Wie Anleger günstige Aktien finden

Richard Halle: Ich sehe da schon so etwas wie eine Rotation. Es zeigt sich einfach, dass für viele Anleger die inzwischen erheblichen Bewertungen schon eine Sorge sind und sie nach Alternativen suchen.

Halle: Sie sind schon ein Vervielfältiger, weil sie in die beliebten Werte investieren. Und das war in der Vergangenheit vor allen Growth-Aktien.

Halle: Das ist eine der zentralen Fragen. Ganz entscheidend ist es, auf die Bilanzen zu schauen. Wenn ein Unternehmen eine starke Bilanz hat, dann mag es unbeliebt sein und das auch für eine gewisse Zeit – aber es hat auch die Robustheit, diese Phasen auszuhalten. Da gibt es schon Druck, weil Anleger sagen: Du kannst doch jetzt nicht da einsteigen! Die Value-Falle funktioniert auch andersherum: Man darf nicht so paranoid auf diese Fallen starren, dass du dann gar nicht mehr investierst.

Halle: Deswegen haben wir im M&G (Lux) European Strategic Value Fund auch eine breite Streuung von 60 bis 100 Titeln. Für den Fall, dass man einmal falsch liegen sollte mit seiner Einschätzung.

Halle: Da hat sich vieles aufgeweicht, das stimmt.

Halle: Wir müssen schauen, ob ein Unternehmen “vulnerable for good news“ ist, also empfänglich für gute Nachrichten. Bei denen spiegelt der Aktienpreis die negativen Informationen adäquat wider, nicht aber die möglichen Verbesserungen.

Halle: Wir sind agnostisch, geben unseren Unternehmen zwischen 3 bis 5 Jahren Zeit.

Halle: Ja, wir suchen nach den vernachlässigten Feldern. Das können zum Beispiel Finanzunternehmen sein, Pharma oder Energie. Das sind die mit einer hohen Kapitalrendite, die sie unabhängig vom Markt erwirtschaften, weil sie Preise durchreichen können.