Mehr Raum haben Eigentümer von Privatimmobilien zur Verfügung. So lässt sich der zentrale Befund einer Studie von Empirica Regio auf den Punkt bringen. So ist die Wohnfläche pro Kopf zwischen 2015 und 2020 in ländlichen Regionen um 3,7 Prozent gestiegen, in Großstädten um 1,5 Prozent.
Für Immobilieninvestoren allerdings sind ein paar Quadratmeter mehr oder weniger keine entscheidenden Parameter. Die liegen woanders, zeigt eine Erhebung des Beratungshauses EY. Insbesondere drei Aspekte könnten die Nachfrage nach Immobilien und damit die Preisentwicklung in der nahen Zukunft beeinflussen.
Da ist die grundsätzliche Nachfrage. Die ist hoch – und sie bleibt hoch. Transaktionen im Wert zwischen 80 und 90 Milliarden Euro prognostizieren die Marktexperten von EY für 2022 in Deutschland. Das entspricht ungefähr dem Volumen, das 2018 umgeschlagen wurde. Übrigens waren Wohnimmobilien im vierten Quartal 2021 die umsatzstärkste Nutzungsart am deutschen Immobilieninvestmentmarkt. Der Fairness halber: Rund 20 Prozent des Volumens, übers Jahr gerechnet, lag in der Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia begründet.
Immobilienanlagen bleiben „sehr attraktiv“
Für 2022 gilt: 96 Prozent der befragten Investoren halten Immobilienanlagen in Deutschland für „sehr attraktiv“. Und 34 Prozent gehen sogar von einem steigenden Investment-Volumen aus.
Ein Aspekt, der bei den Anlageentscheidungen immer wichtiger wird, ist Nachhaltigkeit. Zumindest geben das 89 Prozent der befragten Investoren an. Und das hat Folgen für die Preise: ESG-konforme Immobilien kosten mehr, sagen 79 Prozent. Sind grüne Häuser also das neue Betongold?
Aber nicht nur dieser Aspekt hat Einzug in die Anlageentscheidungen gefunden: Immobilien, so sagen 90 Prozent der Studienteilnehmer, seien ein probates Mittel gegen die Inflation. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Experten von weiterhin steigenden Preisen für Wohnimmobilien ausgehen – zumindest in 1a- und 1b-Lagen. Für die Peripherie rechnen sie mit stabilen Preisen.
Entsprechend geben 81 Prozent der Befragten an, auch 2022 würden Wohnimmobilien im Investmentfokus stehen. Ein paar Quadratmeter mehr oder weniger? Fallen dabei offenbar nicht ins Gewicht.