Gastbeitrag

Liquidität

Das Net Working Capital immer im Blick behalten

Gerade in schlechten Zeiten rückt das Net Working Capital in den Fokus, so Christian Zeller von der Beratung Enomyc in einem Gastbeitrag.

eine futuristische Lagerhalle mit Paketen, die per Roboter transportiert werden

21.10.2024

Ein Bonmot unter Selbstständigen lautet: Liquidität ist wie Luft. Man bemerkt sie erst, wenn sie fehlt. Diese Situation kann aktuell drohen: Deutlich höhere Kapitalkosten, eine lahmende Konjunktur sowie in der Folge Absatz- und Umsatzrückgänge zwingen Unternehmerinnen und Unternehmer dazu, derzeit noch mehr als in guten Zeiten auf die Liquidität zu achten.

Dabei gilt es, das Net Working Capital nicht aus den Augen zu verlieren. Diese Kennzahl weist die Differenz zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus. Die zentrale Frage für Unternehmen lautet: Is my capital working?

Net Working Capital tatsächlich arbeiten lassen

Denn in ausstehenden Forderungen oder hohen Lagerbeständen gebundenes Kapital liegt brach, steht nicht für womöglich dringend notwendige Investitionen zur Verfügung und muss gegebenenfalls durch kostspielige Kredite ersetzt werden. Eine Optimierung des Net Working Capital ist daher unbedingt zu empfehlen.

Wir von Enomyc raten unter anderem zu ...

  • ... einem transparenten Debitorenmanagement, das die Analyse der Zahlungsströme beinhaltet, inklusive der aktuellen Forderungen sowie der Zahlungshistorie und -gewohnheiten der Kundschaft. Daraus können sich Optimierungspotenziale ergeben. Zudem empfehlen sich neben anderen Maßnahmen Big-Data-basierte Kreditwürdigkeitsprüfungen und ein automatisiertes Mahnwesen.
  • ... einem smarten und durchgängigen Bestandsmanagement, das eine Bestandsanalyse und eine Nachfrageprognose mit Predictive Analytics einschließt sowie eine Lagerstrategieentwicklung und eine kontinuierliche Überwachung, welche die Einführung von wirklich relevanten Steuerungskennzahlen, also KPIs, erfordert.
  • ... einem konditionsorientierten Ordermanagement. Dabei ergeben sich aus einer Evaluierung der aktuellen Liefer- und Zahlungskonditionen sowie einer verbesserten Prozesssteuerung deutliche Potenziale. So gilt es, mithilfe von Big Data die Zahlungskonditionen zu bewerten, zu verhandeln und damit zu optimieren. Die Integration von Lieferantendaten in die eigenen Systeme dient dazu, die Prozesse in der Lieferkette auch gesamtheitlich zu optimieren.

Überschaubare Investitionen

Mit der Kombination bewährter Methoden und innovativer Data-Management-Ansätze wird das Net Working Capital in Form gebracht, so werden Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Mittelstand sollten vor modernen Tools wie dynamischer Konditionengestaltung oder systemgestütztem Risikomanagement nicht zurückscheuen. Ist das Projekt richtig aufgesetzt, sind Aufwand und Investitionen überschaubar und amortisieren sich aufgrund der Verringerung von Kapitalkosten erfahrungsgemäß meist innerhalb eines Jahres.

Mehr im Netz!

Wer wissen möchte, wie sich die Kapitalbindung optimieren lässt, erfährt in diesem Whitepaper zum Download mehr dazu.

schwarz-weiß Portrait eines älteren Mannes mit kurzen Haaren

Christian Zeller

ist Partner und Head of Operations bei Enomyc, der führenden Unternehmensberatung für die erfolgreiche Re‑Dynamisierung des Mittelstands