Kooperation

So geht feministische Stiftungsarbeit

Seit vielen Jahren arbeitet die Bethmann Bank mit der Frauenstiftung Filia zusammen, um nachhaltige Stiftungsarbeit zu fördern. Bei dem gemeinsamen Projekt geht es insbesondere darum, Frauen zu fördern und Interessierte in die Stiftungsarbeit einzuführen.

16.06.2023

Die Bethmann Bank bietet eine finanzielle und ethisch verantwortungsvolle Vermögensverwaltung, bei der Umwelt- und soziale Auswirkungen von Investitionen berücksichtigt werden. Durch die Integration von Nachhaltigkeitskriterien verbessert sie ihre Risikosteuerung und identifiziert Möglichkeiten, die sonst unentdeckt bleiben könnten. Portfoliomanagerin Jennifer Paffen über eine feministisch basierte Stiftungsarbeit.

Jennifer Paffen

ist Portfoliomanagerin für nachhaltige Aktien bei der Bethmann Bank

Welche Perspektiven sehen Sie im Bereich nachhaltige Projekte und Vermögensverwaltung?

Jennifer Paffen: Bisher wird nur ein geringer Anteil an Vermögenswerten nachhaltig angelegt. Laut FNG, dem Forum Nachhaltige Geldanlagen, Marktbericht 2022, liegt der Anteil nachhaltiger Fonds und Mandate in Deutschland unter zehn Prozent. Hier gibt es also noch viel Luft nach oben. Auch wir nehmen das stetig wachsende Interesse, aber auch den steigenden Anspruch unserer Kundinnen und Kunden an nachhaltige Anlagelösungen wahr und arbeiten täglich daran, dem in unserer Vermögensverwaltung gerecht zu werden. Diverse Verordnungen und Regelwerke auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene sollen zu einer Vereinheitlichung des Nachhaltigkeitsverständnisses beitragen. Nachhaltige Produkte werden so transparenter und vergleichbarer.

Warum arbeitet die Bethmann Bank mit der Frauenstiftung Filia zusammen?

Paffen: Zunächst verbindet uns eine langjährige vertrauensvolle Geschäftsverbindung, die schlicht aufgrund der Bedarfslage von Filia und unserem Lösungsangebot zustandegekommen ist. Dank der gemeinsam durchgeführten Veranstaltungen entwickelte sich auch ein Zugang zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Mädchen- und Frauenförderung.

Welche Ziele möchten Sie in Zusammenarbeit mit Filia in Bezug auf Chancengleichheit, Bildungszugang und menschenwürdige Arbeit verfolgen?

Paffen: Im Grunde genommen arbeiten wir von zwei Seiten derselben Sache einander zu. Filia verfolgt in ihrer Tätigkeit der Mädchen- und Frauenförderung vor allem ideelle Ziele, wohingegen wir als Finanzdienstleister für komplexe Vermögen wirtschaftlich schlicht darauf angewiesen sind, bestens ausgebildete Fachkräfte für unser Haus zu gewinnen. Diese nur unter Männern zu suchen wäre kurzsichtig und falsch, weshalb sich ein verantwortungsvoller und zukunftsfähiger Arbeitgeber mit Themen wie Vereinbarung von Familie und Beruf, Equal Pay und Chancengleichheit beschäftigen muss. Von Filia erhalten wir dazu wertvolle Anregungen.

Was sollten interessierte Frauen mitbringen, um in die Stiftungsarbeit einzusteigen?

Paffen: Stiftungsarbeit, ob gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich, ist zunächst einmal idealistisch geprägt. Eine Identifikation mit den Stiftungszwecken ist für deren erfolgreiche Erfüllung daher unerlässlich. Das gilt für alle – Frauen wie Männer. Je größer eine Stiftung ist, desto mehr ähnelt sie häufig, bei allem Idealismus, einem Unternehmen, in dem Frauen dieselben Tugenden benötigen wie in jedem Bereich der Wirtschaft: Durchsetzungsvermögen, strategisches und taktisches Geschick, Eloquenz und Empathie. Bei kleineren Stiftungen sind vor allem Flexibilität, Organisationsgeschick und Kommunikationsfähigkeit gefragt. Aber auch dabei lässt sich nicht zwischen Frauen und Männern differenzieren.