Altersvorsorge

Geldanlage im Ruhestand: Das gilt es zu beachten

Mit dem Schritt in den Ruhestand haben sich die Fragen rund um die Finanzen nicht erledigt. Aufgrund der hohen Lebenserwartung der Bundesbürger bleiben sie noch über Jahrzehnte akut. Wichtig sei daher, einen Teil der Rücklagen auch weiterhin renditeorientiert anzulegen, so Christian Nuschele von Standard Life. Er gibt Tipps zur Geldanlage im Ruhestand.

20.10.2023

Endlich naht der Ruhestand. Kann damit das Thema Geldanlage ad acta gelegt werden? Nein, meint Christian Nuschele, Head of Distribution & Marketing beim Versicherer Standard Life: „Die finanzielle Planung des Ruhestands ist enorm wichtig. Dabei müssen alle Vermögenswerte, Einnahmen sowie fixe Ausgaben im Alter berücksichtigt und in einem Finanzplan zusammengefasst werden. Dabei spielen auch die Lebenserwartung und der Anlagehorizont eine große Rolle.“

Vielen ist nicht klar, wie viel Absicherung wirklich nötig ist

Doch vor allem bei der Einschätzung der Lebenserwartung vertun sich viele Ruheständlerinnen und Ruheständler. Dr. Ruth Maria Schüler, Economist für Soziale Sicherung und Verteilung beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, schreibt in der Analyse einer Befragung: „Dabei wird die Lebenserwartung von Männern und Frauen im Alter von 65 Jahren um jeweils fünf Jahre unterschätzt. Eine Auswertung der IW-Personenbefragung 2023 zeigt, dass die eigene Altersvorsorge breiter aufgestellt ist, wenn das Wissen um die Alterssicherung höher ist. Systemisches Wissen um die gesetzliche Rentenversicherung ist hierbei relevanter als das Wissen um den demografischen Wandel.“

Die Altersvorsorgebemühungen in Deutschland würden vielfach als zu niedrig angemahnt. Schüler: „Aus der ökonomischen Theorie können mindestens drei Erklärungen für eine niedrige Spar-Aktivität angeführt werden. Neben unzureichenden Spar-Kapazitäten oder einer höheren Präferenz für Gegenwartskonsum können niedrigere Vorsorgebemühungen auch an einem mangelnden Informations- oder Kenntnisstand bezüglich des Themas Alterssicherung liegen.“ Dieses Defizit kann jedoch ohne Probleme ausgeglichen werden.

Zunächst die Fixkosten absichern

Das Verbraucherportal Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz empfiehlt, auch im Ruhestand noch weiter über rentierliche Geldanlagen nachzudenken – allerdings erst nachdem die „notwendigen Fixkosten wie Miete, Telefon, Strom, Essen und Gesundheitskosten abgesichert“ sind.

Nuschele: „Für die Deckung der laufenden Fixkosten bietet sich eine sofort beginnende, voll garantierte Rente an. Standard Life hat eine solche mit FREELAX Sofort im Programm. Laut dem Verbraucherportal Bayern sollte dringend auch die individuelle finanzielle Situation geprüft werden. „Brauchen Sie wirklich noch die Unfall-, Tierhalterhaftpflicht oder die teure Rechtsschutzversicherung? Ist die jährliche Laufleistung Ihres Wagens in der Kfz-Versicherung nicht zu hoch angesetzt?“ 

Budget gehört auf den Prüfstand 

Auch sollten die unterschiedlichen Angebote für Strom, Gas oder Mobiltelefon verglichen werden. „Hier liegt oft viel Sparpotenzial.“ Und ebenfalls wichtig: „Für unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen und als Notreserve sollten Sie mindestens drei Netto-Monatseinkommen auf dem Giro-Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch zurücklegen.“

Für eine rentierliche Anlage empfiehlt Christian Nuschele fondsgebundene Lebensversicherungen. Denn diese würden eine „breite Fondsauswahl mit Fonds aus den wichtigsten Anlageklassen, Regionen und Branchen und damit sehr attraktive Anlagemöglichkeiten“ bieten. Die vom Versicherten ausgewählte Anlagestrategie sei jederzeit veränderbar, und die notwendigen Umschichtungen seien kosten- und zudem auch steuerfrei möglich. Für etwaige unvorhergesehene, spontane Ausgaben offerieren fondsgebundene Lebensversicherungen die Option von flexiblen Teilauszahlungen.

Lang andauernden Finanzbedarf im Ruhestand nicht unterschätzen

Immerhin: Wie die Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft erbrachte, gaben 85 Prozent der Befragten an, Anspruch auf eine gesetzliche Rente oder eine Beamtenpension zu haben. 40 Prozent sorgen betrieblich vor. 35 Prozent verfügen zudem über eine private Altersvorsorge.

Eine ausreichende Altersvorsorge ist wichtig. So schreibt etwa IW-Expertin Schüler, dass nach Zahlen des Statistischen Bundesamts 65-jährige Frauen eine Lebenserwartung von 86 Jahren haben. Für 65-jährige Männer liegt sie bei immerhin 83 Jahren. Eine lange Zeit im Ruhestand, die viele Rücklagen erfordert, soll der gewohnte Lebensstandard erhalten bleiben und auch mal eine schöne Urlaubsreise ins Ausland möglich sein.

Christian Nuschele

ist als Head of Distribution & Marketing bei Standard Life für die gesamten Vertriebs- und Marketingaktivitäten verantwortlich

Im Alter von 60+ ist der Ruhestand sehr nah. Hat sich damit das Thema Altersvorsorge erledigt?

Christian Nuschele: Ganz im Gegenteil. Es geht um die finanzielle Planung des Ruhestands und die Entwicklung einer Einkommensstrategie fürs Alter. Viele Kundinnen und Kunden haben in ihrem Arbeitsleben oder auch durch Erbschaften ein gewisses Vermögen angehäuft, das jetzt neu organisiert werden muss. Ihnen ist dabei besonders wichtig, dass ihr erworbenes Vermögen nicht durch die Inflation schrumpft und sie ihren Lebensstandard im Alter halten können.

Worauf sollten Anleger bei der Ruhestandsplanung besonders achten?

Nuschele: Ihnen sollte vor allem bewusst sein, dass es ein sehr komplexes Thema ist. Es müssen alle Vermögenswerte, Einnahmen sowie fixe Ausgaben im Alter berücksichtigt und in einem Finanzplan zusammengefasst werden. Dabei spielen auch die Lebenserwartung und der Anlagehorizont eine große Rolle. Aufgrund der Komplexität, aber vor allem auch wegen der enormen Bedeutung für Kundinnen und Kunden empfehle ich auf jeden Fall, bei der Ruhestandsplanung den Rat eines unabhängigen Beraters einzuholen.

Ergibt es Sinn, die gesamten Rücklagen zu verrenten?

Nuschele: In den meisten Fällen geht es eher um die Kombination verschiedener Lösungen. Insbesondere die Kombination von sofort beginnender Rente und fondsgebundener Lebensversicherung erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weil sie sich besonders flexibel handhaben lässt und sehr gut zum Bedarf der Ruheständler passt. Die sofort beginnende Rente sollte genutzt werden, um die laufenden, relativ fixen Ausgaben – wie für Miete, Mobilität oder Lebenshaltung – mit entsprechenden laufenden Einnahmen zu decken. Es sollte aber nicht mehr verrentet werden, als für die Deckung der fixen Ausgaben notwendig ist.

Welche Vorteile hat eine fondsgebundene Lebensversicherung?

Nuschele: Fondsgebundene Lebensversicherungen bieten eine breite Fondsauswahl mit Fonds aus den wichtigsten Anlageklassen, Regionen und Branchen und dadurch sehr attraktive Anlagemöglichkeiten. Die gewählte Anlagestrategie ist jederzeit veränderbar, und die notwendigen Umschichtungen sind kosten- und steuerfrei möglich.

Welche Eigenschaften weisen die Lösungen für den Ruhestand von Standard Life auf?

Nuschele: Standard Life bietet für die Verrentung mit „FREELAX Sofort“ eine sofort beginnende voll garantierte Rente an, also eine Rente, die nicht nur lebenslang, sondern auch in voller Höhe garantiert ist. Mit einem Rentenzins von 2,75 Prozent ist sie im Neugeschäft die aktuell am höchsten verzinste voll garantierte Rente. Unsere fondsgebundene Lebensversicherung „WeitBlick“ kann bis zum Endalter von 100 abgeschlossen werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, lebenslang renditeorientiert investiert zu bleiben. Bei „WeitBlick“ kann ein automatisierter Auszahlplan abgeschlossen werden, um einen höheren Kapitalbedarf im Alter beispielsweise aufgrund von anfallenden Pflegekosten zu decken. Auch die steueroptimierte Vermögensübertragung an nachfolgende Generationen ist möglich.