Die nächste Stufe der Evolution
Im Jahr 2034 ist Künstliche Intelligenz der menschlichen Intelligenz weit überlegen und beeinflusst alle Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft. In IGNITE.2034 schreiben brilliante Köpfe unter anderem über die Stärken und drohenden Auswirkungen einer unkontrollierten KI, die die größte Herausforderung ist, die die Welt jemals gesehen hat.
Die nächste Stufe der Evolution
Was für eine dumme Frage!“, antwortet ChatGPT auf meinen Prompt zur Prognose der Unternehmensentwicklung meiner Firma. Das System behandelt mich wie ein Kind. Wir schreiben das Jahr 2034. Künstliche Intelligenz (KI) ist richtig schlau geworden und dem Menschen in allen Belangen überlegen. Prophezeiungen von Visionären wie Elon Musk, wonach digitale Brains unsere menschlichen Gehirne überholt haben werden, sind längst eingetreten. Der Tesla-Gründer sagte bereits 2024, dass KI im Jahr 2025 „smarter als jeder Mensch ist und 2029 wahrscheinlich intelligenter als die ganze Menschheit“. Der Mensch hätte dann eine Instanz über sich, die womöglich alles, was in Gesellschaft und Wirtschaft passiert, bestimmt. Oder zumindest mitbestimmt.
Aus Artificial Intelligence (AI) ist Artificial General Intelligence (AGI) geworden, eine Computerwelt, die den Menschen in allen Belangen überlegen ist. Einem „Homo Deus“, wie ihn Historiker Yuval Noah Harari in seinem gleichnamigen Weltbestseller beschreibt, wären wir dann einen ordentlichen Schritt nähergekommen. „Es bestehen Bedenken, dass eine AGI, wenn sie sehr mächtig wird, möglicherweise unkontrollierbar wird und sich von uns abwendet, da sie ein eigenständiger Akteur ist. Diese Bedenken gibt es aufgrund dieser beispiellosen, noch nicht existierenden Technologie“, warnt auch Ilya Sutskever, Mitbegründer von OpenAI, wo an AGI gearbeitet wird.
Alles ändert sich heute viel schneller
Ein weiterer prominenter KI-Forscher, Stuart Russell, äußert in seinem Buch „Human Compatible: Artificial Intelligence and the Problem of Control“ ähnliche Bedenken. Russell argumentiert, dass der Einsatz von AGI-Systemen, die nicht angemessen darauf programmiert sind, die Werte und Ziele der Menschheit zu berücksichtigen, potenziell katastrophale Folgen haben könnte, einschließlich eines globalen militärischen Konflikts. Millionen Arbeitsplätze werden künftig durch Automatisierung gefährdet800
Sicher ist, dass uns gewaltige Umbrüche bevorstehen. Veränderungen sind nichts Neues. Auch die industrielle Revolution hat die Welt gewandelt, Wirtschaft und Gesellschaften durcheinandergewirbelt. Der Unterschied heute: Alles ändert sich viel schneller. Die Geschwindigkeit nimmt angesichts einer sich selbst beschleunigenden technologischen Entwicklung rasant zu. Eine Studie des McKinsey Global Institute schätzt, dass in den nächsten sechs Jahren weltweit bis zu 800 Millionen Arbeitsplätze durch Automatisierung gefährdet sind. Insbesondere Berufen im Dienstleistungssektor, aber auch in der Produktion und im Transportwesen droht zunehmend die Verdrängung durch intelligente Maschinen. Dies wird zu einer Polarisierung der Gesellschaft führen.
Militärische Konflikte durch und mit KI
Es überrascht nicht, dass Expertinnen und Experten sogar vor der Gefahr eines Dritten Weltkriegs warnen. Besorgt wird auch die Frage diskutiert, was passiert, wenn eine Superintelligenz in die Hände von Wladimir Putin, Xi Jinping oder Donald Trump gerät. Sie könnten diese neue Kraft nutzen, um politische Systeme ihrer Gegner zu destabilisieren, Wahlen zu manipulieren und sogar militärische Konflikte anzufachen. Befürchtet wird, dass die Kombination aus einer hoch entwickelten KI und den Ambitionen autoritärer Führer zu schwerwiegenden globalen Konsequenzen führen könnte.
Aktuell gibt es noch ein Patt zwischen den Mächten – „niemand kann einen Atomkrieg gegewinnen, alle werden verlieren“, schreibt Investigativjournalistin Annie Jacobsen in ihrem aktuellen Buch „Nuclear War: A Scenario“. Kann es jedoch eine Supermacht zulassen, dass der Gegner mithilfe von KI überlegen wird und das Gleichgewicht kippt? Kann in der Zukunft womöglich ein Erstschlag Sinn ergeben, weil KI die Fähigkeit hat, gegnerische Raketentechnologie zu stören oder zu antizipieren?
Neue Narrative und Deepfakes
Die 2020er-Jahre werden geprägt sein von Unsicherheit und der größten Herausforderung, die die Menschheit jemals gesehen hat. Grund ist der Siegeszug der KI. Harari übersetzt das im Englischen benutzte Akronym AI in „Alien Intelligence“. Erstmalig in der Geschichte der Menschheit werden Ideen von Maschinen entwickelt und Narrative von Computern geschrieben.
Bisher war es so, dass wir Medien wie das Internet, Zeitungen sowie Radio- und TV-Stationen dazu benutzt haben, um Botschaften und Nachrichten zu distribuieren. Dieses menschliche Monopol macht uns die Technologie streitig. Sie schreibt eigene Geschichten, welche die Kraft und das Potenzial haben, Menschen und Massen zu bewegen. Das wird gewaltige Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben.
KI hat das Potenzial, Narrative zu schreiben, die Menschen zu steuern und Debatten in Parlamenten zu manipulieren. So halten es Zukunftsforschende wie die namhafte US-Amerikanerin Amy Webb für denkbar, dass KI in der Lage ist, Nachrichten etwa von Katastrophen zu konstruieren und so real erscheinen zu lassen, dass sie Wahlen manipulieren können. Sie nennt es „deepfake events“. Man stelle sich vor, am Tag der Bundestagswahl gingen stundenlang Bilder und Videos um die Welt, die ein Reaktorunglück wie 2011 in Fukushima real und authentisch erscheinen lassen. Würden etwa die Grünen, die von der Diskussionslage profitieren würden, dem Ruf nach Neuwahlen nachgeben? Wer legt fest, ab welchem Punkt Wahlen durch KI so beeinflusst wurden, dass die Abstimmung ungültig ist? Was ist, wenn es rund um Wahlen nicht nur Hunderte, sondern Tausende „deepfake events“ mit schockierenden Fotos und Videos gibt, die Menschen berühren und bewegen?
Rechenleistung steigt massiv an
Aktuell überbieten sich Experten wie Harari mit dystopischen Visionen. Sicher ist, dass bald kein Stein auf dem anderen Berechnungen pro Sekunde pro Dollar führten die ersten Computer durch. Inzwischen sind es 65 Milliarden Berechnungen pro Sekunde für das gleiche Geld.0,0000007
Der Preis sei um 99,7 Prozent gesunken. Deshalb sind große Sprachmodelle erst seit zwei Jahren machbar. Metas Llama, Microsofts ChatGPT und Googles Gemini brauchen sehr viel Computerpower, stecken aber noch in den Kinderschuhen. „Du kannst alles fragen, und es wird dir ziemlich überzeugend antworten“, sagt Kurzweil. Das System schreibe innerhalb von 15 Sekunden einen sehr schönen Aufsatz. Kein Mensch könne auf diesem Niveau agieren. Qualität und Niveau dürften zudem schnell weiter steigen. Laut Berechnungen von Kurzweil verdoppelt sich die Rechnerleistung aktuell alle 1,4 Jahre.
Neuronale Netzwerke als Vorbild
Ein Großteil des Fortschritts bei der KI basiert auf unserem Verständnis von neuronalen Netzwerken. Dieses Verständnis ist daher ein wertvolles Werkzeug für die KI-Entwicklung. In den vergangenen zwei Jahren haben wir durch die Analyse großer Sprachmodelle auch neue Erkenntnisse über das menschliche Gehirn gewonnen – zum Beispiel über seine Struktur und die Funktionsweise seiner Verbindungen. Die Gehirnorganisation unterscheidet sich deutlich von der eines künstlichen neuronalen Netzwerks. Im Gehirn sind verschiedene Bereiche für unterschiedliche Funktionen zuständig. Zum Beispiel haben die Bereiche in der Nähe des Auges mit dem Sehen zu tun. Zum Vergleich: Bei künstlichen neuronalen Netzwerken sind oft alle Verbindungen gleich. Millionen Verbindungen nutzt GPT-4 bereits jetzt400
Trotz dieser Unterschiede streben die Entwicklerinnen und Entwickler danach, die Anzahl der Verbindungen in künstlichen neuronalen Netzwerken auf ein Niveau zu bringen, das dem des menschlichen Gehirns entspricht. Wenn das gelingt – etwa mit einer Milliarde Verbindungen –, könnten solche künstlichen Netzwerke ähnlich funktionieren wie das Gehirn. Die Fortschritte sind schon jetzt gewaltig: GPT-4 nutzt über 400 Millionen Verbindungen. Ziel ist, dass zukünftige Modelle noch verzweigter arbeiten.
Kurzweil ist davon überzeugt, dass alles, was unser Gehirn ausmacht – also auch Gefühle wie Liebe und Hass –, durch mathematische Berechnungen und Computerleistung ausgedrückt werden kann. „Das Gefühl, das ich habe, wenn ich verliebt bin, jede Emotion, die ich habe, könnte letztendlich mathematisch in einem großen Sprachmodell dargestellt werden.“ Wenn diese These stimmt, könnten wir irgendwann den gesamten Inhalt unseres Gehirns herunterladen, und unsere Persönlichkeit könnte durch eine Art Maschine weiterleben.
Uploads vom menschlichen Gehirn
Langlebigkeitsexperten sind überzeugt, dass wir spätestens 2029 so weit sind, Uploads vom Gehirn zu bekommen. Alles scheint möglich. Nvidia-CEO Jensen Huang sieht hier Analogien zum Reisen. Die Bereitschaft, weitere Orte zu besuchen, stiege, wenn die Transportkosten auf null sinken würden. „Wenn ich relativ billig nach New York fliegen kann, mache ich das eher, als wenn die Reise viel Geld und Zeit kostet.“ Quelle und Motor des Booms sei das sogenannte beschleunigte Rechnen. „Anstatt uns auf allgemeine Rechenmethoden zu verlassen, fragen wir uns: Warum erfinden wir nicht eine neue Art des Rechnens, die spezifische Probleme besser lösen kann?“, so Huang.
Neue Chips, die bei Nvidia schon mal pro Stück 250.000 Dollar kosten können, ersetzen ganze Rechenzentren. „Dadurch konnten wir in den letzten zehn Jahren die Kosten für bestimmte Arten von Rechenaufgaben um das Millionenfache senken“, sagt Huang. Nur so konnten riesige Sprachmodelle entstehen, die das gesamte Wissen des Internets extrahieren und den Computer smart machen. Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren die Rechenleistung für Deep-Learning- Anwendungen wie ChatGPT explodieren zu lassen. So können Rechner immer schneller rund um die Uhr trainiert werden und lernen. Computer schauen Videos, inhalieren TV-Programme, lesen Texte, um sich ständig zu verbessern. Der Bedarf an Daten ist immens.
Anbieter wie Nvidia arbeiten daran, KI-Modelle vielseitiger zu machen und nicht nur aus Text zu lernen, sondern auch aus Klängen, Bildern und sogar Fernsehsendungen. Warum ist das wichtig? „Wir möchten, dass KI nicht nur unsere menschlichen Werte versteht, sondern auch danach handelt“, sagt Huang. „KI-Modelle müssen verstehen, wie die Welt funktioniert, warum zum Beispiel Menschen nicht über Wasser gehen können.“
Roboter entwickeln Eigenleben
Was vor Jahren noch unmöglich erschien oder für 2050 prognostiziert wurde, rückt nun immer näher. Zukunft ist heute, davon sind immer mehr Menschen überzeugt. Kein Wunder also, dass Aktienkurse von KI-Pushern wie Microsoft, Nvidia, Meta und Co. explodieren. Für Aufsehen und Gesprächsstoff sorgten Projekte wie „Justin“, „Figure 01“ und „Devin“. Forschende und Entwickelnde stehen mitunter vor Rätseln, was KI-Fortschritte und -Lösungswege anbelangt. Was zunächst für Verblüffung und freudige Überraschungen sorgt, löst anschließend bisweilen Krisenmeetings aus.
So geschehen im bayrischen Pfaffenhofen. Der im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte humanoide Roboter „Justin“ fasste und drehte auf einer Roboter-Messe einen Würfel mit der Geschicklichkeit eines Menschen und löste ihm gestellte Aufgaben. Was den Vorgang unglaublich machte: Keiner der beteiligten Wissenschaftler wusste im ersten Moment genau, wie er das hinbekommen hatte. Selbst seine Schöpfer rätselten, warum eine KI auf gewisse Weise eigenständig nachgedacht und Aufgaben auf einem Weg gelöst hatte, den ihr vorher niemand gezeigt hatte. Aber dank Deep-Reinforcement-Learning, dem kombinierten Einsatz neuester KI-Methoden, hatte „Justin“ gelernt, selbst dazuzulernen. Das war im Jahr 2023.
KI programmiert sich zukünftig selbst
Dieses Jahr überraschte das US-Start-up Figure AI die Tech-Welt mit dem humanoiden Roboter „Figure 01“, der Kilogramm können die KI-betriebenen zweibeinigen Androiden des US-Start-ups Figure AI heben20
Ein weiterer technologischer Meilenstein ist die Entwicklung des KI-Software-Ingenieurs „Devin“. Das Tool eignet sich komplett autonom Wissen an und beseitigt automatisch Fehler im Rahmen von Selbstanalysen. „Devin“ kann selbst- und eigenständig Programmieraufgaben für uns erledigen, ohne dass wir jeden kleinen Schritt überwachen müssen. Der autonome KI-Entwickler wäre einer der Ersten seiner Art, der Codes schreibt, Fehler repariert und KI-Modelle selbst trainiert. Hinter dieser Wundersoftware steckt ein kleines Unternehmen mit Ausnahmeentwicklern. Das Start-up Cognition versammelt junge Talente, die bei der internationalen Informatik-Olympiade insgesamt zehn Goldmedaillen eingeheimst haben.
Solche Eliteteams, die scheinbar Unmögliches schaffen, erinnern mit ihrer Arbeit an das Manhattan-Projekt, bei dem in Los Alamos unter der Federführung von Robert Oppenheimer die Atombombe entwickelt wurde. Angesichts dieser atemberaubenden Entwicklung sind die Perspektiven für Programmierende eher düster. Hinzu kommt, dass Experten wie Nvidia-Chef Huang fest daran glauben, dass die Computersprache der Zukunft „plain English“ sein wird. Er muss es wissen.
Gekommen, um zu ersetzen
Auch wenn es wehtut: „Wofür werden wir KI verwenden? Nun, wir werden sie natürlich einsetzen, um Menschen zu ersetzen.“ Bang! Einer muss es ja sagen. Und in diesem Fall ist es Michael Spence, Professor in Stanford und Wirtschaftsnobelpreisträger. Im neuen Zukunftsbuch „IGNITE.2034“ schreibt er unter anderem über die Entwicklung Chinas sowie Russlands. Er gibt eine Prognose zum Klimawandel ab – und erklärt, wie die aktuelle technologische Revolution die Arbeitswelt aller Menschen auf den Kopf stellen wird.
Spence geht zwar nicht davon aus, dass Künstliche Intelligenz (KI) den Menschen komplett ersetzen wird, aber zumindest in Teilen. Er spricht von leistungsstarken digitalen Assistenten, mit denen genügend Menschen ausgestattet werden, um den sich verändernden Produktivitätsanforderungen gewachsen zu sein. Was wiederum auch dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel entgegenwirkt.
„Ich möchte nicht den rosigen Eindruck erwecken, dass alle davon profitieren werden“, sagt Spence und zieht Parallelen zu anderen sich im Umbruch befindlichen Branchen: „Wenn wir letztendlich aus der Kohle aussteigen, werden eine ganze Reihe von Menschen in Polen ihren Arbeitsplatz verlieren – ganz zu schweigen von allen anderen Ländern, in denen Generationen von Familienangehörigen Kohle abgebaut haben. Also nein, es ist sicherlich nicht alles wunderbar.“
Der anstehende Übergang von einem System zu einem anderen werde für viele Mensch sicher unangenehm, für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft jedoch eine gute Entwicklung sein. Er sieht die neuen Technologien als mächtige Werkzeuge, die im richtigen Sinne genutzt werden müssen. Ähnlich wie die Dampfmaschine und die gefürchtete „Spinning Jenny“ im Zuge der Industrialisierung. „Im Allgemeinen bin ich der Auffassung, und die Geschichte bestätigt mich hierbei, dass, wenn man den Menschen Werkzeuge gibt, diese sie produktiver machen und ihr Einkommen letztendlich steigen wird“, so der Wirtschaftswissenschaftler. Und weiter: „Dies ist sozusagen die Geschichte der industriellen Revolution.“
Politik in der Pflicht
Wie erfolgreich und flächendeckend das digitale Pendant dazu ausfällt, hängt laut Spence vor allem von der Bereitschaft zu grundlegenden strukturellen Veränderungen ab. Doch es gebe kein Patentrezept: „Die Empfehlung lautet, das komplexe Umfeld besser zu verstehen und kleine, zielgerichtete Schritte in die richtige Richtung zu machen. Ziel ist es, den Menschen zu helfen, die Dynamik zu begreifen und nicht in veralteten Denkmustern gefangen zu bleiben.“ Hier sieht Spence vor allem die Verantwortung bei politischen und ökonomischen Entscheidenden, die die entsprechende Basis dafür schaffen, indem sie „die Menschen schützen, das disruptive Potenzial der KI erkennen und welche die wichtigen Investitionen des öffentlichen Sektors tätigen“.
Kritisierte Intelligenz
Steile These: „Wenn wir 2034 auf die heutigen Entwicklungen in Sachen KI zurückblicken, werden wir erkennen, dass der Hype um große Sprachmodelle (LLMs) – allen voran das viel zitierte und genutzte ChatGPT – nicht gerechtfertigt war.“ Das sagt Mark Anderson, Unternehmer und KI-Experte aus Seattle, in seinem Beitrag im neuen Zukunftsbuch „IGNITE.2034“.
Trotz ihrer massiven Verbreitung und Nutzung in verschiedenen Bereichen fehle es diesen Modellen an Vertrauenswürdigkeit und Innovationskraft. Die Euphorie um die vermeintlich unausweichliche Entwicklung hin zur Artificial General Intelligence (AGI) werde sich als übertrieben herausstellen. Stattdessen werden laut Anderson langfristig die drei Trends Pattern Discovery, Explainable AI und Ethical AI hinzukommen. „Diese werden zuverlässigere Ergebnisse liefern und dazu beitragen, dass KI-Systeme transparent, erklärbar und ethisch verantwortungsbewusst handeln.“
Drei KI-Trends für die Zukunft
Pattern Discovery (PD) ist ein revolutionärer Ansatz in der wissenschaftlichen Forschung. Er ermöglicht Maschinen, eigenständig Hypothesen zu generieren und auf vertrauenswürdige Daten zu setzen. Diese Methode verändert die traditionelle Herangehensweise an Forschung, indem sie uns von der Abhängigkeit von Vermutungen befreit und die Tür zu neuen Erkenntnissen öffnet. PD sei laut Anderson besonders flexibel und könne mit Daten unterschiedlicher Größe arbeiten, was die Anwendung in verschiedenen Forschungsbereichen ermöglicht.
Explainable AI (XAI) sei ein entscheidender Schritt hin zu transparenten KI-Systemen. Er ermögliche ein tiefes Verständnis der Entscheidungsprozesse von KI-Systemen, indem er erklärt, wie und warum sie bestimmte Vorhersagen treffen. Diese Transparenz sei von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen in KI-Technologien zu stärken und ihre Anwendungen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Finanzen und Sicherheit zu verbessern. XAI trage dazu bei, dass KISysteme nicht mehr als Blackbox angesehen werden, sondern als erklärbar und nachvollziehbar.
Ethical AI (EAI) stelle sicher, dass KI-Systeme ethischen Standards entsprechen und vorurteilsfrei sind. Dieser Aspekt sei besonders wichtig, da KI-Technologien in immer mehr Bereichen eingesetzt werden und direkten Einfluss auf das Leben der Menschen haben. EAI fördere verantwortungsvolle Anwendungen und trage dazu bei, potenzielle Risiken und negative Auswirkungen zu minimieren. Die Integration ethischer Grundsätze in die Entwicklung von KI-Systemen sei entscheidend, um sicherzustellen, dass sie zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt werden.
Videocredit: Getty Images/iLexx