Mietmodelle

Kaufen war gestern, Mieten ist gefragt!

Liquide bleiben und stets auf neue Produktgenerationen setzen – dies ermöglichen Mietmodelle. Heino Deubner, Chef von Miete24, über das innovative Geschäft und Partner Grenke.

Büroausstattung

04.12.2024

Miete24 aus Velten bei Berlin hat den Vertrieb von Büroausstattung neu erfunden. „Wir sind die Antwort auf einen Kulturwandel. Immer mehr Selbstständige wollen Geräte oder Software lieber mieten statt kaufen“, sagt Heino Deubner, CEO von Miete24, an der sich Finanzierungsspezialist Grenke AG beteiligte.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wohnungen mieten – klar, Mietwagen kennen auch alle. Aber Handys oder Kaffeevollautomaten zu mieten, ist das sinnvoll?

Heino Deubner: Aber sicher. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer wollen nutzen, aber nicht kaufen. Sie können bei Miete24 unter anderem ihre IT-Ausstattung, Smartphones oder auch Büromöbel mieten. Der Vorteil: Statt unnötig Gelder im Anlagevermögen zu binden, schonen sie damit die Liquidität ihrer Firma.

Ist Mieten auch aus steuerlicher Sicht von Vorteil?

Deubner: Handelt es sich bei einem Kauf von Ausstattung nicht um ein geringwertiges Wirtschaftsgut, ist die Investition nach der Nutzungsdauer abzuschreiben. Mietraten sind Betriebsausgaben und mindern so ab sofort den zu versteuernden Gewinn.

Sie versprechen einen Mietprozess, der so einfach ist wie Online-Shopping.

Deubner: Das schaffen wir auch. Miete24 ist das erste digitalisierte Mietportal, das binnen Sekunden Mietverträge für mehr als 10.000 IT-Produkte für 12, 24 oder 36 Monate abwickeln kann. Unser Finanzierungspartner ist die Grenke AG, ein global tätiger Anbieter, der seit dem vergangenen Jahr zu gut einem Viertel an Miete24 beteiligt ist.

Es geht bei den teils kostspieligen Geräten wahrscheinlich auch um Bonitätsprüfungen. Deshalb die Partnerschaft mit Grenke?

Deubner: Wir konnten zwar durch Bank- und Bonitätsabfragen die Ausfallwahrscheinlichkeiten unserer Kundschaft gut in den Griff bekommen. Aber wir haben uns nicht zugetraut, eine große Leasinggesellschaft zu werden, und das wird man in dem Business irgendwann zwangsläufig, wenn das Geschäft floriert. Ich kannte Grenke aus der Vergangenheit und wusste, dass sie wie wir einen Fokus auf den Mittelstand haben. Grenke konzentriert sich auf eher kleinere Unternehmen, die durchschnittlichen Leasingverträge liegen bei rund 9.000 Euro. Das muss man im Leasing auch können, dafür wird Grenke AG bewundert. Deshalb habe ich das Unternehmen angesprochen.

Also fiel die Entscheidung gleich für die Grenke AG aus Baden-Baden?

Deubner: Nein, ich habe mehr als 100 infrage kommende Anbieter kontaktiert. Bei der Suche und den Verhandlungen habe ich mir Zeit genommen, das lief in etwa ein Dreivierteljahr. Und diese Zeit muss man sich auch nehmen. Es geht nicht allein darum, ein Unternehmen zu finden, das bei einem Mittelständler einsteigen und so zusätzliche Kunden gewinnen möchte. Es sollte vor allem ein Partner sein, der genauso innovativ ist wie wir. Bei der Grenke AG wurde schnell erkannt, dass wir in einem Bereich tätig sind, der Zukunft hat. Das Unternehmen ist ein Player, der einfach zu uns passt. Gut für Miete24 war und ist, dass wir etwas Neues machen und damit nicht mit bestehenden Konkurrenten zu vergleichen sind. Notwendig ist es allerdings, als Person und für das Geschäftsmodell Vertrauen aufzubauen.