Illustration eines Kopfes der im Hintergrund verschwimmt
30.04.2021    Arne Gottschalck
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In Kürze:

  • Innovationen dürfen kein Selbstzweck sein, sondern müssen das Leben einfacher machen – für Unternehmen ebenso wie für Kunden.
  • Innovationen rechnen sich für Unternehmen, zeigen Studien.
  • Gute Führung bereitet den Weg zu Innovationen, weil sie Mitarbeiter dazu motiviert, sich einzubringen und den eingeschlagenen Weg gemeinsam zu gehen.

Am Champions Talk nahmen teil:

  • Mario Störig, Merchant-Manager, MyWorld Germany
  • Michael Maurer, Merchant-Manager, MyWorld Germany

Moderation: Fanny Rosenberg, DUP UNTERNEHMER

 

Ohne geht es nicht – Innovationsgeist hat das Smartphone hervorgebracht, die Corona-Impfstoffe. Ein Ansatz, der also in neue Produkte und Dienstleistungen mündet und damit in höheren Verkaufszahlen. Kein Wunder also, wenn Innovationsgeist längst ganz oben auf der To-do-Liste der Unternehmen steht. Das ist gut für sie und die Kunden gleichermaßen, sind sich Mario Störig und Michael Maurer einig, beide Merchant-Manager bei MyWorld Germany.

Was bedeuten Innovationen für Unternehmen?

Innovation ist eine Geisteshaltung. Sie hilft Unternehmen dabei, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Es rechnet sich, zeigt etwa eine Erhebung von Accenture: Zukunftsfähige Unternehmen – und dazu trägt der Einsatz von Innovationen und von Technologie bei – arbeiten 4,1-mal profitabler als die Konkurrenz mit einem niedrigen Reifegrad. In Deutschland sind zehn Prozent der Unternehmen derart zukunftsfähig.

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, zitiert Maurer den Kaufhausgründer Carl Josef Neckermann. Und was bedeutet das in der Praxis? „2003 trat unser Unternehmen mit einer Holzkiste zum Einsammeln von Kassenbons in der Steiermark an“, sagt er im Champions Talk von DUP UNTERNEHMER und Deutschem Institut für Service-Qualität. Heute ist MyWorld global aktiv, natürlich per App erreichbar – und hat mehr als 1.000 Mitarbeiter sowie 15 Millionen Kunden.

MyWorld bietet Unternehmen die Chance, ihre Kunden mit einem Cashback-Programm an sich zu binden – eine Art Kundenbindung 4.0. „Geld zurück bei jedem Einkauf“, nennt es Maurer. MyWorld Germany wurde unlängst vom Deutschen Institut für Service-Qualität ausgezeichnet – mit dem dritten Platz in der Kategorie „Beliebteste Cashback-Portale“ in Deutschland.

„Innovation ist das, was beim Kunden ankommt, was er annimmt, was funktioniert“, sagt Störig. „Wenn der Markt oder der Kunde nicht darauf reagiert, nutzt es nichts.“ Die Kernfrage für ihn lautet: „Hilft es uns als Mensch, als Gesellschaft? Nicht als Selbstzweck, sondern für eine positive Entwicklung.“

Was muss ein Unternehmen dafür tun?

Innovationsfreude ist nichts, was sich von oben aus den Büros der Geschäftsführung verordnen lässt. Es ist vielmehr das, was Unternehmen zulassen. Genauer, was die Chefs zulassen. Maurer sieht daher drei wesentliche Faktoren für gute Führung: Erstens Zielstrebigkeit – man muss klare Visionen haben, Strategien und Lösungsansätze ins Team bringen. Zweitens die Loyalität – zur Sache stehen. Und drittens Empathie – also aktives Zuhören und Verständnis aufbringen. „In einem Satz: ‚Together we are strong‘. Es gibt kein Gegeneinander, sondern den Austausch der Möglichkeiten, Ideen, Fragen – gemeinsame Lösungsfindung zeichnet uns und unsere Führungskräfte aus“, so Maurer.

Störig wird noch konkreter; man habe das „360 Lab“ gegründet, eine Tochtergesellschaft. „Die beschäftigt sich nur mit Zukunftsforschung und Innovation.“ Auch Unternehmen wie SAP hauen in diese Kerbe; die Walldorfer nutzen ein App-Haus, in dem die Mitarbeiter Start-up spielen dürfen, wie das Wirtschaftsmagazin „Brand eins“ schrieb.

Eine Deloitte-Studie zeigt, dass 92 Prozent der Unternehmen in Europa im technologischen Fortschritt einen Haupttreiber für Innovationen sehen.

Wie nimmt man die Mitarbeiter auf diese Reise mit?

Es steht in den meisten Unternehmer-Lehrbüchern: Mitarbeiter sind ein entscheidender Faktor, um eine Idee voranzubringen, ein Produkt zu verbessern, um ein Unternehmen prosperieren zu lassen. Studien aber zeigen, dass längst nicht alle Mitarbeiter den technologischen Wandel, die stete Veränderung, begrüßen. Die Deloitte-Erhebung etwa protokolliert, dass in 34 Prozent der Unternehmen kulturell bedingter Widerstand gegenüber Veränderungen die größte Hürde ist – und 25 Prozent sehen fehlende technische Fähigkeiten von Mitarbeitern als Hindernis.

Was tun? „Wir halten zum Beispiel jeden Morgen ein virtuelles Kaffeetrinken ab“, sagt Störig. Kein Muss, sondern ein Kann.

Wie wichtig ist Hierarchie im Unternehmen?

Unternehmen, wie das Militär organisiert? Eine Order, welche die Befehlskette von oben nach unten wandert und dort nur ausgeführt wird? Klare Empfehlung von Störig: Offene Kommunikation, flache Hierarchien. Statt strenger Hierarchie lieber Visionen. „Der CEO ist Visionär, der permanent das Unternehmen weiterentwickelt und neue Ideen bringt.“

Innovationen? Sie werden oft mit Veränderungen gleichgesetzt, sagt Apple-Chef Tim Cook. Es geht bei Innovationen aber immer darum, etwas besser zu machen.

30.04.2021    Arne Gottschalck
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