Betriebliche Zusatzleistungen

So profitieren Beschäftigte von der bKV

Im Kampf um rare Fach- und Nachwuchskräfte helfen Benefits. Dazu gehören etwa die betriebliche Altersvorsorge (bAV) oder eine betriebliche Krankenversicherung (bKV). Letztere gewinnt zunehmend an Beliebtheit als Zusatzleistung für Beschäftigte. Fabian von Löbbecke, CEO der HDI Pensionsmanagement AG, und Dr. Rainer Reitzler, Vorstandsvorsitzender der Münchener Verein Versicherungsgruppe, erklären, warum.

18.10.2023

Der Fachkräftemangel in Deutschland spitzt sich zu. Die Studienergebnisse und Rückmeldungen aus dem Arbeitsmarkt sind alarmierend: 66 Prozent der Unternehmen beklagen laut ifo-Konjunkturumfrage aus dem Jahr 2022 zunehmenden Fachkräftemangel.

Bereits 280 Berufe stehen auf dem Index mit gravierendem Engpass – Tendenz steigend. „Denn noch stehen die Babyboomer überwiegend in Lohn und Brot“, sagt Fabian von Löbbecke, CEO der HDI Pensionsmanagement AG.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten über Benefits nachdenken, um die Attraktivität des Unternehmens zu erhöhen. Der Stellenwert einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) oder einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) als Instrumente zur Mitarbeitendengewinnung und -bindung hat aus Sicht der Arbeitnehmenden und Jobsuchenden stark zugelegt.

Attraktive Versorgungsbausteine

Für 68 Prozent würde eine bAV den Arbeitsplatz attraktiver mache – so eine Civey-Befragung aus diesem Jahr. Ein Invest in arbeitgeberfinanzierte bAV- oder bKV-Leistungen kommt dem Unternehmen somit zugute. Zum einen ist die Bindung von Arbeitnehmern günstiger als die Rekrutierung, zum anderen können zum Beispiel bAV-Beiträge deutlich effizienter wirken als klassischer Arbeitslohn.

„Aufwendungen zur bAV bleiben grundsätzlich sozialabgabenfrei und können entsprechend großzügiger bemessen werden als eine alternative Gehaltserhöhung, die durchschnittlich mit 23 Prozent Lohnnebenkosten inklusive Umlagen belastet ist“, erklärt Löbbecke.

Auch eine bKV kann helfen. Dr. Rainer Reitzler, CEO der Münchener Verein Versicherungsgruppe: „Die betriebliche Krankenversicherung sorgt für eine hohe Mitarbeiterbindung und für die Förderung der Gesundheit der Angestellten.“

Wer als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber also kreativ denkt, kann attraktive Versorgungsbausteine in das Paket für die Mitarbeitendenbenefits integrieren, um den Beschäftigten gegenüber Wertschätzung zu zeigen. Neben klassischen Altersvorsorgeleistungen können auch Module zur Arbeitskraftabsicherung die Attraktivität der Arbeitgebermarke steigern.

Fabian von Löbbecke

ist CEO der HDI Pensionsmanagement AG und im Vorstand der HDI Lebensversicherung AG zuständig für Neugeschäft und Produktmanagement Leben

Dr. Rainer Reitzler

ist Vorstandsvorsitzender Münchener Verein Versicherungsgruppe

Welche Vorteile sehen Sie in der betrieblichen Krankenversicherung für Unternehmen und deren Belegschaft?

Rainer Reitzler: Die betriebliche Krankenversicherung sorgt für eine hohe Mitarbeiterbindung und für die Förderung der Gesundheit der Angestellten. Arbeitgeber können so ihre Attraktivität steigern und gleichzeitig Fehlzeiten reduzieren. Zudem können Unternehmen ihre Personalkosten senken, da zufriedene Mitarbeitende seltener das Unternehmen wechseln. Weiterhin sparen Arbeitgeber durch die bKV, da ein effizientes Gesundheitsmanagement im Betrieb teure krankheitsbedingte Ausfallzeiten minimiert. Das senkt auch die Umsatzverluste. Die Beiträge der bKV können außerdem als gewinnmindernde Betriebsausgaben angesetzt werden. Arbeitgeber gewinnen durch eine bKV leichter neue Talente und Fachkräfte. Darüber hinaus ist die bKV im Vergleich zu anderen Zusatzleistungen wie zum Beispiel einen Mobilitätszuschuss sehr günstig für Unternehmen.

Wie sorgt der Münchener Verein als Anbieter dafür, dass Ihre bKV vielfältige Leistungen und individuelle Optionen bietet, um den unterschiedlichen Anforderungen der Beschäftigten gerecht zu werden?

Reitzler: Jeder Mensch ist anders. Unsere bKV trägt diesem Gedanken Rechnung und sorgt mit den individuellen Leistungen unserer Budgettarife für maximale Flexibilität. Jeder Mitarbeitende hat unterschiedliche Bedürfnisse und auch individuelle Lücken in der Gesundheitsversorgung. Über das abgeschlossene Budget, welches der Arbeitgeber für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absichert, kann frei verfügt und individuell entschieden werden. So kann der Mitarbeiter das Budget für den hohen Selbstbehalt bei einer Zahnersatzmaßnahme, für eine neue Brille, den Osteopathen oder die Reiseimpfung für den anstehenden Urlaub verwenden. Für den Ernstfall bieten die stationären Zusatztarife eine vollumfängliche Absicherung im Krankenhaus. Auch für den Arbeitgeber bieten sich neben der reinen Wahl der Absicherung weitere Optionen. Unsere betriebliche Krankenversicherung ist außerdem schon ab drei Mitarbeitenden möglich. Somit profitieren bei uns auch kleine Betriebe von den Vorteilen einer bKV.

Welche digitalen Ansätze und Technologien integriert der Münchener Verein in seine bKV-Angebote?

Reitzler: Die gesamte Wertschöpfungskette ist bei uns digital. Arbeitgeber können bei uns die bKV in wenigen Schritten digital abschließen, die Vermittler und Makler können alle Berechnungen über das Vorsorge-Portal vornehmen. Der Arbeitgeber erhält seine Policen für die Arbeitnehmer ebenfalls digital und kann direkt in unserem Portal An- und Abmeldungen durchführen. Für das Geltendmachen von Leistungen können die Kunden die Rechnungen mit der Service-App fotografieren und einreichen. Die Rückmeldung über die Schadenregulierung erfolgt dann ebenfalls auf dem digitalen Weg.

Wie unterstützt der Münchener Verein Unternehmen dabei, die bKV erfolgreich einzuführen und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen?

Reitzler: Im Gegensatz zur betrieblichen Altersvorsorge bietet die bKV noch relativ freie Gestaltungsmöglichkeiten für Arbeitgeber. Wir unterstützen die Firmen dabei bei jedem Schritt. Zum einen bieten wir eine kundenspezifische Analyse und Auswertung zum Thema Kostenreduzierung an. Zum anderen hilft ein Spezialisten-Team bei der konkreten Einführung im Unternehmen und unterstützt auch bei der Kommunikation mit den Mitarbeitenden.