Die Klage über ausufernde Bürokratie ist allgegenwärtig. Was Unternehmen unabhängig von politischen Entscheidungen tun können, demonstriert Myneva-CEO Dieter Weißhaar in seinem Gastbeitrag am
Beispiel Pflegebranche.
Bürokratie ist für viele Unternehmen eine immer schwerer zu tragende Last. Doch diese ist wohl nirgends so groß wie in der Pflege, wo sich Mitarbeitende und Management von einem Dschungel aus Regelungen und Vorschriften umstellt sehen. Die Folge: Pflegende wenden etwa ein Viertel ihrer Arbeitszeit nur für umfangreiche Dokumentationen auf. Im Durchschnitt sind das rund zwei Stunden je Schicht.
Aufwand halbieren
Vieles davon ist sinnvoll, soll es doch die Qualität der Pflege sichern. Aber insgesamt ist es eben einfach zu viel – vor allem wegen des allenthalben bestehenden Personalmangels. Und dieser wird noch wachsen, gehen doch jetzt sukzessive die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge in Rente. Mit doppeltem Effekt: Die Zahl der Fachkräfte sinkt, während die Nachfrage nach Pflegediensten tendenziell steigt.
Das ist die Ausgangslage, in der die Politik die Pflege mit Bürokratieabbau unterstützen muss. Doch diese Lösung wird nicht so schnell greifen können, wie es die gegenwärtige Situation erfordert. Daher müssen zwingend digitale und innovative Lösungen zum Einsatz kommen – direkt vor Ort, am Point of Care.
Wie das funktionieren kann, zeigt zum Beispiel die Software von Myneva. Sie entlastet die Pflegenden ganz konkret, etwa durch KI-gestützte Spracheingabe oder Echtzeitaktualisierung aller Daten in den Akten der Klientinnen und Klienten des gesamten Teams. Die schnelle Informationsein- und -weitergabe senkt die Fehlerquote und kann den Aufwand für Dokumentationen glatt halbieren.
Digitale Pflegeprozesse optimieren
Pflegeunternehmen können also selbst agieren, anstatt auf die Politik zu warten: durch Investitionen in die Digitalisierung. Diese durch Beihilfen zu erleichtern ist eine gute Idee. In Österreich oder Finnland –
beides Märkte, in denen Myneva ebenfalls vertreten ist – sind sie beispielsweise gang und gäbe. Das ist ein Grund, warum diese beiden Länder uns bei der digitalen Pflege so weit voraus sind.
Ein weiterer ist die dort besser ausgebaute Telematikinfrastruktur, die die verschiedenen Bereiche des Pflege- und Gesundheitswesens schnell und sicher miteinander vernetzt. Um den Rückstand aufzuholen, müssen daher die politischen Rahmenbedingungen stärker auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen ausgerichtet werden. Dann sollten die Pflegeunternehmen noch stärker in der Lage sein, bei der Digitalisierung voranzuschreiten.