Portrait von PALFINGER-CEO Andreas Klauser
13.05.2022
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Zur Person

Andreas Klauser

ist CEO der PALFINGER AG, dem weltweit führenden Produzenten und Anbieter innovativer Kran- und Hebelösungen

Was macht Ihr Unternehmen erfolgreich?

Andreas Klauser: PALFINGER lebt seit 90 Jahren Pioniergeist und Unternehmertum. Unsere Produkte und Lösungen unterstützen unsere Kunden in ihrer täglichen Arbeit und schaffen Mehrwerte. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern und Kunden zusammen, um gemeinsam mit ihnen aus spezifischen Herausforderungen die besten Antworten für sie zu entwickeln. Aus diesem Grund investieren wir als weltweit führender Technologiekonzern deutlich mehr als drei Prozent unseres Konzernumsatzes in Forschung und Entwicklung. Wir streben immer nach einer noch besseren Lösung, nach einem noch innovativeren Produkt. Das treibt uns an, das ist der Motor unseres Wachstums.

Welche Rolle spielt Service für ihr Geschäftsmodell?

Klauser: Unser zentrales Qualitätsversprechen ist „Maximum Uptime“. Damit versprechen wir, dass Ersatzteile binnen 24 Stunden vor Ort und verbaut sind. Das schaffen wir im engen Zusammenspiel unserer Ersatzteil-Hubs in Europa mit unseren Service- und Vertriebspartnern. Jeden Tag verlassen 20.000 Teile die PALFINGER-Lager, mehr als 95 Prozent von ihnen erreichen binnen eines Tages ihren Zielort. Um hier stetig besser zu werden, arbeiten wir an einem Konzept, das die zukunftsorientierte Unterstützung unserer Service- und Vertriebspartner beinhaltet. Mit smarten Tools zur Optimierung der Ersatzteilverfügbarkeit ermöglichen die Prognoseverfahren auf Basis Künstlicher Intelligenz noch effizientere Workflows und die Steigerung der Lieferfähigkeit auf 100 Prozent – und unsere Kunden wissen exakt, wo ihre Total Cost of Ownership liegt.

Wie kann die Digitalisierung den Service verbessern?

Klauser: Digitalisierung spielt eine treibende und zentrale Rolle. Ich möchte das an zwei Beispielen festmachen. Wir bieten mit dem „PALFINGER Smart Eye“ eine digitale Brille mit Kamera an, mit der unsere Servicemitarbeiter den Anwendern oder Technikern vor Ort bei Problemen im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter blicken können. Sie sehen, was die Anwender sehen, sie können über hunderte Kilometer hinweg präzise und schnell helfen, ein akutes Problem in Echtzeit zu lösen. Oder denken wir an „PALFINGER Connected“: In diesem Fall verbinden wir unser Produkt mit unserem Flotten-Managementsystem „Fleet Monitor“ und bündeln alle Daten, um Service- und Wartungsintervalle zu optimieren beziehungsweise den Verschleiß wichtiger Teile im Blick zu haben. Damit wird Service planbar, wie reduzieren Stehzeiten unserer Kunden und sorgen dafür, dass die entsprechenden Komponenten zeitig unsere Ersatzteilhubs verlassen.

Was hat Ihr Unternehmen aus der Coronakrise gelernt?

Klauser: Schnelle, transparente und ehrliche Kommunikation ist unentbehrlich. Gerade im Verlauf von Krisen kommt es darauf an, die Dinge beim Namen zu nennen und unmittelbar sowie verständlich alle Betroffenen – von Mitarbeitenden über Partner und Kunden bis hin zu Investoren – zu informieren. Das schafft Vertrauen, beugt Gerüchten vor und eröffnet Perspektiven. Wir haben das immer schon so gehalten und setzen um, wovon wir reden. Während der Hochphase der Pandemie hat sich dieses Prinzip einmal mehr als unverzichtbar erwiesen.

Wie wird die Arbeit der Zukunft aussehen?

Klauser: Die Digitalisierung wird letztendlich alle Bereiche der Arbeit auf die eine oder andere Art und Weise beeinflussen beziehungsweise verändern. Am stärksten sehen wir das in der Produktion, wo wir heute Facharbeiter benötigen, die mit Datenmodellen umgehen müssen; Schweißer, die Daten zur exakteren Arbeit einsetzen, und Mechaniker, die Hard- und Softwarewissen in sich vereinen. Die Sorge, dass die Digitalisierung und Automatisierung den Menschen in der Produktion überflüssig machen, hat sich nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil. Die Zukunft der Arbeit ist geprägt durch die Kombination aus Expertise, bereichsübergreifendem Wissen, einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Teamfähigkeit. Dass wir unseren Lehrlingen in unserem neuen Ausbildungszentrum „PALFINGER Campus“ in Lengau in Österreich genau diese Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln und dass weit über 90 Prozent aller Lehrlinge dann auch bei PALFINGER bleiben, das macht mich stolz.

13.05.2022
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