Investments in asiatische Medizinaktien

Erfahrung zahlt sich aus

Die Kapitalmärkte scheinen zurzeit erholt. Doch viele Anlegende suchen nach mehr Sicherheit, ohne Performance zu verlieren. Warum Medizinaktien aus der Region Asien-Pazifik eine positive Entwicklung versprechen, erklärt Dr. Cyrill Zimmermann, Leiter Healthcare Funds & Mandates bei Bellevue Asset Management. Er setzt unter anderem auf enge Kontakte vor Ort, um für mehr Stabilität im Depot zu sorgen.

11.10.2023

Dr. Cyrill Zimmermann

gründete 2001 Adamant Biomedical Investments und leitete die Investmentboutique bis zu ihrer Übernahme durch Bellevue Asset Management. Dort ist er Head of Healthcare Funds & Mandates

Sie sind Spezialist für Pharma-Aktien aus dem Raum Asien-Pazifik. Was macht diese Titel für Anlegende auch hierzulande attraktiv?

Cyrill Zimmermann: Die fundamentalen Faktoren stimmen. Rund 60 Prozent der Weltbevölkerung leben in Asien. Dazu kommt die Demografie: Nicht nur in Japan oder Südkorea werden die Menschen immer älter. Das spricht für steigende Gesundheitsausgaben – zumal wachsende Mittelschichten wie in China oder Indien über die Kaufkraft dafür verfügen.

Wie finden Sie vielversprechende Unternehmen in der Region, und was zeichnet Ihren Investmentprozess aus? 

Zimmermann: Das hängt viel mit unserer langen Erfahrung mit den Ländern und der Branche zusammen. Ich zum Beispiel bereise die Region seit mehr als 20 Jahren. Zudem stammen einige aus meinem Team von dort und sprechen lokale Sprachen. Wichtig ist es, die Unternehmen vor Ort genau unter die Lupe zu nehmen.

Der Fonds Bellevue Asia Pacific Healthcare spricht Anlegende an, die eher konservativ an den asiatisch-pazifischen Raum herangehen. Haben Sie einige Beispiele für Ihre Investmentziele?

Zimmermann: Da ist etwa Apollo Hospitals in Indien. Die größte private Klinik des Landes sorgt für Versorgung in der Breite im bald bevölkerungsreichsten Land der Welt: Rund 20 Millionen Kundinnen und Kunden gehören zum Netzwerk, die Hälfte davon digitalisiert. Seit der Coronapandemie besteht die Möglichkeit, dass sich Kunden 24/7 von Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeitern digital beraten lassen können, überall in Indien. Das Unternehmen ist seit den 1990er-Jahren an der Börse, wir kennen es seit zwei Jahrzehnten. Ein anderes Beispiel ist Legend Biotech aus China. Dort wurde eine Zelltherapie für Krebserkrankungen entwickelt, die das Immunsystem stärkt. Das Medikament wird bereits international vermarktet.

Wie ist es eigentlich um das Chancen-Risiko-Verhältnis des Fonds Bellevue Asia Pacific Healthcare bestellt?

Zimmermann: Er ist für jeden Privatanlegenden geeignet, der den asiatisch-pazifischen Markt defensiv abdecken möchte, ohne sich Chancen entgehen zu lassen. Wir investieren in Unternehmen, die in den nächsten drei Jahren jährlich ein Wachstum von 15 Prozent erzielen können. Entsprechend sollten sich auch Gewinn und Performance entwickeln.

Das klingt sehr wachstumsorientiert. 

Zimmermann: In Asien wachsen die Gesundheitsausgaben weiterhin doppelt so stark wie die Wirtschaftsleistung insgesamt. Aber die einzelnen Märkte korrelieren untereinander nur unterdurchschnittlich und tendieren eher selten im Gleichschritt. Das verspricht bei aller Dynamik tendenziell eine gewisse Stabilität im Depot.