auf effiziente digitale Lösungen. Wie das System von creditshelf arbeitet, erklärt Daniel Bartsch, Vorstand des Finanzdienstleisters, im Interview.
Finanzierungsalternativen
Investition in die Zukunft: Digitalisierung auf Kredit
Digitalisierungskosten bereiten so manchem Unternehmer Kopfzerbrechen. Der Mittelstandsfinanzierer creditshelf will mit einfachen Lösungen helfen.
05.06.2019
Dr. Daniel Bartsch
ist Vorstand sowie Gründungspartner von creditshelf und verantwortet das operative Geschäft. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im internationalen Beratungs- und Bankenumfeld
DUB UNTERNEHMER-Magazin: Dem Mittelstand droht eine Finanzierungslücke bei Digitalisierungsvorhaben, so eine häufige Klage. Warum ist das so?
Daniel Bartsch: Viele deutsche Mittelständler stellt die Digitalisierung vor neue Herausforderungen. Um ihr Geschäftsmodell an neue Technologien und die Industrie 4.0 anzupassen, müssen Investitionen getätigt und teilweise branchenfremdes Know-how aufgebaut werden. Um diese Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung zu überwinden, benötigen Unternehmen finanzielle Mittel. Erste Anlaufstelle sind bei den meisten Mittelständlern traditionell die Hausbanken. Da diese bei der Kreditvergabe seit der Finanzkrise deutlich restriktiver agieren und immaterielle Vermögensgegenstände, die im Rahmen von Digitalisierungsprojekten generiert werden, vielfach nicht als werthaltige Kreditsicherheiten anerkennen, entsteht mitunter eine Finanzierungslücke.
Was tun Sie, um diese Lücke zu schließen?
Bartsch: Wir bieten den Mittelständlern dinglich unbesicherte Betriebsmittelkredite, um ihren Finanzierungsbedarf zu decken. Wir arrangieren über creditshelf.com kurz- bis mittelfristige Darlehen mit Volumen von 100.000 bis fünf Millionen Euro und Laufzeiten von bis zu 60 Monaten. Diese sind für die Unternehmen deutlich günstiger als Lieferantenkredite oder die Finanzierung mit Eigenkapital. Aufgrund unserer effizienten digitalen Prozesse und unserer selbst entwickelten Kreditanalyse-Software erhalten die Antragsteller zudem in der Regel 48 Stunden nach ihrer Anfrage Feedback, ob wir den Kredit für sie arrangieren können. In ein bis zwei Wochen bekommt der Kreditnehmer dann nach einer sorgfältigen Prüfung den Kredit ausgezahlt. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller seine Kreditunterlagen in maschinenlesbarer Form einreicht – und natürlich im Rahmen unserer akribischen und tiefgehenden Analyse keine „Red Flags“ auftauchen.
Oft geht es bei der Digitalisierung darum, immaterielle Werte zu schaffen. Wie beurteilen Sie diese bei der Kreditbewertung beziehungsweise -analyse?
Bartsch: In unsere Kreditanalyse fließen verschiedene Faktoren ein. Neben klassischen Buchhaltungsdaten und der Prüfung des Zahlungsverkehrs nehmen wir auch eine Netzwerkanalyse vor, um das Geschäftsumfeld des Kreditantragstellers besser zu verstehen. In diesem Rahmen schauen wir uns selbstverständlich auch die Bilanz und damit die vorhandenen immateriellen Vermögensgegenstände an. Die Bewertung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel dem Geschäftsmodell, der Art des Vermögens und dem Zeitraum, in dem das Vermögen aktiviert wurde. Von daher ist dies immer eine Einzelfallbetrachtung. Deshalb ist die Voraussetzung für unsere Kreditanalysten ein fundiertes Branchen- und Expertenwissen.