Finanzen

Kapitalschutz bedeutet, Risiken in Chancen zu verwandeln!

Die Deutschen wollen vor allen Dingen Sicherheit bei ihrer Geldanlage und im Kapitalschutz. Für rund 80 Prozent der Anleger ist dieser Aspekt laut einer Forsa-Studie der Faktor, der ihre Anlageentscheidungen am meisten beeinflusst. Die Angst vor dem Geldverlust an der Börse durch internationale Konflikte oder Umbrüche hält daher viele Bürgerinnen und Bürger davon ab, in Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs zu investieren.

07.03.2024

Bei der Anlage und dem Kapitalschutz gilt es, sich am Börsenaltmeister André Kostolany zu orientieren, der einst die Feststellung traf: „Mit der Angst geht die Börse nach oben“. Kapitalschutz bedeutet für mich deswegen auf der einen Seite die gezielte Absicherung von Vermögenswerten gegenüber aktuellen und zukünftigen Gefahren. Dabei müssen Sie als Privatanleger Markt- und Kursrisiken genauso berücksichtigen wie politische, rechtliche oder steuerliche Risiken. Auf der anderen Seite ist es wichtig, die großen Chancen an den Kapitalmärkten zu nutzen, weil wir in Zeiten nach wie vor hoher Inflationsraten auch weiterhin in einer Welt tiefroter Realzinsen leben, und das trotz der gestiegenen Zinsen.

Die USA bleiben monetär weiter auf Vollgas

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass auch große Krisen gemeistert und überwunden werden können. Das gilt für die Folgen der Corona-Pandemie, die Geopolitik und die damit einhergehenden Konflikte, wie den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, ebenso wie für makroökonomische und geldpolitische Herausforderungen. Die Weichen der Geldpolitik sind mittlerweile zumindest seitens der US-Notenbank klug gestellt und Unternehmen wie Bürger haben auch in Europa gelernt, mit externen Schocks zu leben.

Am 5. November 2024 werden die US-Bürger an die Wahlurnen gerufen. Um wiedergewählt zu werden, hat der amtierende US-Präsident Joe Biden verkündet, die US-Wirtschaft weiter finanziell zu unterstützen, unabhängig davon, wie hoch das Schulden-Defizit der USA ausfällt. Die Kaufkraft unserer Papiergeld-Währungen wird im Fahrwasser des US-Dollar als Weltleitwährung deswegen weiter erodieren. Das gilt auf die Gemeinschaftswährung des Euro und Deutschlands Bürger.

Deutschlands Schuldenbremse ist kein Kapitalschutz

Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Nachtragshaushalt des Jahres 2021 als verfassungswidrig eingestuft hat, fehlen der Ampelregierung 60 Milliarden Euro für geplante Investitionen. Die anschließend durch Finanzminister Lindner erstmals in der Geschichte verhängte Haushaltssperre war ein Offenbarungseid, für die politische Seriosität und Stabilität Deutschlands. Parallel dazu ist eine kontrovers geführte Diskussion um die seit dem Jahr 2009 in Artikel 109 Abs. 3 Grundgesetz verankerte Schuldenbremse entbrannt.

Diese sieht vor, dass die strukturelle Nettokreditaufnahme durch den Bund nur noch 0,35  Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen darf. Den Ländern ist eine erneute Nettokreditaufnahme völlig untersagt. Eine Ausnahme sieht das Grundgesetz nur bei benötigten Geldern aufgrund einer Notsituation vor. Dazu zählen beispielsweise Naturkatastrophen, Pandemien oder Kriege. Ob es allerdings rechtmäßig ist, dass jetzt im Nachhinein einfach eine Notlage erklärt werden darf, damit die Schuldenbremse nochmals ausgesetzt werden kann, wird vermutlich in Zukunft wiederum die Gerichte beschäftigen.

Deswegen plädieren zahlreiche Politiker und Ökonomen für die Abschaffung der Schuldenbremse. Das Hauptargument ist dabei meist der Verweis auf die geringe Staatsverschuldungsquote Deutschlands. Es ist zutreffend, dass die nominalen deutschen Staatsschulden mit einer Verschuldungsquote in Höhe von rund 67 Prozent des BIP im internationalen Vergleich als durchaus moderat zu bewerten sind.

Die öffentlichen Vermögen Deutschlands verfallen!

Japan liegt bei 258 Prozent, Griechenland bei 166 Prozent, Italien bei 154 Prozent, die USA bei 122 Prozent und Frankreich bei 111 Prozent. Problematisch ist allerdings die implizite Staatsverschuldung der Bundesrepublik durch eingegangene und ungedeckte Zahlungsverpflichtungen. Dazu zählen zum Beispiel das Renten- und Gesundheitssystem, die Pflegeversicherung und weitere Sozialversicherungen, ebenso die milliardenschweren Staatsbürgschaften für die EU.

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen berechnet seit Jahren die implizite Staatsschuldenquote Deutschlands. Investments in Aktien schützen Sie vor dem drohenden Wohlstandsverlust. Ohne die Bilanzkosmetik der Politik kommt er zu erschreckenden Ergebnissen: Würde man die implizite Staatsverschuldung der Staaten mitberücksichtigen, läge die Verschuldungsquote höher als in Italien oder Griechenland. Das Problem für die Zukunftsfähigkeit sind dabei nicht die vermeintlich hohen Staatsschulden, sondern der Verfall der öffentlichen Vermögen, da die Nettoinvestitionen seit 20 Jahren im negativen Bereich verharren.

Der Staat lebt von seiner Substanz zulasten der kommenden Generationen. Gleichzeit hat Deutschland im europäischen Vergleich die geringste Quote an privatem Eigentum. Verlassen Sie sich deswegen nicht auf den Staat, der seinen Schutzfunktionen längst verloren hat, sondern nehmen Sie das Heft des Handelns eigenverantwortlich selbst in die Hand.

Schützen Sie sich vor dem drohenden Wohlstandsverlust

Langfristig werden diese Rahmenbedingungen, Entwicklungen und Fehlsteuerungen nicht nur zu einer Geldentwertung des Euro führen, sondern zu einem gesamtgesellschaftlichen Wohlstandsverlust. Produktivität und Wohlstand einer Volkswirtschaft kommen nicht aus einer Notenpresse, sondern aus der realen Wirtschaft mit ihren Produkten und Dienstleistungen und den dahinterstehenden Unternehmen.

Wird – unabhängig von der Zinspolitik – mehr Geld geschöpft als Wirtschaftskraft vorhanden ist, führt das dennoch zu steigender Inflation und somit einem Verlust von Wohlstand und Kaufkraft. Für Sie als Bürger und Privatanleger bedeutet das:

Wer sein Vermögen in Euro-Geldwerten hält, wird hart vom Wohlstandsverlust Europas und dem schwachen Euro getroffen.

Diversifikation, Disziplin und Risikomanagement sind die Basis für Anlageerfolg und Kapitalschutz

Die Grundtugenden für eine erfolgreiche Anlage und Verwaltung Ihres Vermögens sind Diversifikation, Disziplin und Risikomanagement. Gerade in Zeiten, in denen Marktturbulenzen für viel Unsicherheit sorgen, zeigt sich, wie wichtig eine breite Diversifikation ist. Damit meine ich nicht nur die Wahl unterschiedlicher Anlageklassen, sondern auch den gezielten Einsatz unterschiedlicher Anlagestrategien.

Durch eine globale Streuung Ihres Geldes in Sachwerte wie Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs, aber auch Edelmetalle wie Gold oder Kryptowährungen wie den Bitcoin schützen Sie sich vor dem drohenden Wohlstandsverlust. Nehmen Sie sich den Titel meines neuen Buches zum Vorbild: Kapitalschutz First – Make your Money Safe again!

Markus Miller

ist Gründer des spanischen Medien- und Beratungsunternehmens GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U mit Sitz auf Mallorca und Betreiber der Informations- und Kommunikations- und Consultingplattform geopolitical.biz