Neuer Fonds

Wikifolio-Trader Philipp Haas wird Fondsmanager

Eigentlich ist es ein Riesenunterschied, ob man auf Wikifolio Trades veröffentlicht oder als Fondsmanager das Geld anderer Menschen verwaltet. Oder doch nicht? Philipp Haas kennt beides – er war zuerst auf Wikifolio unterwegs. Und hat nun seinen eigenen Fonds.

12.10.2021

Es ist scheinbar eine dieser Unverhofft-kommt-oft-Geschichten. Philipp Haas ist seit Jahren auf Wikifolio unterwegs. Bedeutet, dass er einer jener Anleger ist, denen andere auf der Investmentplattform folgen können. Seit 2016 postet er seine Trades, zuletzt zum Beispiel den Kauf von Anteilen des spanischen Bauunternehmens Sacyr.

Nun ist Haas auch als Fondsmanager aktiv. Genauer, mit seinem eigenen Haasinvest4 innovation. Aus Whizz-Kid wird Würdenträger? Unverhofft kommt oft? Ganz so einfach ist es nicht, das zeigt schon der Blick in die Vita von Haas.

Der ist zwar schon lange auf Wikifolio gemeldet. Seine Trades sind auch investibel – Wikifolio rechnet die Portfolien seiner Vorzeige-Trader in Zertifikate um, in die Anleger ihr Geld stecken können. Auch ansonsten ist Haas umtriebig. Youtuber, Buchautor, alles im Portfolio.

Eine Auszeichnung hat Haas ebenfalls schon eingefahren, als „future fund star“ für eine seiner Wikifolio Strategien. Doch vor allem war Haas bereits auf professioneller Anlageebene unterwegs. War schon bei DJE aktiv, arbeitete im Research mit dem Schwerpunkt Technologie und Konsumenten unter anderem für den DJE – Buyback & Dividend.

Fondsmanager Haas wirbt mit niedrigen Kosten

Nun also der eigene Fonds, der Haasinvest4 innovation. Darauf habe er schon einige Jahre hingearbeitet, sagt Haas in einem Youtube-Film zum Neuling mit konzentriertem Fokus auf Wachstumswerte.

Dort unterstreicht er auch, was ihm am Fonds wichtig ist. Unter anderem die Verwaltungskosten von 0,79 Prozent im Jahr, dazu 5 Prozent Performance-Fee. Viele aktive Fonds sind in seinen Augen vergleichsweise teuer. Dazu kommt, dass er den Aktienfonds als eine Art „privates Family Office“ betrachtet, damit eigenes Vermögen verwaltet. Für ihn ist das ein Grund, nicht zu sehr ins Risiko zu gehen. Und dann ist da noch der Online-Direktvertrieb, etwa über den eigenen Newsletter. Denn eine Vertriebsmannschaft, wie in den großen Fondshäusern üblich, hat Haas nicht hinter sich.

Ob seine Rechnung aufgeht und die Anleger zugreifen, sodass er in absehbarer Zeit ein gewisses Fondsvolumen vorweisen kann? Das wird die Zukunft zeigen. Immerhin, mit dem Digital Leaders Fund gibt es einen Fonds, der mit einer vergleichbaren Geschichte aufwartet – und erfolgreich ist. Indem er eine klare Story erzählt, den Fokus auf Wachstumswerte lenkt, clever mit eigenem Newsletter wirbt, sich an Selbstentscheider wendet.

Unverhofft kommt oft? Von wegen.