Illustration eines Pflasters.
20.10.2022    Mark Simon Wolf
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Jede Wunde ist individuell und bedarf insbesondere bei chronisch kranken Menschen umfassender Versorgungslösungen. Doch worin besteht bei Wundauflagen und dünnen Kompressionsverbänden überhaupt die Innovation? Antworten darauf sucht Sascha Glanemann, Geschäftsführer DACH von URGO Medical, mit seinem Team.

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Zur Person

Portrait des Geschäftsführers von URGO Medical Sascha Glanemann.

Sascha Glanemann

ist seit Dezember 2020 Geschäftsführer DACH bei URGO Medical. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Gesundheitsbranche tätig

Wie sind Sie in der Forschung aufgestellt, damit Innovatives entsteht?

Sascha Glanemann: Wir haben ein großes Forschungszentrum in Frankreich, das unser Motor für Innovation ist. Zudem sind auf Entscheidungsebene sehr flache Hierarchien etabliert, sodass auch die Forschungsleitungen der jeweiligen Bereiche Teil unserer Leadership-Teams sind. Das hilft, gemeinsam schnelle und durchdachte Entscheidungen zu treffen. Teilweise liegt es auch in der DNA unserer französischen Mutter, sehr spannende Ideen zu entwickeln. Das verleiht uns Inspiration, sodass wir nicht nur ein Produkt haben, sondern eine für viele verschiedene Wundsituationen variable Produktreihe.

Welche Rolle spielen neue, innovative Technologien in der Produktion?

Glanemann: Technologie ist heute Voraussetzung für Innovation. Aber sie ist bei der Entwicklung eines neuen Produkts nicht der Ausgangspunkt. Wir beleuchten immer erst die Herausforderungen unserer Kundinnen und Kunden im Gesundheitswesen, also von Ärzten, Pflegekräften oder Patientinnen und Patienten. Das Produkt muss praxistauglich sein. Ein Beispiel: Das Kompressionssystem UrgoK1 sollte möglichst dünn und einlagig sein, damit sich Patientinnen und Patienten wohlfühlen. Für Pflegekräfte sollte es einfach und schnell zu wickeln sein. Das haben wir so definiert und uns erst dann für die 3-D-Webetechnologie entschieden – mit Erfolg. Dieses Vorgehen hat sich bewährt.

An welchen Innovationen arbeiten Sie derzeit?

Glanemann: Wir beschäftigen uns im Rahmen des Genesis-Projekts mit der Herausforderung, auch großflächige Wunden, wie sie zum Beispiel durch Brandverletzungen entstehen, besser versorgen zu können. Unsere Expertinnen und Experten forschen gemeinsam mit weiteren Instituten an einer ganz neuen Methode. Der französische Staat unterstützt uns dabei. Es ist eine Innovationswette: Ob wir erfolgreich sind, werden wir in rund zehn Jahren sehen. Wenn es klappt, wäre es ein Quantensprung in der Brandwundenversorgung.

Ist Genesis das einzige Leuchtturmprojekt?

Glanemann: Genesis ist tatsächlich einzigartig, da es klassische Medizintechnik mit Biotechnologie verbindet. Aber auch in unseren anderen Projekten lassen wir moderne Technologien und Ergebnisse der Grundlagenforschung einfließen. Denn auch etablierte Produkte können von neuen Technologien und Möglichkeiten sehr profitieren. Kleine Verbesserungen können große Wirkungen entfalten. Generell gilt allerdings, dass wir nicht direkt jedem Trendthema nachjagen. Es muss zu unserer DNA passen, und wir müssen damit tatsächlich einen Mehrwert liefern. Plumpes Nachbauen oder Kopieren gibt es bei uns nicht.

20.10.2022    Mark Simon Wolf
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